Читать книгу DIE FEINDE IN MEINER FAMILIE - Paul Anton Müller - Страница 7
HEU HOLEN
ОглавлениеEinmal im Jahr im Sommer war Heu holen angesagt. Wir hatten Kaninchen gehabt und die fraßen viel Heu. In unserem Garten, 3 km außerhalb der Stadt, hatten wir 2 große Wiesen und dem lange Eingang und noch einen langen Weg, wo Vati mit der Sense das Gras abmähte. Dann wurde es mehrere Tage gewendet und als es richtig trocken war, dann wurde Heu geholt. Das ist für Paul jeden Fall ein Feiertag, auch solche angenehmen Sachen müssen hier mal erwähnt werden. Weil es nicht viele solche schönen Sachen gab für IHN. Der Junge genießt das jedes Mal. Vati bereitet den Wagen vor. Er hat einen speziellen Heuwagen zusammengeschweißt. Darauf ein Holzgerüst. Auf dem Weg zum Feld (so nannten wir den Garten) durfte Paul hinten in dem Heuwagen sitzen, als er etwas größer war, konnte er den Heuwagen auch mal auf den Weg zum Feld fahren. Dann ist da natürlich Hund Bruno. Er wurde angespannt in seinem Hundegeschirr und zog dann den Heuwagen mit. Paul wird das nie vergessen, es hat ihm jedes Mal viel Spaß gemacht. Mutti ist mit dem Fahrrad vorgefahren und hat das Heu schon zusammengeharkt. Als Vati und Paul auf dem Feld ankommen, ist Mutti mit dem Heuhaufen fast fertig.
Vati fängt mit Heuaufladen an. Dann steigt Paul auf den Wagen auf, denn er muss das Heu festtreten, damit Vati auch alles auf den Wagen draufbekommt. Als es zum nächsten Haufen weitergeht, muss sich Paul hinsetzen, sonst fällt Paul runter. Einmal passiert es, dass Paul einen Moment nicht aufpasst und fällt hinten runter, vielleicht 2 Meter. Er tut sich nicht weh, er steht wieder auf. Aber anstatt Vati sagt „Mein Junge, hast Du dir weh getan? Wie geht‘s dir?“ Da meckert er Paul an. „Du blöder Hund, kannst Du nicht aufpassen? Steig wieder auf den Wagen!“ Paul denkt sich, kann der auch mal fragen, wie es mir geht? Gibt’s doch gar nicht. Was erzählt der hier? aber so ist Pauls Vater. Der kann nicht anders. Der hat das Mecker-Gen, der kann nicht fragen, wie es einem geht. Trotzdem macht das Heu holen Spaß. Als das Heu alles aufgeladen ist, macht Vati es mit Stricke fest. Dann geht es ab nach Hause. Dort macht Vati mit einer Mistgabel das Heu auf dem Dachboden, wo Paul mit einer Mistgabel das Heu in die Heuecke bringt. Das macht Paul auch gerne, auch wenn er von Vati kein Danke erntet. Er ist es leider gewöhnt, dass das so ist, letztendlich macht er das auch für sich, weil es IHM Spaß macht.
Eine andere Geschichte, die auch auf dem Feld spielt, ist das Besamen des Getreideackers. Weil die LPG in einem Jahr das nicht machen konnte, bekamen wir von der LPG den Samen für das Getreide und mussten es nun selber aussamen. Bruno hat natürlich auch mitgemacht. Zuerst haben wir mit einer Egge 2 m x 1 m den Getreideacker aufgewühlt, denn danach kann man erst den Samenausstreuen, dass er auch in der Erde drin ist und nicht nur oben auf.
Nach dem Ausstreuen des Samens haben Paul und Vati und Bruno nochmal mit der Egge den Acker durchgezogen. was für eine Quälerei, das hat den ganzen Samstag gedauert und Paul war danach fix und fertig. Und Vati. wiedermal kein Wort des Dankes. Paul scheint für Vati nur ein Handlanger zu sein und so fühlt er sich auch. Wer hätte Vati geholfen, wenn Paul nicht wäre? Alex? Ist doch Vatis bester Freund und Lieblingsschwiegersohn. Aber wie es schon beim Heu holen war, Paul hilft Vati, weil man seinem Vati hilft. Aber Vati dankt es eben nicht.
Das Heu holen mit Mario Westphal war ein weiteres Erlebnis, so richtig geil. Weil Paul das ohne Vati gemacht hat, weil der zur Kur war. Paul war darüber sehr glücklich. Jetzt konnte er das. Heu alleine holen, Jens hilft ihm dabei und ist derjenige, der auf dem Heuwagen tanzen darf. Aber zunächst macht Paul den Heuwagen startfertig. Gerüst aufsetzen mit Mario Hilfe und festbinden. Bruno anschnallen in sein Geschirr und auf geht’. Bruno freut sich auch und zieht den Wagen wie ein Verrückter. Auf dem Acker angekommen, ladet Paul das Heu auf den Wagen, Mario trampelt es fest. Die beiden müssen sich beeilen, denn es ziehen Wolken auf. Paul fährt den Heuwagen mit Mario nach Hause. Es macht ein Spaß einmal das schwere Ding zu halten und zu ziehen. das wird Paul nie vergessen, auch nicht Mario, der ihm sehr gut hilft. Zu Hause angekommen, müssen Sie gleich wieder los mit Moped und Hänger und kleines Gerüst. weil dieses Jahr Vati mehr Gras gemäht hat, müssen Sie eine zweite Tour Heu holen. Und müssen sich beeilen, nehmen noch eine Plane mit, weil es sicher bald regnet. Sie laden das Heu auf und machen gleich die Plane oben drauf und fahren dann los. Kurz bevor sie zu Hause sind, fängt es doll an zu regnen, Aber das Heu bleibt trocken und das ist das Wichtigste. Die 2 Touren wird Paul nie in seinem Leben vergessen, vor allem nicht Bruno. Ein drolliger Hund, Pauls bester Freund, ein lieber Kerl. Dem hat das sicher auch Spaß gemacht.
Und jetzt erzählt Paul noch die Geschichte vom Wasserfass. Vati hatte in Junge Jahren ein Wasserfass gebaut, um die Beete auf dem Feld zugießen. Und dass wir nicht so oft mit Eimern laufen mussten, machten wir das Wasserfass voll. Auf dem Feld hatte wir einen Brunnen und Vati holte das Wasser mit einem Eimer an einem Stück befestigt aus dem Brunnen und füllte es in das Fass. es passte ungefähr 25 Eimer und das Fass. Dann fährt Vati das Fass zu der Beete. Paul füllt die Eimer und Vati gießt die Beete. Nun kam die Situation, wo Vati zur Kur war und auch andere Tage, wo Paul allein auf das Feld fährt allein das Wasserfass vollmacht und allein die Beete gießt. Er ist mit Vatis Moped aufs Feld gefahren und hat dann viel Spaß gehabt, er machte alles allein. Er musste schnell laufen, als er die Gießkanne leer goss, weil er gleichzeitig den Eimer am Wasserfass volllaufen lässt. Das klappt wunderbar. Und macht Paul auch sehr viel Spaß. Er hat das einige Male gemacht und denkt heute noch oft daran. 1988 ist ein Jahr, wo Paul im Sommer mit Kumpel Steffen an die Ostsee zum Zelten gefahren ist. Ein Kollege von Gunter war dort Platzwart und Paul musste für einen Zeltplatz nichts bezahlen. Paul bekam dafür den Trabi von seinen Eltern. Um das Auto für diesen Urlaub zu bekommen, hatte Paul sehr viel auf dem Feld geholfen und im Herbst 1987 das ganze Feld mit dem Spaten umgegraben. Ganz Alleine. Um das Auto für den Urlaub zu bekommen. Paul weiß noch genau, dass er Mutti und Vati gesagt hatte, dass er Samstag früh aufs Feld umgraben fährt. Er fing um 8 Uhr an und fuhr 12 Uhr wieder nach Hause. Als er zu Hause ankam, waren gerade Gunter und Natascha gekommen. Mutti fragte Paul, wo er denn herkommt. Er sagt, dass er auf dem Feld war und umgegraben hat. Damit hatte Sie nicht gerechnet. Sie dachte wohl Paul sagt das bloß so, aber macht es nicht wirklich. Mutti scheint Paul nicht richtig zu kennen. Und ihm das auch nicht zu fragen. Aber Paul hat das durchgezogen, weil er es wollte, ihm das auch Spaß machte, und er zeigen will, dass man
sich verlassen kann auf IHN, wenn er sowas ankündigt. Und das hat Paul auch getan. dass Mutti so reagiert hat, das hat ihn schon geärgert. Sie dachte wohl, ER macht es nicht. Der steht doch nicht so früh auf, um das Feld umzugraben. Aber er hat es doch getan und darauf ist Paul heute noch stolz. Er hat es seine Kindern schon oft erzählt. Und gesagt, wenn man so etwas ankündigt, dann muss man es auch tun.