Читать книгу In Arizona wartet der Galgen: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 40

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Field wurde hinausgeschickt, um die Pferde zu satteln, während Malcolm lauernd am Fenster stand, die Winchester in der Hand.

„Nehmen Sie mich als Geisel!“, meldete sich Jason McCoy. „Nehmen Sie mich statt meiner Familie.“

„Nein“, sagte Malcolm, ohne in die Richtung des Farmers zu sehen.

„Ich bin ein guter Reiter! Sie würden schneller vorankommen!“

„Die Sache ist entschieden, Mr McCoy, und Sie werden sich damit abfinden müssen.“

„Dann lassen Sie wenigstens das Baby aus dem Spiel!“

„Halten Sie den Mund!“

Es dauerte nicht lange, und Field kam mit drei gesattelten Pferden zurück.

Norman und seine Leute ließen ihn gewähren.

„Packen Sie alles ein, was Sie für das Kind brauchen!“, befahl Malcolm der Frau. Sie packte eine kleine Tasche.

Dann kramte sie ein Tuch aus der Kommode und nahm das Baby aus der Wiege. Das Tuch schlang sie um den Oberkörper, um damit das Kind vor der Brust zu tragen.

„Sind Sie fertig?“, fragte Malcolm mürrisch.

Sie nickte.

„Ja.“

Malcolm gab das Zeichen zum Aufbruch. Die Frau griff noch nach einem Umhang, der an einem Haken an der Wand hing und den sie um sich und die kleine Liz schlang.

„Sie gehen zuerst!“, wies Malcolm die Frau an. Sie traten hinaus in die Nacht, zuerst die Frau, dann Malcolm, der ihr den Winchesterlauf in den Rücken drückte, und zum Schluss Field.

Drüben, wo die Männer des Sheriffs lauerten, rührte sich nichts.

Sie werden es nicht wagen, etwas zu unternehmen!, versuchte Malcolm sich einzureden. Im anderen Fall hatten sie ausgespielt, das war klar.

„Steigen Sie aufs Pferd, Ma'am. Aber schön langsam!“ Die Frau quälte sich mit dem Baby in den Sattel. Sie hatte einige Mühe damit, aber weder Field noch Malcolm machten irgendwelche Anstalten, ihr zu helfen. Als sie es endlich geschafft hatte, keuchte sie und sagte: „Ich habe es Ihnen gesagt, Mister! Ich habe gesagt, dass es das Beste für alle wäre, wenn Sie möglichst bald verschwinden und Ihren Komplizen zurücklassen würden.“

„Halten Sie den Mund!“, erwiderte Malcolm rau.

„Ihr Warten hat ihn nicht am Leben erhalten können. Es war sinnlos, aber das habe ich Ihnen ja prophezeit.“

„Sie sollen den Mund halten!“

Malcolm sagte das so, dass die Frau jetzt das Gefühl hatte, dass es besser war, sich danach zu richten.

Sie hat etwas von einer Termite, dachte Malcolm bei sich. Sie frisst und sägt unaufhörlich an einem, weil sie sicher ist, dass man irgendwann zusammenbrechen wird.

Die beiden Männer bestiegen jetzt ebenfalls ihre Pferde.

Mrs McCoys Zügel hatte Malcolm an seinen Sattelknauf gebunden und hielt nach wie vor seine Waffe auf sie gerichtet.

Sie würden ständig auf einer Höhe reiten, zumindest bis sie die Reihen dese Suchtrupps passiert hatten. Malcolm konnte jederzeit abdrücken und seine Drohung wahrmachen.

Wenn er näher darüber nachdachte, dann wusste er nicht mit letzter Sicherheit, ob er es tun würde. Aber es musste zumindest so aussehen, als wäre er zu allem entschlossen.

Jetzt keine Zweifel!, versuchte er sich selbst einzureden. Solche Gedanken waren jetzt Gift, es galt jetzt, auf andere Dinge zu achten.

Field ritt gut einen Meter hinter Malcolm und der Frau.

An das, was sein Komplize im Ernstfall möglicherweise tun oder nicht tun würde, wagte Malcolm gar nicht zu denken. Auf Field konnte man sich nicht verlassen, das stand für ihn fest.

Und plötzlich wurde er durch seinen Komplizen im Rücken mehr beunruhigt als durch seine Gegner, die da irgendwo vor ihm in der Finsternis auf ihn lauerten.

Was, wenn Field sich auf einmal doch noch entschloss, zur anderen Seite überzulaufen? Was, wenn ihm einfiel, vielleicht bei der Justiz Punkte sammeln zu können, wenn er sich nicht nur ergab, sondern dem ganzen Spuk ein Ende bereitete, indem er ihm, Malcolm, eine Kugel in den Rücken jagte?

Langsam setzten die Pferde einen Huf vor den anderen, die Zeit schien so schrecklich gedehnt.

Eine Gestalt tauchte aus der Dunkelheit auf. Es war Ed Norman.

„Ich werde Sie ziehenlassen“, sagte er mit einer Spur von Resignation in der Stimme. „Wo und wann werden Sie die Frau und das Baby freilassen?“

„Das werden wir sehen“, gab Malcolm zur Antwort.

Malcolm zügelte kurz sein Pferd und das der Frau.

Er wechselte mit Norman einen undefinierbaren Blick.

„Ich werde dafür sorgen, dass Sie nicht davonkommen, Mister!“, sagte der Sheriff dann, nach ein paar Augenblicken des Schweigens. „Man wird Sie überall jagen, an jedem Sheriffbüro wird man einen Steckbrief von Ihnen angenagelt finden …“

Ed Norman holte zwar noch einmal Luft, aber es kam nichts mehr über seine Lippen.

„Tun Sie, was Ihre Pflicht ist, Sheriff!“, erwiderte Malcolm leise. „Und ich werde tun, was mich vor dem Galgen bewahrt!“

„Davor werden Sie sich nicht retten können! Eines Tages wird man Sie kriegen. Früher – oder später.“

Malcolm ritt mit der Frau an Norman vorbei, ohne noch etwas zusagen, und Field folgte ihnen in geringem Abstand.

Es dauerte nicht lange, und die Dunkelheit hatte die drei Pferde samt ihren Reitern verschluckt.

In Arizona wartet der Galgen: Wichita Western Sammelband 7 Romane

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