Читать книгу Unsere skrupellosesten Killer: Krimi Paket 6 Thriller - Pete Hackett - Страница 30
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Оглавление„Derek Jamyson steckt dahinter! Jetzt ist es raus!“ Mit diesen Worten überfiel Don Foxworth den Detektiv.
„Dasselbe wollte ich Ihnen auch gerade mitteilen, Don“, sagte Bount Reiniger. „Woher haben Sie’s?“
„Eine neue Videokassette...“, sagte der Staatsanwalt gebrochen. „Bount, ich bin dabei, meinen Verstand zu verlieren. Sie haben es getan. Diese verfluchten Teufel haben es wirklich getan!“
„Was getan?“
„Sie haben Claudagh Heroin gespritzt. O Gott...“
Don Foxworth war völlig außer Fassung. Er lief im Wohnzimmer wie ein gereizter Tiger hin und her, fasste sich immer wieder an den Kopf.
„Ich halte das nicht aus, Bount. Diese Teufel haben mich geschafft. Ich dachte nicht, dass sie es so spielend fertigbringen würden. Aber es ist ihnen gelungen. Sie haben mich am Boden zerstört. Ich fühle mich schwach, elend und ausgelaugt. Ich kann nicht mehr kämpfen. Ich muss kapitulieren. Diese Dreckschweine haben gewonnen. Ich werde tun, was sie von mir verlangen. Ich habe keine andere Wahl. Ich möchte Claudagh wiederhaben. Nichts anderes ist mir wichtiger.“
Bount bat den Staatsanwalt, ihm das neue Band vorzuspielen. Es befand sich noch im Recorder. Foxworth drückte auf den Wiedergabeknopf.
Dann rannte er zu der Hausbar, um sich einen Bourbon einzugießen. Randvoll machte er das Glas. Er trank den Schnaps, als wäre es Tee.
Auf dem Bildschirm erschien jetzt Claudagh. Sie machte einen merkwürdig schläfrigen Eindruck. Ihre Augen waren glasig. Kein Zweifel, sie stand unter dem Einfluss einer Droge.
Sie hatte Schwierigkeiten mit dem Sprechen. Ihre Zunge war schwer. Die Worte kamen schleppend über ihre Lippen. Im Gegensatz zu dem ersten Band hatte sie diesmal keine Angst mehr.
Alles schien ihr egal zu sein. Nichts schien sie mehr aufregen zu können. Umso mehr regte sich Don Foxworth auf. Er stellte das leere Glas weg und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchten Augen.
„Sehen Sie nur, Bount“, sagte er zutiefst erschüttert. „Sehen Sie, was diese Schweine mit meiner Claudagh gemacht haben.“ Seine Stimme klang so, als hätte er einen dicken Kloß im Hals.
„Ich habe mich gewehrt, Don“, sagte Claudagh. „Aber es hat nichts genützt. Die Männer hielten mich fest und die Frau gab mir die Spritze. Jetzt ist alles so unwirklich. Ich hatte solche Empfindungen noch nie, kann sie nicht beschreiben...“
Schnitt.
Jetzt lehnte Claudagh an der Wand. „Sie haben damit angefangen und sie werden weitermachen, Don. Nach und nach wollen sie die Dosis erhöhen. Ich werde das Rauschgift bald selbst verlangen, behaupten sie. Darum betteln werde ich, sagen sie. Sie haben damit Erfahrung. Sie werden dir immer neue Kassetten schicken, bis du daran zerbrichst und tust, was sie wollen...“
Schnitt.
„Don, du hast Derek Jamyson ins Zuchthaus gebracht. Sie verlangen, dass du ihn da wieder herausholst...“
Schnitt.
Claudagh lehnte in einer Ecke und rieb sich die Oberarme. „Hilf mir, Don. Du bist der einzige Mensch auf der Welt, der mir helfen kann. Wenn du dich weigerst zu tun, was sie wollen, bin ich verloren...“
Schnitt.
Claudagh verschwand, und es ertönte dieselbe Stimme wie auch auf dem ersten Band.
„Waren doch herzergreifend, diese Aufnahmen, nicht wahr?“, spottete der Gangster, der wieder nicht zu sehen war. „Ich werde Ihnen nun sagen, wie Sie Ihre Frau wiederhaben können, Foxworth. Treten Sie an die Öffentlichkeit und geben Sie zu, dass die Beweise, aufgrund deren Derek Jamyson verurteilt wurde, gefälscht wurden. Sagen Sie, Ihr Hass hätte Sie verblendet und dazu verleitet. Widerrufen Sie sämtliche Anklagepunkte und machen Sie aus Derek Jamyson einen unbescholtenen Bürger. Sobald man ihn freilässt, lassen wir auch Ihre Frau laufen. Aber beeilen Sie sich. Sie haben nicht viel Zeit. Claudagh bekommt von uns bald wieder eine Spritze.“
„Nein!“, brüllte Don Foxworth. Er drehte sich um und ließ sich gegen die Wand fallen.
Bount schaltete das Fernsehgerät ab und ließ das Band zurücklaufen. Wieder war ihm aufgefallen, dass die Aufnahmen in einem Haus gemacht worden waren, das in einer lauten Gegend stand. Er hatte Flugzeuglärm wahrgenommen und vielleicht auch das Rattern eines vorbeifahrenden Zuges.
Derek Jamyson hatte die Sache geschickt eingefädelt, das musste Bount Reiniger zugeben. Der Staatsanwalt hatte keine andere Wahl. Er musste tun, was die Kidnapper von ihm verlangten.
„Ich habe meine ganze Kraft dafür eingesetzt, um Jamyson ins Zuchthaus zu bringen“, sagte der Staatsanwalt heiser. „Nun werde ich dieselbe Kraft noch einmal aufbringen, um ihn wieder herauszuholen. Ich habe keine andere Wahl, Bount. Ich werde eine Pressekonferenz geben.“
„Derek Jamyson könnte falsch spielen, Don“, gab Bount zu bedenken. „Er lässt Sie an die Öffentlichkeit treten und ihn aus dem Zuchthaus holen, hält aber seinen Teil der Abmachung nicht ein. Dann würde er gleich zweimal über Sie triumphieren.“
„Ich muss es riskieren, Bount.“
„Derek Jamyson will Sie bestimmt im Dreck liegen sehen. Völlig zerstört.“
Der Staatsanwalt starrte Bount entgeistert an. „Wollen Sie mir etwa raten, die Forderung der Gangster nicht zu erfüllen?“
„Ich möchte Sie um ein paar Stunden bitten, Don.“
„Bount, diese Teufel haben Claudagh und werden ihr wieder Heroin spritzen!“
„Wenn es mir bis heute Abend nicht gelingt, Claudagh zu befreien, können Sie die Forderung erfüllen, okay? Ich habe eine Spur und ich bin sicher, in Kürze zu wissen, wo man Ihre Frau versteckt hält. Ein paar Stunden nur, Don, dann haben Sie Claudagh wieder, und Derek Jamyson bleibt für immer im Zuchthaus. Und sein Sohn Lex wird ihm dort Gesellschaft leisten.“
„Und Claudagh?“
„Ich kenne ein hervorragendes Sanatorium. Dorthin bringen wir sie. Man wird sie wieder gesund machen. Es wird alles gut, Don. Aber nur dann, wenn Derek Jamyson im Zuchthaus bleibt.“
Der Staatsanwalt ließ sich in einen Sessel fallen. „Mein Gott, Bount, wie soll ich das bis zum Abend aushalten?“
„Sie müssen, Don. Sie wissen, was auf dem Spiel steht.“
„Sie scheinen nicht zu ahnen, was Sie von mir verlangen.“
„Doch, ich bin mir dessen bewusst, Don. Sie können mir glauben, dass ich es nicht verlangen würde, wenn ich eine andere Möglichkeit sehen würde.“
Der Staatsanwalt atmete schwer aus. „Okay, Bount. Sie kriegen die paar Stunden bis zum Abend.“
„Sie werden Ihren Entschluss nicht bereuen“, sagte Bount und wandte sich zur Tür.
„Das hoffe ich“, ächzte Don Foxworth.