Читать книгу In Arizona wartet der Galgen: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 42

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Der Morgen graute bereits, die Sonne sandte die ersten Strahlen des Tages über den Horizont, und sie ritten noch immer.

Zwischendurch hatten sie Pausen einlegen müssen, damit die Frau das Baby versorgen konnte. Aber diese Verzögerungen nahm Malcolm gern in Kauf, standen dem – was die Auswahl der Geiseln betraf – doch unbestreitbare Vorteile gegenüber.

Die Frau würde nichts unternehmen, was das Leben der kleinen Liz gefährdete, das wusste Malcolm. Fluchtversuche und ähnliches verboten sich für sie daher von selbst.

„Man wird uns folgen“, sagte die Frau plötzlich in die morgendliche Stille hinein. „Haben Sie das in Ihre Rechnung mit einbezogen?“

„Das habe ich“, erklärte Malcolm ruhig. Er hatte sein Gleichgewicht zum Großteil wiedererlangt.

Auf dem ersten Teil ihres Rittes hatte er noch die Winchester (die ja noch aus dem Besitz der McCoys stammte) stets auf seine Geisel gerichtet gehabt, aber inzwischen hielt er das nicht mehr für notwendig und hatte das Gewehr fortgeworfen, nachdem er ihm die Munition entnommen hatte. Er brauchte es nicht mehr, und seine eigene Winchester steckte in seinem Sattelhalfter.

„Was haben Sie für einen Plan?“, fragte die Frau nach einer längeren Pause.

Sie ritten in Richtung der Berge, das hatte sie inzwischen bemerkt. Das Land stieg an, sie quälten sich immer steilere Hänge hinauf. Aus den Tälern stieg Nebel auf, der zusammen mit der aufgehenden Sonne zu erstaunlichen Lichteffekten führte.

Malcolm hielt es nicht für notwendig, der Frau auf ihre Frage zu antworten, und schwieg daher hartnäckig. Doch anstatt sich geschlagen zu geben, wandte sie sich an Field.

„Wie ich Ihren Freund kenne, Mr Field, hat er auch mit Ihnen noch nicht über seine weiteren Pläne gesprochen. Ich habe doch recht, nicht wahr?“ Field verzog das Gesicht. Er hatte Ringe unter den Augen und schien ziemlich erschöpft. Und bestimmt war er durstig, schließlich hatte er einen ganzen Tag lang keinen einzigen Tropfen Whisky bekommen. Die Frau wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern fuhr fort: „Ihr Freund liebt die einsamen Entschlüsse, nicht wahr?“

„Er ist ein verdammt gerissener Kerl“, brummte Field. „Er weiß schon, was er tut.“

„Ach, Sie haben es gut, Mr Field! Sie brauchen Ihr schwaches Köpfchen nicht anzustrengen. Sie haben jemanden, der für Sie denkt!“ Der Pfeil, den die Frau abgeschossen hatte, hatte genau ins Schwarze getroffen. Fields Gesicht lief rot an, seine Augen traten hervor und er machte für einige Momente den Eindruck eines Dampfkessels, der jeden Moment auseinanderbersten konnte.

Field blies sich auf, geradeso, als wollte er eine Tirade unflätiger Beschimpfungen ausstoßen, aber es kam nichts als Luft über seine Lippen.

Er atmete heftig aus, und diesen günstigen Moment nutzte die Frau, um fortzufahren.

„Wenn Ihr Freund glaubte, dass Sie auch nur ein Gramm Gehirn besäßen, das man verwerten könnte – glauben Sie nicht, Mr Field, dass er Sie dann um Rat fragen, sich mit Ihnen darüber austauschen würde, was werden soll?“

Sie sah plötzlich etwas Blinkendes vor ihrem Gesicht und erschrak. Dann ertönt ein Geräusch, wie der Hahn eines Revolvers es verursacht, wenn man ihn spannt.

Malcolm hatte ihre beiden Pferde gezügelt und blickte die Frau durchdringend an. Sie wusste sofort, dass sie die Grenzen dessen erreicht hatte, was sie sich erlauben konnte.

„Ma'am, Ihre Predigten brauchen wir nicht! haben Sie mich verstanden!“

„Ja, Sir!“

„Für unsere Zwecke würde es völlig reichen, das Baby mitzunehmen. Ich muss Ihnen nicht noch einmal erklären, dass es mir nichts ausmachen würde, Sie über den Haufen zu schießen.“ Malcolm nahm den Revolver weg und steckte ihn wieder ein. „Sie machen das sehr geschickt, Ma'am. Sie versuchen, einen Keil zwischen Sam und mich zu treiben. Am liebsten wäre Ihnen wahrscheinlich, wenn wir zwei uns gegenseitig umbrächten, dann wäre die Sache für Sie ausgestanden, nicht wahr? Leider können wir Ihnen diesen Gefallen nicht tun.“

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