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Ein Brief an die Leser

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Sehr geehrte Appartmentbewohner, liebe Stadionbesucher.

Als Mitspieler in einer erstmaligen (einmaligen?) Aufführung in den Appartments und Stadien der Neuzeit heiße ich sie im dritten Band meiner Begleittexte zu unserem Sphären-Autor herzlich Willkommen.

Wenn Sie, wie Sloterdijk es beabsichtigte, den dritten Band auch eigenständig lesen möchten, darf ich ihnen einen kurzen Hinweis auf mein Vorgehen mit auf den Leseweg geben. Vor Ihnen liegt eine Leselupe die ich für Sie als Begleittext verfasst habe. Ich selber las die drei Bände als nicht-studierter-Philosoph.

Der Ansatz des Autors fasziniert mich, weil es der erste umfassende Versuch ist, eine Philosophie als Lebensweltgeschichte aus der Geburtlichkeit des Menschen heraus zu entwickeln. Was eigentlich liegt näher, als so vorzugehen? Alle anderen philosophischen Versuche sind „Luftschlösser“, weil sie den Menschen nicht näher definieren, sondern etwas um ihn herum konstruieren, ohne nach seiner Wesens-typischen Dynamik zu fragen und diese in den Mittelpunkt der Welterklärung zu stellen. Insofern heißt es in den poetieschen nachmittagen: „provenzalische sommersonnenwendeworte brennen trockene glieder aus assoziationsketten“.

Hier entfielen oder korrigierten sich bei mir einige vertraute Denktypen.

Für meine Wege zu den Bänden nutze ich zwei Wanderpfade:

1. für jedes Kapitel eine Aussicht über wesentliche Aussagen als Langtext

2. für jedes Kapitel eine poetische Stichwortsammlung

Insofern haben Sie jeweils nur den halben Seitenumfang zu bewältigen, wenn Sie sich für eine entscheiden.

Diese Zweiteilung habe ich gewählt, weil sie meinen Weg die drei Bände zu lesen wiedergeben. Ich las Sloterdijk auf einer Ebene „sachlich“, um ihn wie andere Autoren „zu verstehen“. Da ich ihn als philosophischer Autodidakt las, reichte das nicht, um viele Passagen wirklich zu verstehen. Aber immer, wenn ich das Buch beiseite legte, ließ es mir keine Ruhe sein Denken zu ergründen, oder besser: Mein Denken ließ mir keine Ruhe. Es wollte dem Sinn nach-reisen, „verstehen“.

Dieses Nachdenken führte zu einem eher poetischen Wort-Wolken-Spiel. Man sieht tausend Wolken aber noch keine schlüssige Wetterlage, keinen Trend dieses Wolkenbildes. Ich spürte, wie ich nach und nach den Zusammenhang besser verstand, aber mir die angemessenen Worte für eine Wiedergabe fehlten, oder besser die angemessenen zwar durch den Kopf zogen, sie aber noch keine Sätze bilden konnten, kein versammeltes Bild schufen.

So biete ich Ihnen beide Varianten an, falls es Ihnen auch so ergehen sollte. Die meisten Aussagen sind im Original oder so Werkgetreu wie möglich wiedergegeben. Die Kapitel entsprechen der Gliederung im Original. Deshalb finden sie keine Fußnoten oder Seitenangaben.

Mit freundlichen Grüßen

PH Schwan

Schaum-Welt-Komfort

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