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Bount suchte unverzüglich Watermans Apartment auf, doch er hatte kein Glück. Der Boxer war nicht zu Hause.

„Wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein, wenn in diesem Fall auf einmal alles glattgegangen wäre“, brummte der Detektiv und kehrte zu seinem Mercedes zurück.

Er stieg in den Wagen und wartete noch fünfzehn Minuten. Aber keiner der Passanten entpuppte sich als der Mann, der so gern mit Luftdruckpistolen spielte.

Also ging Bount zum nächsten Telefon und rief in seinem Büro an. Am anderen Ende meldete sich June March. „Geht es dir noch gut, Bount?“

„Es könnte mir nicht besser gehen“, gab Bount zurück.

„Warst du schon bei Malloy?“

„Fehlanzeige“, sagte Bount. „Er hat mich nicht angerufen. Jemand anders hat seine Stimme nachgemacht. Im Moment befinde ich mich vor Barney Watermans Haus und warte auf den zukünftigen Knastbruder.“

„Ist er derjenige, welcher...?“

„Du sagst es.“

„Don Foxworth hat gerade angerufen, Bount. Seine Stimme klang sehr aufgeregt. Er möchte, dass du so schnell wie möglich zu ihm kommst.“

„Haben sich die Kidnapper bei ihm gemeldet?“

„Ich glaube ja. Er hat es mir nicht gesagt. Ich schließe es nur aus seiner großen Erregung.“

„Ich suche ihn auf. Bei Waterman schaue ich dann später noch einmal vorbei. Ruf Don an und sag ihm, dass ich unterwegs bin.“

Zwanzig Minuten später ließ Bount Reiniger den silbergrauen Mercedes auf dem Anwesen der Foxworths ausrollen. Ein Butler öffnete ihm die Tür und führte ihn sofort zum Staatsanwalt.

„Wie viel wollen sie von Ihnen haben?“, fragte Bount, nachdem er Don Foxworths Hand gedrückt hatte. Der Staatsanwalt war total aus dem Häuschen.

„Sie haben noch keine konkrete Forderung gestellt, Bount. Aber ich habe ein erstes Lebenszeichen von Claudagh erhalten.“ Foxworth zeigte eine Videokassette. „Die kam per Eilbote.“

Der Staatsanwalt wies auf einen Sessel. Bount setzte sich und Foxworth schob die Kassette in den Videorecorder. Er stellte sich dabei nicht sonderlich geschickt an, weil er zu aufgeregt war. Andauernd drückte er die falschen Knöpfe, sodass es mit der Wiedergabe nicht klappte.

„Setzen Sie sich, Don“, sagte Bount und erhob sich. „Lassen Sie mich das machen.“

Bount Reiniger schaltete den Recorder ein und das Fernsehgerät begann zu rauschen. Dann setzte er sich wieder und wartete. Don Foxworth hockte neben ihm und knetete immerzu seine Finger.

„Hallo, Foxworth“, kam die Stimme eines Mannes aus dem Lautsprecher. Zu sehen war auf dem Bildschirm noch nichts. „Sie dachten wohl, sich alles erlauben zu können. Aber jeder hat eine Stelle, wo er verletzbar ist. Ihr wunder Punkt ist Claudagh. Es war nicht schwierig, das herauszufinden. Sie haben in relativ kurzer Zeit eine Menge Schläge ausgeteilt. Nun können Sie beweisen, dass Sie auch Nehmerqualitäten besitzen. Wir haben Ihre Frau nicht entführt, um Lösegeld zu fordern. Wir werden zu gegebener Zeit etwas anderes von Ihnen verlangen. Nun möchten wir Ihnen aber nicht länger Ihre reizende Frau vorenthalten. Sicherlich brennen Sie bereits darauf, sie wiederzusehen.“

Schnitt.

Ein Raum. Ein Bett. Claudagh saß darauf. Sie trug ein Kleid, das ihr nicht gehörte, wie der Staatsanwalt sofort erkannte.

„Don“, sagte Claudagh und wirkte verzweifelt. „Sie zwingen mich, dir zu sagen, was sie mit mir Vorhaben...“ Sie brach ab.

Schnitt.

Als Claudagh wieder zu sehen war, war ihre Frisur etwas in Unordnung.

„Sie müssen sie geschlagen haben“, vermutete Don Foxworth gepresst.

„Sie halten mich hier gefangen“, sagte Claudagh schluchzend. „Vier Männer und eine Frau. Ein Arzt hat nach mir gesehen. Ich bin okay. Aber ich habe Angst. Diese Leute sind Teufel. Sie haben mir gesagt, was sie mit mir Vorhaben. Oh, Don, es ist grauenvoll. Dass Menschen überhaupt auf so eine Idee kommen können. Sie wollen sich an dir rächen, weil du es gewagt hast, dich gegen sie zu stellen...“

Schnitt.

Eine Stimme verlangte: „Sag’s ihm! Sag’s ihm endlich!“

Tränen glitzerten in Claudaghs Augen. „Sie haben vor, mich süchtig zu spritzen, Don. Ich weiß nicht, wann sie damit beginnen werden. Vielleicht schon nach dieser Aufnahme. Es ist das Niederträchtigste und Verwerflichste, das man einem wehrlosen Menschen antun kann. Aber diese Leute haben keine Skrupel. Sie werden es tun. Sie machen mich drogenabhängig. Das ist ihre Rache an dir...

Schnitt.

Claudagh verschwand. Die Stimme des Gangster, der am Beginn gesprochen hatte, war wieder zu hören.

Der Mann lachte gemein. „Na, Foxworth, was sagen Sie zu unserem großartigen Plan? Ja, wir haben vor, ein zappelndes, rauschgiftsüchtiges Wrack aus Ihrer hübschen Frau zu machen. Mit Geld können Sie Claudagh nicht auslösen, aber vielleicht bieten wir Ihnen in unserer grenzenlosen Güte eine andere Möglichkeit an. Mal sehen. Bis dann.“

Damit endete die Aufzeichnung.

Bount sah den Staatsanwalt an. Käsebleich war der Mann und zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub.

„Haben Sie das gehört, Bount?“, sagte er mit bebender Stimme. „Haben Sie gehört, was diese Kreaturen meiner Claudagh antun wollen? Meine Frau ist schwach. Wenn die ihr gewaltsam Heroin spritzen, kommt Claudagh vielleicht nie mehr davon los. Stellen Sie sich das vor. Oh, diese gottverfluchten Teufel...“

Er schlug die Hand vors Gesicht und schluchzte herzzerreißend.

Es war nicht mehr viel übrig von dem harten, unerbittlichen, unbestechlichen und unbeugsamen Staatsanwalt, der seine Stadt mit einem eisernen Besen sauber fegen wollte. Die Gangster hatten ihn spielend in die Knie gezwungen.

Kraftlos ließ er die Hand sinken. „Sie müssen Claudagh helfen, Bount. Sie müssen verhindern, dass man ihr das antut. Ich weiß nicht, was diese Verbrecher verlangen werden, aber ich bin bereit, ihnen zu geben, was sie haben wollen, wenn ich damit meiner Frau ein so entsetzliches Schicksal ersparen kann.“

„Darf ich das Band noch einmal abspielen oder belastet es Sie zu sehr?“, fragte Bount mitfühlend.

Don Foxworth hatte nichts dagegen. Mit steinerner Miene ließ er alles noch einmal über sich ergehen. Bount versuchte sich von dem, was Claudagh sagte, nicht ablenken zu lassen. Er beachtete jede weitere Kleinigkeit auf dem Bildschirm und versuchte, alles Optische und Akustische in sich aufzunehmen, was außer Claudagh noch auf dem Band war.

Im Moment brachte ihn das nicht weiter, aber vielleicht war dies zu einem späteren Zeitpunkt der Fall.

Jetzt erst fielen dem Staatsanwalt Bounts Blessuren auf. Der Detektiv erzählte ihm, auf welche Weise man ihn zu stoppen versucht hatte.

Dann grinste er. „Die wissen nicht, dass man bei mir damit genau das Gegenteil erreicht.“

Unsere skrupellosesten Killer: Krimi Paket 6 Thriller

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