Читать книгу Wildwest Großband September 2018: Sammelband 8 Western - Pete Hackett - Страница 49
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John Durango wurde an Ort und Stelle beerdigt.
Sie brachten Kelly nach Fort Stanton. Gegen Mittag des folgenden Tages kamen sie an.
Der Fortkommandant, Colonel James McMillan, nahm Jed Williams' Bericht entgegen.
"Dieser verdammt Yellow Hand!", knurrte McMillan. "Er mordet und brandschatzt, und ich frage mich, wann wir endlich in der Lage sind, diesem Bastard das Handwerk zu legen. - Rühren Sie sich, Lieutenant Colonel."
Jeds Gestalt entspannte sich. "Früher oder später geht auch er uns ins Netz, Sir."
"Ja, aber wie viele Unschuldige werden bis dahin noch von ihm umgebracht werden?", grollte der Kommandant. "Was haben Sie mit der Lady gemacht?"
"Ich habe sie in die Obhut der Frau von Corporal McGuire gegeben. Sie war ziemlich am Ende. Dass ihr Mann wahrscheinlich tot oder so gut wie tot ist, scheint sie ziemlich hart getroffen zu haben."
"Das ist ja wohl ganz normal, oder? - Wenn Sie wieder einigermaßen bei Kräften ist, will ich sie sprechen."
"Ich werde es ihr bestellen, Sir."
"Danke. Sie können gehen, Lieutenant Colonel."
Jed nahm Stellung an, grüßte zackig, schwang herum und verließ die Kommandantur.
Er ging zu dem kleinen Haus, das McGuire und seine Frau bewohnten. Das war so. Manche der Soldaten in den Forts waren verheiratet. Und der eine oder andere hatte seine Gattin zu sich geholt. Es waren allerdings Einzelfälle. In der Regel versahen ungebundene Männer den Dienst in den Forts.
Kate McGuire ließ ihn ins Haus. "Sie sitzt im Badezuber." Die Frau lächelte. "Ich denke, die abgerissene, verstaubte und verschwitzte Lady wird dem Bad wie ein wunderschöner Schmetterling entsteigen." Kate nickte. "Sie ist eine ausgesprochen schöne Frau."
"Das will was heißen, wenn eine Lady einer anderen ein derartiges Tribut zubilligt", grinste Jed.
Sie befanden sich in der Küche.
Im Nebenraum hörte er Wasser plantschen.
Kate bot Jed einen Stuhl zum Sitzen an. Er hockte sich rittlings auf den Vierbeiner und legte sein Kinn auf die Arme, die er über der Lehne verschränkt hatte. Er wollte erleben, wenn Venus aus der Asche stieg.
Es dauerte noch fast eine halbe Stunde.
Dann kam sie. Kelly hatte sich einen Bademantel übergeworfen, den ihr Kate zur Verfügung gestellt hatte. Ihre Haare waren nass und klebten am Kopf, baumelten auf ihre Schultern und fielen über ihren Rücken.
Als sie Jed sah, stahl sich ein Lächeln um ihre sinnlichen Lippen.
Jed war begeistert, um nicht zu sagen hingerissen.
Ihre Schönheit, ihr Sex-Appeal, raubte ihm fast den Atem. Unter dem Bademantel zeichnete sich alles ab, was eine Göttin ausmacht. Sie hatte den Gürtel eng um ihre Taille gezogen und vor dem flachen Bauch zusammengebunden.
Jed konnte seinen Blick nicht von ihr loseisen. Sie erregte ihn. Es war genau seine Mitte, in der sich die Erregung konzentrierte, wo sich etwas gewaltsam mit Blut füllte und vergeblich versuchte, sich aufzubäumen. Die Uniformhose aber war eng, und die Erektion artete schmerzhaft aus.
Jed wurde abgelenkt, als Kate lachend hervorstieß: "Sie sollten wieder nach nebenan gehen, Kelly, und die Tür schließen. Denn gleich werden dem armen Jed die Augen aus dem Kopf fallen."
Jed blinzelte wie ein Erwachender. "Sorry", murmelte er und nahm seinen Blick von ihr. Er fühlte Verlegenheit. "Du hast recht gehabt, Kate." Er erhob sich.
"Womit hat sie recht gehabt", fragte Kelly.
"Dass dem Badezuber ein wunderschöner Schmetterling entsteigt", enthob Kate den Lieutenant einer Antwort.
Kelly lachte auf. "Bleiben Sie sitzen, Lieutenant. Ich will mit Ihnen sprechen."
Jed wartete, bis sie sich gesetzt hatte, dann ließ auch er sich wieder nieder. In dem Ausschnitt des Bademantels konnte er die Ansätze ihrer Brüste erkennen. Und wenn der Schmerz in seiner Hose in der vergangenen Minute etwas nachgelassen hatte, so kam er jetzt mit Macht zurück. Jed versuchte, ihn zu ignorieren. Er biss die Zähne zusammen und vermied es tunlichst, noch einmal in den Ausschnitt zu blicken.
"Mein Mann, ich und John Durango waren auf dem Weg nach Santa Fe. Dort oben ..."
Sie brach ab. Ihre Miene verschloss sich.
"Sie möchten nicht darüber reden, Ma'am?"
Sie schüttelte den Kopf. "Gibt es in der Nähe eine Stadt, in der ich eine Weile bleiben kann?"
Jed nickte. "Lincoln, ein paar Meilen weiter westlich. Möchten Sie plötzlich nicht mehr nach Santa Fe?"
"Was soll ich noch dort? Ich habe kein Geld. Also muss ich mir hier einen Job suchen, bis ich genug zusammen habe, um nach El Paso zurückzukehren."
Jed schaute sie grübelnd an. "Es gibt sicher einige Möglichkeiten in Lincoln", murmelte er.
Sie beeindruckte ihn. Sie stand mit beiden Beinen im Leben. Sie resignierte nicht. Ihr Blick war in die Zukunft gerichtet. Er empfand sie als tapfere, starke Frau.
"Wann wollen Sie das Fort verlassen?", fragte er.
"So bald wie möglich. Werden Sie mich nach Lincoln begleiten, Jed?"
"Ich werde den Colonel bitten, mir dafür einen Tag freizugeben." Jed fuhr sich mit den Fingerkuppen an die Stirn. "Weil ich gerade den Colonel erwähne, Ma'am, er ..."
"Lassen Sie das Ma'am weg, Jed", unterbrach sie ihn. "Nennen Sie mich Kelly. Mir liegt nichts an steifen Förmlichkeiten."
"Gut, Kelly. Der Colonel möchte Sie sprechen, sobald Sie sich erholt haben."
"Ich werde mich ihm zur Verfügung halten."
"Gut. Ich gehe jetzt. Lassen Sie's mich wissen, wenn Sie das Fort verlassen wollen, damit ich rechtzeitig Urlaub beantragen kann."
Sie nickte und lächelte ihn an.
Und er sah etwas in ihren Augen, das auf ihn wie eine stumme Verheißung wirkte.
Er erhob sich schnell.
Und er schalt sich einen Narren. Sie hat gestern erst ihren Mann verloren, durchflutete es ihn, und hat bestimmt andere Dinge im Kopf als ...
Er fühlte sich plötzlich pietätlos und schäbig.
Schnell verließ er Corporal McGuires Haus.