Читать книгу In Arizona wartet der Galgen: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 34

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Als Matthews die Farm der McCoys erreichte, schien zunächst alles in Ordnung zu sein. Er machte sein Pferd fest und lockerte den Revolver im Halfter. Dann ging er zum Pferdestall und öffnete das Tor ein wenig. Im Licht des Mondes sah Matthews fünf Pferde!

Seine Hand glitt zum Revolver und zog ihn aus dem Halfter. Sein schrecklicher Verdacht schien sich zu bestätigen.

Im Wohnhaus der McCoys brannte noch Licht. Matthews schlich sich im Schutz der Dunkelheit heran, schlich unter dem Fenster der Wohnstube her, um auf die andere Seite des kleinen Hauses zu gelangen.

Dann hörte er, wie die Haustür geöffnet wurde. Matthews war gerade hinter der Hausecke verschwunden. Er presste sich an die massive Holzwand, den Revolver schussbereit.

Er hörte Schritte. Zunächst lief jemand ein paar Meter und blieb dann stehen. Vorsichtig spähte Matthews um die Ecke und sah McCoy, der sich nach allen Seiten umsah.

Man wird mich kommen gehört haben!, überlegte Matthews.

McCoy wirkte unsicher und ängstlich, nicht wie jemand, der seinen Besitz kontrollierte. Mehrere Male wandte er sich zur Haustür um, geradeso, als würde dort jemand hinter ihm stehen.

Er ist unbewaffnet!, kam es Matthews in den Sinn. Wenn ich um diese Zeit einen Reiter hören würde, der auf meiner Farm auftaucht, würde ich ein Gewehr mitnehmen! Zumindest, wenn man so einsam wohnt wie die McCoys!

Jason McCoy wandte sich erneut zur Haustür um und zuckte mit den Schultern. Es schien Matthews so, als wartete McCoy auf ein Signal von drinnen.

Als dieses (so vermutete Matthews) endlich kam, drehte er sich nochmals nach allen Seiten um.

Da erblickte er das Tor zum Pferdestall, das Matthews halb geöffnet gelassen hatte. McCoy schüttelte den Kopf, ging zum Stall und schloss das Tor wieder. Er schien nicht recht zu wissen, was er davon halten sollte.

Als er zum Haus zurückging, zuckte er mit den Schultern und sagte: „Da ist niemand, Sie müssen sich verhört haben!“

John Matthews schlich auf die andere Seite des Hauses. Dort gab es nur ein kleines Fenster, etwa in Augenhöhe angebracht.

Matthews blickte hindurch und sah Dr. Andrews, der sich über das Bett beugte. Aber dort lag nicht etwa McCoys Frau, sondern ein Mann, dessen Rücken einen üblen Anblick bot.

Der verletzte Gangster!, schoss es Matthews durch den Kopf. Sein Verdacht hatte sich endgültig bestätigt, die Banditen waren hier, auf dieser einsamen Farm, untergekrochen und hatten die Bewohner als Geiseln genommen!

Was war jetzt zu tun?

Nach Three Little Rocks zurückreiten und Ed Norman benachrichtigen?

Matthews verwarf diese Möglichkeit rasch wieder. Bis Ed den Suchtrupp wieder zusammengetrommelt hatte und sie den Weg zur McCoy-Farm hinter sich gebracht hatten, würde eine kleine Ewigkeit vergehen.

Und wer garantierte, dass die Banditen dann noch hier waren? Vielleicht waren sie jetzt gewarnt, vielleicht hatten sie Matthews’ Pferd gehört und waren jetzt gewarnt …

Schließlich hatten sie den Farmer nach draußen geschickt, um sich nach einem eventuellen Besucher umzuschauen, das war eindeutig.

Wer weiß?, überlegte Matthews. Vielleicht wird ihnen ihr verletzter Komplize sehr schnell gleichgültig, wenn sie sich entdeckt glauben und damit rechnen müssen, dass in absehbarer Zeit ein Suchtrupp das Haus umstellen wird, und machen sich einfach davon …

Es sind zwei Männer, dachte Matthews. Den Dritten konnte man nicht rechnen, der lag kampfunfähig unter dem Messer von Dr. Andrews. Zwei!

Und einer davon hieß Sam Field und war ein Trinker, der seinen Revolver nie ruhig genug würde halten können, um ein wirklich guter Schütze zu werden. Mit dem konnte man fertigwerden.

Blieb noch einer, dessen Möglichkeiten Matthews nicht einzuschätzen wusste.

Ich werde es allein versuchen!, entschied Matthews. Mit zwei Männern müsste ich es aufnehmen können!

Plötzlich hörte er in seinem Rücken ein Geräusch.

„Hände hoch!“

Matthews warf sich zu Boden und feuerte blind in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war.

Er sah das Mündungsfeuer eines Gewehrs und dann einen Schatten, der hinter der Hausecke verschwand.

Matthews rollte sich zur Seite und kroch hinter einen Stapel Brennholz, der ihm notdürftig Deckung bot. Hastig lud er den Revolver nach. Nichts rührte sich, aber er wusste, dass diese Ruhe trügerisch war. Irgendwo in dieser Dunkelheit lauerte ein Gegner auf ihn, der mit ihm kurzen Prozess machen würde.

Dann donnerte ein Geschosshagel heran, der Matthews sich dichter hinter den Holzstoß kauern ließ. Die Kugeln sirrten dicht über ihn hinweg oder schlugen vor und neben ihm in den staubigen Boden ein.

Matthews versuchte, zurückzuschießen. Er ballerte einfach in die Finsternis hinein, in die Richtung, aus der die Schüsse kamen. Bei einem der zaghaften Blicke, die er riskierte, sah er zwei Mündungsfeuer aus unterschiedlichen Richtungen in der Nacht aufblitzen.

Dann folgte eine kurze Feuerpause. Sie müssen nachladen, erkannte Matthews.

Er konnte es kaum wagen, sich auch nur ein wenig zu bewegen. Wenn man es recht bedachte, dann war er in keiner guten Lage …

Matthews versuchte über den Holzstoß hinüberzuspähen, um vielleicht herausfinden zu können, wo genau sich seine Gegner befanden. Ein Schuss donnerte und zerfetzte eines der Holzstücke, so dass er den Kopf sogleich wieder einzog.

„Sie haben keine Chance!“, rief jemand, und Matthews musste ihm insgeheim recht geben. „Werfen Sie Ihre Waffe herüber und kommen Sie mit erhobenen Händen hervor, wenn Sie nicht wollen, dass wir aus Ihnen ein Sieb machen!“

Das war deutlich genug.

„Okay!“, rief Matthews also. „Ich gebe auf!“

Er warf seinen Revolver über den Holzstoß in die Richtung, aus der auf ihn geschossen worden war.

„Jetzt Sie, Mister!“

Vorsichtig stand Matthews auf und hob die Hände. Zwei Männer traten jetzt aus der Dunkelheit.

„Sieh an, Sheriff“, sagte Sam Field. „So kann sich das Blatt wenden. Ist noch gar nicht so lange her, da war ich in Ihrer Gewalt. Jetzt sind Sie in unserer!“

„Sind Sie allein?“, fragte der andere Mann. Er war grauhaarig, ziemlich groß und schlaksig. Matthews hatte ihn noch nie gesehen.“

„Ja, ich bin allein.“

„Kommen Sie mit in die gute Stube!“, fuhr der Mann dann fort. „Es wird zwar langsam ein bisschen eng in der Hütte, aber für Sie werden wir noch ein Plätzchen finden!“

„Davon bin ich überzeugt!“

Field hob Matthews’ Revolver vom Boden auf und steckte ihn hinter seinen Gürtel. Dann führten sie den Sheriff zur Haustür. Matthews spürte den Druck eines Revolverlaufs im rücken. Das war kein gutes Gefühl.

Field öffnete die Tür, und sie traten in die verhältnismäßig helle Wohnstube der McCoys. Den Farmer und seine Frau hatten die Gangster jeweils an ein Tischbein gefesselt, die kleine Liz lag in ihrer Wiege und schrie. Jetzt, da die Schießerei aufgehört hatte, begann sie sich langsam zu beruhigen.

In Arizona wartet der Galgen: Wichita Western Sammelband 7 Romane

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