Читать книгу In Arizona wartet der Galgen: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 39
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ОглавлениеDie Frau konnte Malcolms Gesicht in der Dunkelheit nicht sehen, sie bemerkte nur, dass er sich mit der Hand über die Augen fuhr. Er sagte nichts. Dann ging er selbst ins Nebenzimmer, um sich zu überzeugen. Durch das kleine Fenster fiel Mondlicht auf Harris’ Gesicht und ließ es gespenstisch erscheinen. Malcolm fühlte nach dem Atem, nach dem Puls.
Aber da war nichts mehr. Harris war eingeschlafen – für immer. Matthews’
Kugel hatte ihn dahingerafft.
Für ihn ist es vorbei, dachte Malcolm.
Wer konnte schon im Voraus wissen, ob Harris am Ende nicht doch das beste Los von ihnen gezogen hatte?
Unsere Unternehmung schien anfangs unter einem so günstigen Stern zu stehen!, erinnerte er sich bitter. Es war so leicht gewesen, in die Bank von Rawlins zu gehen und das Geld mitzunehmen…
Er atmete tief durch.
Nach vorne blicken!, versuchte er sich verzweifelt einzureden.
Dann ging er zurück in die Wohnstube und öffnete das Fenster.
„Sheriff Norman! Hören Sie mich?“
Zunächst blieb alles ruhig.
„Norman! Ich will mit Ihnen reden!“
„Worüber? Haben Sie es sich überlegt und geben nun doch auf?“, kam es zurück.
„Ganz im Gegenteil. Wir haben vor abzureisen!“ Auf der anderen Seite folgte zunächst eine Pause. Dann rief Norman:
„Reden Sie keinen Unsinn!“
„Ich rede keinen Unsinn! Fünf Menschen befinden sich in unserer Gewalt, darunter ein Baby! Denken Sie daran!“ Malcolm atmete aus, dann fuhr er nach kurzer Pause fort: „Sie werden einen von uns zum Stall gehen lassen, um Pferde zu satteln und zum Haus zu bringen! Die Frau und das Baby werden mit uns reiten, und wenn Sie ihr Leben nichts aufs Spiel setzen wollen, dann lassen Sie uns durch! Wenn Sie uns folgen wollen, dann kann ich Sie selbstverständlich nicht daran hindern. Aber bitte in respektvollem Abstand, wenn Sie dem Leben der Geiseln einen Wert beimessen!“
„Mister! Das ist doch sinnlos! Damit kommen Sie nie durch!“
„Lassen Sie das unsere Sorge sein“, erwiderte Malcolm kühl.
„Es kommt nicht in Frage, dass …“
„Spielen Sie sich nicht so auf, Norman! Sie wissen so gut wie ich, dass Sie keine andere Wahl haben, als zu akzeptieren, was ich Ihnen gesagt habe.
Den Geiseln geht es bisher gut. Ich denke, Sie wollen nicht, dass sich das ändert!“