Читать книгу Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane - Pete Hackett - Страница 37
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„Andie Morton!“, bestätigte das Halbblut und lächelte.
„Aber ich denke, er ist tot! Ken Turner hat ihn doch erschossen, als er versuchte zu fliehen!“
„Das wäre doch schade um ihn gewesen“, fand Chaco. „Und vor allem hätte es einer gewissen Elaine Lamont mächtig leid getan.“
„Ich verstehe gar nichts mehr“, gab die Frau zu.
„Das können wir später erklären“, sagte Chaco hastig. Dann wandte er sich an den Cowboy. „Was ist mit Mr. Kimball?“
„Da bin ich“, tönte es von der Tür her.
„Randolph!“ Die schmächtige Frau warf sich dem Eintretenden schluchzend in die Arme.
„Es war höllisch knapp“, berichtete der Sattler. „Doch unser junger Freund“, er deutete auf Andie Morton, „hat dem Banditen einen gehörigen Schrecken eingejagt.“
„Der hat für die nächsten hundert Jahre die Nase voll“, bestätigte der Blonde. „Und wie ist es bei Ihnen gelaufen, Mr. Gates?“
„Zum Glück zufriedenstellend. Allerdings ist uns zum Schluss ziemlich warm geworden. Was ist mit Collin Brat? War er Ihr Mann oder Jack Vereen?“
„Brat ist getürmt. Er hat wohl gemerkt, dass es für die Shadows nicht ganz nach Wunsch lief. Ich wollte ihm nach, aber dann dachte ich, dass Sie vielleicht dringend meine Hilfe brauchen.“
„Konnten Sie sehen, in welche Richtung er sich wandte?“
„Direkt in die Stadt, würde ich sagen. Er nahm das beste Pferd mit und jagte die anderen davon.“
„Dann müssen wir uns beeilen. Wahrscheinlich versucht er, eine Geisel zu nehmen, um uns doch noch seine Bedingungen zu diktieren.“
Die Pferde hatten sich nicht weit entfernt. Sie waren zu ihrem vertrauten Stall zurückgekehrt. Eins fehlte.
„Sie kommen mit mir, Mr. Morton!“, rief Chaco, während er seinen eigenen Morgan-Hengst aus dem zweiten Schuppen zog. „Randolph, du bleibst bei deiner Frau!“
„Kommt nicht in Frage!“, protestierten beide fast gleichzeitig. „Schließlich wollen wir zu unserem Jungen.“ Chaco sah ein, dass er sich diesem verständlichen Wunsch nicht entgegenstellen konnte. Gleichzeitig fürchtete er, dass Chalk trotz seines Verstecks noch in die Hände des rachedurstigen Killers fiel.
Sie schwangen sich auf die Pferde und trieben sie an. Schon nach kurzer Zeit entdeckten sie den Fliehenden. Er war zu Fuß und rannte auf das Marshal’s Office zu.
„Das Pferd muss ihn abgeworfen haben“, vermutete Chaco. „Wahrscheinlich will er sich Ken Turner greifen.“
Der Bandit hörte die Verfolger. Er drehte sich um und schickte einen hässlichen Fluch und ein paar Kugeln zu ihnen hinüber. Doch er schoss seinen Revolver nicht leer. Er wusste, dass er noch ein paar Patronen für Ken Turner brauchte. Hohnlächelnd brach er durch die Tür des Office.
„Zu spät!“, stieß Randolph Kimball hervor.
Chaco sprang vom galoppierenden Hengst und warf sich durch die eingetretene Tür. Seine Waffe war schussbereit. Aber er brauchte sie nicht mehr.
Collin Brat lag am Boden. Seine Augen waren seltsam verdreht.
„Der schläft eine Weile“, versicherte Doc Bishop, der hinter der Tür auftauchte und liebevoll den Kolben seiner alten ,Klara‘ streichelte.
Chaco freute sich. „Es lief also alles wie geplant?“
Ken Turner, der hinter dem Schreibtisch saß, nickte stolz.
„Wir waren auf seinen Besuch vorbereitet und haben ihn gebührend in Empfang genommen.“
„Willst du uns nicht endlich erklären, wieso Andie Morton plötzlich wieder lebt?“, drängte Randolph Kimball.
„Das ist schnell erzählt. Ich warnte ihn vor den Tricks der Banditen, denn ich rechnete damit, dass sie ihn zur Flucht verleiten wollten. So war es auch. Er konnte dann Mr. Turner überzeugen, dass es ihm leicht möglich gewesen wäre zu fliehen und dass Collin Brat selbst die Zellentür geöffnet hatte.“
„Und damit war mir alles klar“, fuhr der Deputy fort. „Ich schoss brav ein paarmal in die Luft, als ich durch das Fenster Mr. Gates entdeckte, und dieser kam und holte die angebliche Leiche ab.“
„Damit haben wir die Killer getäuscht“, sagte Chaco gutgelaunt. „Sie waren nicht so klug, wie sie sich einbildeten. Collin Brat wird um den Strick nicht herumkommen, und für den neuen Marshal hat sich meines Erachtens Mr. Turner bestens empfohlen.“
„Aber wo ist Chalk?“, jammerte Ella Kimball.
„Wo soll er schon sein?“, brummte der Doc. „Bei mir natürlich. Wenn er nicht gewesen wäre, hätten wir die Schattenbande wahrscheinlich nicht so schnell erledigt.“
Die schmächtige Frau warf Chaco einen glücklichen, dankbaren Blick zu, dessen eigentliche Bedeutung nur sie beide verstanden.
ENDE