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Schüttelfrost peinigte den Mörder Hansom und warf ihn auf dem Wagenboden von einer Schulter auf die andere.

Die Banditen kauerten noch immer so weit wie möglich von dem Schwerkranken entfernt in den Käfigecken und versuchten auch Chacos Nähe zu meiden, weil er Hansom mehrmals berührt hatte.

„Geh mir aus dem Weg, Mann!“, schimpfte Culbert, als Chaco bei einem heftigen Stoß des Wagens strauchelte und haltsuchend nach einem Gitterstab in der Nähe des Straßenräubers griff.

Hansom stöhnte und atmete plötzlich so leise, dass sie es nicht mehr hörten.

Hank Darion tauchte rechts des Wagens auf.

„Stellt der sich immer noch so an?“, maulte er. „He, Hansom, alter Gauner, wir lassen dich nicht aussteigen. Du bist uns zu viele Bucks wert!“

Der stoßende Wagen bewegte die im Dunkel kaum sichtbare Gestalt. Plötzlich geriet noch einmal Leben in sie. Der Killer richtete den Oberkörper auf, stöhnte furchtbar, drehte sich um, kniete und wollte aufstehen. Doch er kippte nach hinten und landete in der Nähe der anderen.

„Weg von uns!“, brüllte der Falschspieler Harry Douglas mit überkippender Stimme.

Chaco kniete direkt über dem eingefallenen Gesicht und sah das Glimmen des Fiebers in den Augen wie eine Flamme langsam verlöschen.

„Schieb ihn weg, verdammt!“, verlangte Culbert.

Hank Darion ritt noch neben dem Gefährt und schaute herein. „Was ist denn los?“ Seine Stimme klang belegt. „Fällt dem schon wieder was Neues ein?“

Chaco schaute auf. „Scheint so, als solltet ihr für ihn keine Bucks kriegen.“

„Was redest du für Schwachsinn?“

„Er ist gerade gestorben.“ Chaco drückte dem Toten die Augen zu, stand auf und hielt sich am Gitter fest.

„Was ist los?“ Hank Darion wirkte plötzlich unsicher, ja sogar betroffen. „He, Clay!“

Der andere Kopfgeldjäger geriet ins Blickfeld und lenkte sein Pferd an Hanks Seite. „Was gibt‘s denn?“

„Der Indianer behauptet, Hansom wäre tot.“

Clay Darion ritt ans Gitter.

„Ich will hier raus!“, schrie Culbert in seiner Angst vor einer Ansteckung.

„Halte die Gäule an!“, befahl Clay Darion.

Sein Bruder ritt nach vorn und zügelte die Zugtiere.

„Weg hier, ihr versperrt mir die Aussicht!“ Mit der Peitsche schlug der Kopfgeldjäger auf Sonny und Larry Buck am Gitter ein. Mit klirrenden Ketten stürzten sie zur anderen Seite, um den Hieben zu entgehen. Sonny wurde in den Nacken getroffen und brüllte wie aufgespießt. Er flog über die Beine des Verstorbenen und landete auf dem Bauch.

Jetzt konnte Clay Darion die reglose Gestalt auf den Bodenbrettern besser sehen. „Stoß ihn an, Indianer!“ Chaco trat dem Toten gegen die Schulter.

„An den Schädel. Und mit ein bisschen mehr Wucht, wenn ich bitten darf, zur Hölle!“

Chaco befolgte den Befehl, da es Hansom nicht mehr spürte.

„Der scheint wirklich abgekratzt zu sein.“ Clay Darion rollte die Peitsche auf, hängte sie ans Sattelhorn, saß ab und zog den Revolver. „Hank, schließ die Kiste auf.“

Der jüngere Bruder erschien auf der anderen Seite. „Warum aufschließen?“

„Er ist wirklich über den Jordan gegangen.“

„Na und? Den nehmen sie in Tucson auch tot!“

„Bis Tucson ist er verwest!“, schimpfte Culbert. „Und uns alle hat dann auch der Satan geholt!“

Clay Darion schüttelte nach einigem Nachdenken den Kopf.

„Was denn, du willst auf die Kopfprämie verzichten?“ Hank schien es nicht fassen zu können. „Hast du vergessen, dass er allein fast soviel wert ist wie die anderen Galgenstricke zusammen?“

„Komm mit!“ Clay lenkte sein Pferd nach Osten und entfernte sich ein Stück vom Wagen.

Hank schaute noch fluchend herein, folgte dem Bruder dann jedoch und sagte: „Der ist fünfzehnhundert Bucks wert. Eine verdammt hohe Prämie, die du im Jahr einmal kassierst, wenn du Glück hast.“

„Er ist tot, Hank. Und in ein paar Stunden beginnt ein neuer, heißer Tag.“

„Es gefällt mir nicht, was du mir da eintrichtern willst.“

„Mir gefällt es selbst nicht. Aber die gehen uns alle über den Bach, wenn wir jetzt nicht schlau sind.“

„Zur Hölle, der hat nicht geblufft, was?“

„Nein. Aber wir hätten auch nichts für ihn tun können.“

Hank Darion schaute zum Wagen zurück. „Fünfzehnhundert Bucks abladen. Einfach verzichten. Das ist verrückt!“

„Los, schließ auf. Der Indianer soll ihn begraben.“

Hank kehrte um. Als er den Wagen aufschloss, stand sein Bruder zwei Schritte seitlich und bedrohte die Gefangenen mit dem Colt.

„Nur der Indianer steigt aus!“, befahl Clay Darion.

Chaco kletterte hinaus, zog den Toten hinterher, schleifte ihn ein paar Yards zurück, ließ ihn liegen und richtete sich auf.

Culbert warf sich aus dem Wagen und wurde prompt von Hank Darion mit der Peitsche attackiert.

„Zurück!“

„Ich will da nicht mehr rein! Wir werden alle verrecken!“

Hank Darion schlug gnadenlos auf ihn ein, bis er sich aufraffte und doch wieder in den Wagen kletterte. Die Tür knallte zu. Hank Darion drehte den großen Schlüssel um und zog ihn ab.

„Hol den Spaten!“, befahl Clay, an den Bruder gewandt.

„Kann der Indianer das nicht selbst tun?“

„Besser nicht.“

Chaco sah die Chance, die eben noch in greifbarer Nähe gewesen war, wie eine Seifenblase zerplatzen. Die Wachsamkeit dieser eiskalten Prämienjäger ließ keinen Augenblick nach. Aber vermutlich bestand in dieser Zähigkeit, gepaart mit der gnadenlosen Härte und Kaltblütigkeit der Erfolg, den sie hatten.

Hank kletterte auf den Bock und warf einen Spaten über den Wagen.

Clay Darion winkte Chaco mit dem Revolver. „Hol ihn. Und keine Zicken, Indianer. Ich warne einen Mann nur einmal. Schreib dir das hinter die Löffel!“

Chaco holte den Spaten und fing an, neben dem Sagebusch ein Grab auszuheben.

Die Gefangenen begannen im Wagen zu toben. Ihre Furcht vor Ansteckung hatte sich durch das Ausladen des Toten kein bisschen abgeschwächt. Sie fürchteten, dass die Keime der Krankheit auf dem Holz und Eisen saßen und jeder das gleiche Schicksal wie der Mörder auch nachträglich noch erleiden würde. Nach Chacos Vorstellung eine durchaus realistische Annahme. Auch die beiden Darions konnte es treffen, was denen bisher aber offensichtlich noch nicht klargeworden war.

Hank Darion tauchte hinter dem Wagen wieder auf. Er ging ein bisschen unsicher, schob sich den Hut in den Nacken und wischte sich Schweißperlen von der Stirn.

„Ist was?“, fragte Clay.

„Wir sind schon ziemlich lange unterwegs. Vielleicht müssten wir mal schlafen.“

„Du wirst alt, Hank.“ Clay grinste ironisch.

Chaco kniete und benutzte den Spaten als Hacke, weil sich der harte Sandboden nicht einfach schaufeln ließ.

„Das dauert ja eine Ewigkeit!“, knurrte Clay. „Geht es bei dir immer so langsam?“

„Du kannst dich ja mal selbst davon überzeugen, wie hart es hier ist, Darion!“

Hank Darion wischte wieder den Schweiß vom Gesicht und lehnte sich gegen seinen Sattel.

Chaco hielt schwitzend inne und beobachtete den Mann. „Ist was?“

Hank fluchte.

Chaco schuftete weiter, schaute aber immer wieder zu Hank Darion, der alle Anzeichen vom Anfang einer Erkrankung erkennen ließ, und zwar der gleichen Erkrankung, die den Mörder Hansom vor kurzer Zeit dahingerafft hatte.

Nach einer Viertelstunde war das Loch im Boden gerade einen Fuß tief, aber nur halb so lang wie nötig.

„Das dauert die ganze Nacht!“, schimpfte Clay. „Lass zwei andere heraus. Hank. Hol aber erst noch den zweiten Spaten.“

„Soll der Indianer doch weiter buddeln!“, knurrte Hank unwillig.

„Du siehst doch, dass es zu langsam geht. Oder ist es dir lieber, wir verewigen uns hier?“

Fluchend schleppte Hank sich längs des Gefangenenwagens nach vorn und kletterte mühsam auf den Bock. Der zweite Spaten landete mit Gepolter hinter dem Wagen. Bis Hank wieder auftauchte, vergingen ein paar Minuten.

„Sag mal, was ist los?“, fragte Clay misstrauisch.

„Was soll denn sein? Nichts ist.“

„In Ordnung, Hank. Douglas und Sonny, ihr beiden setzt die Arbeit des Indianers fort. Alle anderen bleiben im Käfig!“

Hank schob den Schlüssel ins Kastenschloss, drehte ihn um und öffnete die Tür.

Culbert war der erste, der sich einfach hinauswarf. Die anderen sprangen hinterher und griffen Hank Darion an.

Clay feuerte aus dem Colt in den Haufen hinein. Dreimal entlud sich seine Waffe, dann stürzte ihm Lass Buster vor die Füße und stand nicht mehr auf.

Mit den achtkantigen Revolverläufen schlugen die Kopfgeldjäger auf die Banditen ein.

Chaco verpasste den Augenblick, der seine Rettung hätte sein können. Wieder stand er hinter dem Toten und blickte auf die zweite Leiche, die innerhalb einer Stunde ihren Kreis verminderte. Die Brutalität der Prämienjäger war um vieles größer, als er sich vorgestellt hatte.

Bevor er wieder an Flucht denken konnte, war der Krawall der Gefangenen schon niedergeschlagen. Die vier Kerle wälzten sich stöhnend hinter dem Wagen auf der Erde. Clay bedrohte indessen Chaco mit dem Colt.

„Wirf Culbert und Buck hinein, und steig hinterher, Indianer. Na los, heb die Quanten!“

Um nicht Lass Busters Schicksal zu teilen und selbst erschossen zu werden, gehorchte Chaco. Er ging zwischen den Brüdern hindurch, beförderte die beiden genannten Schurken in den Wagen und kletterte hinterher.

„An die Arbeit!“ Clay Darion nahm die Peitsche, um Sonny und Douglas auf die Beine zu helfen und trieb sie zu dem angefangenen Grab. „Es muss jetzt größer werden. Für den anderen!“

Chaco setzte sich auf den Boden und lehnte den Rücken an die vordere Wand. So konnte er beobachten, was draußen geschah.

„Dort lag der Killer“, sagte Culbert, der aus flammenden Augen durch den Wagen blickte.

„Der war, lange bevor ihr was davon gemerkt habt, krank“, entgegnete Chaco.

„Stimmt“, räumte Larry Buck ein. „Der hat alles angefasst. Jeden Gitterstab und jedes Brett. Genauso wie wir auch. Wenn es uns erwischen soll, dann haben wir Pech gehabt.“

Hank lehnte sich draußen wieder gegen sein Pferd. Er schien für eine Rast zu sein. Aber die Härte, die er auch gegen sich selbst übte, hinderte ihn noch daran, es dem Bruder vorzuschlagen.

Sonny und Douglas wurden von Clay mit immer neuen Peitschenhieben zur Schwerstarbeit angetrieben. Chaco gegenüber hatten sich die Kopfgeldjäger nicht ganz so brutal gezeigt. Das schien daran zu liegen, dass sie sich immer noch nicht klar waren, was sie mit ihm anfangen sollten.

Zu Chacos Glück hatte Hansom ihn nicht mehr erkannt und laut hinausposaunt, dass er mehr wusste, als die beiden Halunken vermuteten. Dass er den Marshal kannte, den sie über den Haufen geschossen hatten, um Hansom in ihre Gewalt zu bringen. Und dass dieser Marshal noch lebte und von Carringo nach Saquarra gebracht wurde, wo er vielleicht genas und später gegen diese Prämienjäger etwas in Gang setzte, was denen keineswegs gefallen würde.

Hank Darion stieg in den Sattel. Seine Gestalt sank langsam in sich zusammen. Er steckte sogar den Colt weg, als wäre ihm die Waffe zu schwer geworden.

„Schneller, schneller!“, befahl Clay Darion und zog Sonny ein paar Hiebe über.

„Los, los, ein bisschen schneller!“ Clay Darion trieb Sonny und Douglas wie widerborstiges Vieh vor sich her und durch die offenstehenden Tür in den Wagen. Hank schloss die Tür und drehte den Schlüssel um.

Sonny und Douglas fielen völlig entkräftet auf die Bodenbretter und atmeten keuchend. Keiner von ihnen dachte daran, dass da Hansom gelegen und mit dem Tod gekämpft hatte.

Die beiden Kopfgeldjäger ritten nach vorn. Die Pferde wurden angetrieben. Rumpelnd setzte sich das Gefährt in Bewegung.

Chaco sah das Mondlicht auf dem bläulich schimmernden Sagebusch und dem Grab daneben. Aber so, wie sich das Gefährt davon entfernte, wurden Buschwerk und Grabhügel undeutlicher und versanken in der Nacht.

„Bald wird es hell“, sagte Culbert. „Und ich habe keine Sekunde geschlafen.“

„Denkst du, wir?“, maulte Sonny. „Bin fix und fertig von der Schaufelei.“

Douglas zog die Schellen an seinen Füßen höher und hielt sie fest. Die Kette klirrte dabei leise.

„Was hast du denn?“, fragte Larry Buck.

„Wund gescheuert.“

„Ach so. Ich dachte schon, es ginge jetzt bei dir los.“ Larry Bucks Interesse an dem Falschspieler erlahmte augenblicklich wieder.

„Die haben überhaupt keine Nerven“, murmelte Culbert entsetzt. „Buster wurde einfach abgeknallt. Dabei konnte er den beiden mit der Kette an den Füßen doch gar nicht gefährlich werden.“

„Wenn wir deren Revolver in die Finger gekriegt hätten, wären wir auch gefährlich geworden“, gab Buck zurück.

Chaco schaute immer noch hinten hinaus.

„Was sagst du dazu?“, fragte Culbert. „Konnten wir für die gefährlich werden?“

Chaco schaute dem jungen Straßenräuber in die bösartig schillernden Augen, die an eine Schlange erinnerten, gab aber keine Antwort. Wenn es für ihn etwas gab, auf etwas zornig zu sein, dann auf sich selbst, weil er in der Minute wie erstarrt gestanden hatte, als die Flucht sicher möglich gewesen wäre. Aber da er die Chance ungenutzt hatte verstreichen lassen, nutzte es nichts, sich darüber nachträglich den Kopf zu zermartern.

„Der ist sich zu fein, mit dir zu reden, Al!“ Der Falschspieler grinste boshaft durch die Dunkelheit, die sie umgab.

„Stimmt das, Kerl?“ Culbert kniete im Wagen und näherte sich ein Stück.

„Pass auf, dass du dich nicht ansteckst“, sagte Chaco kalt.

Culbert zog sich sofort bis zum Gitter zurück.

„Wieso, merkst du auch schon was?“, fragte Sonny naiv. „Zuerst muss man sich vermutlich unheimlich schwach fühlen. Merkst du schon so was?“

Chaco grinste nur, was die Halunken jedoch kaum zu sehen vermochten.

„Na los, Mann, he!“, fauchte Larry Buck.

„Mensch, der hält euch doch nur zum Narren“, sagte der wesentlich intelligentere Falschspieler.

„Bei dem kann man es nicht wissen.“ Culbert setzte sich am Gitter in die Ecke.

„Wissen kann man es bei keinem“, erwiderte Chaco gedehnt. Dabei dachte er daran, dass der nächste aber keiner von ihnen sein würde, sondern zuerst einmal Hank Darion, der jüngere der Kopfgeldjäger.

Das Heulen eines Wolfes tönte von den Hügeln im Norden herunter.

Larry Buck richtete sich auf. Auch die anderen schauten aufmerksam in dieselbe Richtung.

„Vielleicht unsere Leute?“, flüsterte Sonny.

Der Wagen blieb stehen. Clay Darion ritt hinten um das Gefährt.

Mehrere Wölfe heulten gleichzeitig, im Mondschein ließ sich undeutlich das Rudel erkennen. Es zog über den am nächsten gelegenen Hügel im Norden und verschwand.

„Nichts wie weiter“, sagte Clay Darion und ritt nach vorn. Der Wagen fuhr weiter.

Sonny und Larry Buck setzten sich.

„Vielleicht tauchen sie doch noch auf und pauken uns heraus“, sagte Larry Buck.

„Hoffentlich haben sie überhaupt eine Ahnung, wo wir geblieben sind“, entgegnete Sonny. Resignation schwang in seiner Stimme unüberhörbar mit.

Larry Buck gab darauf keine Antwort.

Als der Wagen unverhofft mit den linken Rädern in ein paar Löcher geriet, verlor der Spieler das Gleichgewicht und stieß gegen Culbert in der Ecke.

„Hau ab!“, zischte der Straßenräuber und stieß Douglas zurück, der noch mit beiden Händen seine Schellen hielt, jetzt jedoch losließ und zurückschlug.

Fluchend droschen die beiden Gefangenen aufeinander ein. Culbert kassierte einen Kinnhaken und stürzte auf die Bretter. Douglas warf sich auf ihn und schmetterte dem Mithäftling die Faust ins Gesicht. Culbert brüllte. Die Ketten klirrten und schabten über den Boden.

Clay Darion tauchte links des Wagens auf, während die beiden noch immer rauften. Mit der Peitsche schlug der Prämienjäger in den Wagen, bis Douglas von Culbert rollte und zur anderen Seite kroch, um den Hieben zu entrinnen.

„Ihr verdammten Schurken wollt uns um die Prämie bringen, was?“, schrie Clay Darion und verpasste Culbert noch einen Schlag,

Chaco sah Hank Darion auf der anderen Seite zusammengesunken im Sattel sitzen. Der Mann wurde von der eigenen Schwäche bereits so sehr strapaziert, dass er sich nicht mehr der Mühe unterzog, mitzumischen, obwohl er das bisher mit sadistischer Freude getan hatte.

Clay Darion rollte die Peitsche auf. „Untersteht euch, einer über den anderen herzufallen!“

„Culbert fing an!“, schimpfte der Falschspieler.

„Wer noch mal handgreiflich wird, kriegt Ketten an die Hände und läuft an den Wagen gebunden hinterher!“ Clay Darion trieb sein Pferd zum Trab an.

„Idiot“, murmelte der Falschspieler. „Was kann ich dafür, wenn die Karre von einem Loch ins andere fällt.“

„Denkt lieber über das nach, was er sagte“, mahnte Chaco. „Das war keine leere Drohung.“

Culbert kroch in seine Ecke zurück. „Geht mir von der Pelle weg!“

„Du redest, als könnte es jeden von uns, nicht aber dich erwischt haben“, sagte Larry Buck kopfschüttelnd.

„Vielleicht ist er immun gegen Krankheiten“, höhnte Douglas.

Chaco beobachtete Hank Darion wieder, der immer noch neben dem Wagen ritt und mit krummem Rücken im Sattel saß. Manchmal schien es, als würde er jeden Augenblick abstürzen. Dann wieder straffte sich seine Gestalt ein wenig. Der eiserne Wille, sich möglichst nichts anmerken zu lassen, hielt ihn noch aufrecht. Die Wachsamkeit der Kopfgeldjäger verminderte sich damit erheblich, zumal Clay offenbar noch nicht begriffen hatte, wie es um seinen Bruder stand.

Chaco wollte seine Aufmerksamkeit darauf konzentrieren. Sollte sich daraus eine neue Chance zur Flucht ergeben, würde er sie ohne Zögern nutzen.

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