Читать книгу In Arizona wartet der Galgen: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 37

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Field ging in die Nacht hinaus. Er sah die Sterne funkeln und fühlte, wie der kühle Wind durch seine Kleider ging. Er lenkte seine Schritte zum Stall hin, aber dann erstarrte er.

Hufgeräusche!

Irgendwo, etwas weiter draußen in der Finsternis, bewegte sich etwas, Stimmen drangen an sein Ohr.

Vom Fenster der Wohnstube her drang Licht bis zu ihm. Er war also für diese nächtlichen Verhältnisse eine ideale Zielscheibe!

Es ging alles sehr schnell.

Noch ehe Field die Situation richtig erfasst hatte, donnerten ein paar Schüsse, die rings um ihn herum in den Boden einschlugen.

Field warf sich zu Boden und rollte sich ab, wobei er mit der Winchester ungezielt in die Dunkelheit feuerte.

„Licht aus!“, schrie er verzweifelt.

Es wurde dunkel, und damit hatte er eine Chance. Einer Schildkröte ähnlich

– nur viel schneller – robbte er zurück zur Haustür, die Malcolm ihm öffnete.

„Hast du etwas abgekriegt, Sam?“, fragte dieser, als Field die Wohnstube erreicht hatte und sich keuchend erhob.

„Nein, ich habe Glück gehabt!“

Jetzt schoss niemand mehr. Malcolm schloss die Tür und stellte sich neben das Fenster. Vorsichtig blickte er hinaus. Ein paar sich bewegende Schatten waren dort auszumachen, nicht mehr.

„Wir sitzen in der Falle, George!“, rief Field, der sich unterdessen von dem kürzlichen Vorfall genug erholt hatte, um der Panik, die in ihm herrschte, Ausdruck zu verleihen.

„Halt’s Maul!“, war Malcolms lakonische Antwort. Ihn interessierten im Moment vor allem die Schatten dort draußen. Manchmal konnte man ein paar Wortfetzen hören.

„Wir kommen hier nicht mehr raus, George! Es ist alles aus!“

„Hier spricht Ed Norman, der Sheriff von Three Little Rocks!“, rief draußen jemand. „Können Sie mich hören?“

Malcolm öffnete das Fenster, um Norman besser verstehen zu können, aber er vermied es tunlichst, sich länger als den Bruchteil eines Augenblicks im Sichtfeld seiner Gegner aufzuhalten.

„Ich höre Sie gut, Sheriff!“, rief er zurück.

„Kommen Sie mit erhobenen Händen und unbewaffnet heraus! Die Farm ist umstellt! Sie haben keine Chance zu entkommen!“

„Das ist richtig“, gab Malcolm zu. „Aber bedenken Sie, dass Sie ebenfalls keine Möglichkeit haben, uns hier herauszuholen, wenn Sie das Leben der McCoys nicht gefährden wollen!“ Er wartete einen Moment, um die Wirkung seiner Worte abzuwarten. Es kam keine hörbare Reaktion, und so setzte er hinzu: „Direkt unter dem geöffneten Fenster steht die Wiege mit dem Baby!“

Es folgte noch immer keine Antwort. Malcolms Züge entspannten sich ein wenig. Auf der anderen Seite schien man im Moment mindestens ebenso ratlos zu sein, wie sie es waren. „Meinetwegen schießen Sie ruhig noch ein bisschen, Norman. Sollte eine verirrte Kugel dann die kleine Liz getroffen haben, können Sie sicher sein, dass dies Ihre letzte Amtsperiode als Sheriff war, denn wer wird einen Mann wählen, der das Leben eines kleinen Kindes rücksichtslos aufs Spiel setzt?“

„Wohin soll das führen?“, fragte Norman. Malcolm glaubte, einen Schuss Verzweiflung aus der Stimme des Sheriffs heraushören zu können. Und das gab ihm wieder einen gehörigen Teil Mut und Sicherheit zurück. Auch auf der anderen Seite wird nur mit Wasser gekocht!, dachte er.

„Was wollen Sie?“, rief Norman dann mit erhobener Stimme. „Wollen Sie ein Blutbad? Haben Sie nicht schon genug angerichtet? Reicht es Ihnen noch nicht?“

„Wenn wir uns ergeben, wird man uns hängen, nicht wahr, Sheriff?“ Von drüben kam keine Antwort. Sie erübrigte sich ohnehin.

„Sagen Sie mir, was wir zu verlieren haben“, fuhr Malcolm fort. „Sie schweigen, Sheriff. Dann will ich für Sie antworten: Für uns ist es egal, ob wir nur für den toten Deputy oder noch ein paar weitere Leichen an den Galgen kommen. Man hat nur ein Leben und kann es daher auch nur einmal verlieren!“

Malcolm atmete tief durch, er war jetzt sehr ruhig, sehr beherrscht. Er begann langsam wieder Herr der Situation zu werden, und das gab ihm Auftrieb.

Sheriff Norman antwortete nicht, aber es hatte auch niemand mehr geschossen. Das war ein ermutigendes Zeichen.

Schließlich rief Norman: „Sie müssen verrückt sein – wer immer Sie auch sind!“

„Das kann Ihnen egal sein“, erwiderte Malcolm ruhig. „Ich möchte nur, dass Sie verstehen, dass wir es ernst meinen. Wenn Sie etwas unternehmen, dann spielt sich hier drinnen eine Tragödie ab, das kann ich Ihnen versprechen.“

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