Читать книгу Wildwest Großband September 2018: Sammelband 8 Western - Pete Hackett - Страница 48
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Cole McPherson lebte.
Als ihn das Pferd abwarf, auf dem er vor den Apachen fliehen wollte, waren die Krieger sofort über ihn hergefallen. Sie hatten die Tomahawks schon in die Höhe gerissen, um ihn gnadenlos abzuschlachten, als einer der Krieger einen barschen Befehl ausstieß.
Sie ließen von ihm ab.
Der Anführer des Rudels bellte einen zweiten scharfen Befehl. Vier der Krieger rannten zu ihren Mustangs, um der Frau zu folgen, die auf den Eingang einer Schlucht zujagte.
Der Apache baute sich vor Cole auf und gab mit gutturaler Stimme zu verstehen: "Wir bringen dich in unser Lager. Dort stirbst du einen grausamen Tod."
Cole wurden die Hände vor dem Leib gefesselt. Ein langer Lederriemen führte von seinen Handgelenken zum Sattel aus Ästen und Lederriemen, in den sich der Krieger, der hier die Befehle gab, geschwungen hatte. Ein zweiter Apache war ebenfalls aufgesessen. Sie trieben die Pferde an. Ein Ruck ging durch das Seil, Cole wurde mitgerissen.
Auf seinen hochhakigen Stiefeln stolperte er hinter den Mustangs her. Die beiden Rothäute ritten schweigsam. Die glühende Sonne höhlte Cole aus. Seine Füße begannen zu brennen. Die Zunge klebte wie ein Klumpen Dörrfleisch an seinem Gaumen.
Das Gelände wurde immer wilder und unwegsamer. Coles Muskeln arbeiteten nur noch automatisch, seine Motorik wurde von keinem bewussten Willen mehr gesteuert. Er blinzelte durch den Schweiß, der in seine Augen rann, sie entzündete und ihm die Sicht vernebelte. Die Schatten der Erschöpfung auf dem verzerrten Gesicht ließen die Backenknochen stärker hervortreten.
Irgendwann holten sie die vier Krieger ein, die Kelly verfolgt hatten. Der Pulk kam zum Stehen. Die vier Ankömmlinge redeten durcheinander und gestikulierten heftig.
Cole sank auf die Knie nieder. Dunkle Schatten der Benommenheit brandeten gegen sein Bewusstsein an. Er versuchte sich ihnen entgegenzustemmen, aber es gelang ihm nicht, seine lähmende Betäubung zu überwinden. Kraftlos sank sein Kinn auf die Brust. Wie im Zeitlupentempo kippte er nach vorn. Mit dem Gesicht voraus fiel er auf den von der Hitze hartgebackenen Untergrund.
Der Anführer bellte einige Kommandos.
Einer der Krieger saß ab, nahm den Wassersack aus Ziegenhaut von seinem primitiven Holzsattel und goss etwas Wasser über Coles Kopf.
Cole regte sich. Der Apache griff brutal in seine Haare und richtete ihn wieder in kniende Stellung auf. Coles Oberkörper schwankte wie ein Schilfrohr im Wind. Seine Lider flatterten. Die Erinnerung kam. Wie ein Stromstoß durchfuhr es ihn. Die Betäubung fiel von ihm ab. Die unerbittliche, mitleidlose Realität hatte ihn wieder.
Der Apache reichte ihm den Wassersack und grunzte barsch: "Trink!"
Gierig schüttete Cole das Wasser in sich hinein. Dann ließ er sich etwas von dem Wasser über Kopf und Gesicht laufen. Der Mescalero riss ihm den Wassersack aus den Händen. Er schlug ihm ins Gesicht und spuckte ihn an.
Cole dachte an Kelly. Und er machte sich die bittersten Vorwürfe. Wenn sie tot ist, dann hast du sie auf dem Gewissen, durchströmte es ihn wie ätzende Säure. Er befand sich in einer fürchterlichen Gemütsverfassung. Der Gedanke an sie überlagerte seine eigene Not.
Dann ging es weiter ...