Читать книгу Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan - Страница 20
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Giunas Zukunft
Giuna Linh erwachte und wusste, dass sie verloren hatte.
Die Cairaner schicken ein Augenschiff, der Kampfroboter greift an, die Horde der Gefangenen richtet sich gegen mich. Vielleicht wirft sich Lanko vor mich, um mich zu schützen und ... und wird ebenfalls erschlagen?
Aber wieso blieb alles still?
Sie schlug die Augen auf. Über ihr glänzte sauberes, helles Holz an der Decke. Es roch frisch. Irgendwo piepte etwas.
Und Giuna lag bequem.
Sie drehte sich. Ihr Rücken schmerzte, aber dumpf, wie in weiter Ferne oder hinter einem Schleier aus Betäubung. Ihre Schmerzen wurden unterdrückt, begriff sie, durch Medikamente.
Sie setzte sich auf. Die dünne Decke über ihrem Körper verrutschte. Sie trug ein Shirt, luftig, frisch und sauber.
An der Wand gegenüber hing ein Holobild, das ein kleines Sonnensystem zeigte: eine orangerote Sonne mit einem einzelnen Planeten. »Barnit«, stand darunter.
Dies war eine Medostation.
Links neben ihr entdeckte sie ein zweites Bett. Der Mann darin war dünn und ausgezehrt und noch schlimmer zugerichtet, als sie ihn diesen kurzen, kostbaren Augenblick lang hatte sehen dürfen, ehe die Welt explodierte. Und doch war er wunderschön, weil er lebte.
Giuna stand auf, um die zwei Schritte zu ihm zu gehen. Sie knickte ein und wäre zusammengebrochen, wenn sie nicht ein Roboter aufgefangen hätte, woher immer er kam.
»Du musst dich schonen«, forderte die Maschine, während sie Giuna zurück ins Bett hob.
»Nein«, sagte sie. »Lanko, was ist mit ihm? Wie geht es ihm?«
»Warte einen Moment.«
»Sag es mir!«
Die Tür öffnete sich, und Cyprian Okri trat ein. »Es ist gut«, sagte er. »Bleib liegen, Giuna, denn alles ist gut.«
»Alles?«
Er lächelte. »Irgendwann vielleicht. Wir sind auf dem Weg dorthin.«
Dann erzählte er.
Wie er mit Kondayk-A1 aus dem Schutz der Unsichtbarkeit heraus Giuna und Lanko aus den Trümmern gerettet hatte, die der Kampfroboter mit einem ersten brutalen Schuss hinterlassen hatte. Zwei Gefangene waren dabei gestorben.
Wie sie geflohen waren, die beiden reglosen Menschen umklammert. Der Roboter hatte sie verfolgt, bis sie ihn zerstörten. »Für die Cairaner und alle anderen gilt das allerdings als dein Werk«, ergänzte er. »Sie denken, du warst allein.«
»Aber die Daten des Transmitters ...«
»Wir haben ihn vernichtet. Oder besser gesagt – du hast das getan. Wir kamen zur Felsnadel, während Beiboote des Augenschiffs landeten und starke Truppenkontingente ausschleusten. Sie nehmen es ernst.«
»Gab es viele Fallen auf dem Weg zum Transmitter?«
Er setzte sich auf die Kante ihres Bettes. »Ohne unsere Anzüge wären wir nicht einmal in die Nähe gekommen. Genügt dir das?«
»Wie habt ihr es geschafft?«
»Wir sind NDE-Agenten.«
»Soll mir das genügen?«
Er hob die Schultern. »Wir erledigen die Dinge. So ist es, bis wir eines Tages sterben.«
»Alt, satt und zufrieden«, sagte Giuna.
»Soll das ein Segenswunsch sein oder ein Fluch?« Er winkte ab. »Vergiss es!«
Giuna stellte die Frage, vor der sie sich fürchtete und die ihr doch auf der Seele brannte: »Wie geht es Lanko?«
»Die Explosion hat ihn verletzt. In seinem Zustand eine Katastrophe. Er liegt im Koma.«
Sie schloss die Augen.
»Aber er wird es überleben«, sagte Cyprian.
»Gesund?«
»Wenn ich den Medorobotern glaube, ja. Vielleicht lässt sich manches doch vorhersagen.«
»Wie geht es weiter?«, fragte Giuna.
»Für euch ist euer bisheriges Leben vorbei. Zunächst bleibt ihr hier auf der TREU & GLAUBEN, später erhaltet ihr vom NDE eine neue Identität. Wir sind immer noch im Afallachsystem, übrigens. Mein Herr ...« Er lächelte. »... schließt gerade das Geschäft mit dem Stationskommandanten ab. Danach wird der berühmte und geschätzte Händler Kondayk-A1 anderswo Handel treiben.«
»Es tut mir leid, dass ihr nichts über den Vital-Suppressor erfahren habt.«
»Bist du dir sicher?« Cyprian deutete auf Lanko. »Er hat sich drei Wochen in der Ausweglosen Straße aufgehalten. Vielleicht weiß er mehr. Ich warte ebenso wie du darauf, dass er aufwacht.«
»Das glaube ich nicht«, sagte Giuna. »Du brauchst ihn wegen Informationen. Ich, weil ich ihn liebe.«
Cyprian nickte und verließ den Raum.