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Ross Connery fuhr um halb acht Uhr morgens Richtung Powell’s Cove. Er war ein Nachtmensch und guckte deshalb noch ziemlich verschlafen aus der Wäsche. Aber der Boss hatte gerufen und Connery musste gehorchen.

Er bog auf ein großes Grundstück ab. Inmitten eines traumhaften Parks stand ein weißes Haus im Tudorstil. Hier hatte bis vor Kurzem Derek Jamyson mit seinem Sohn Lex gewohnt.

Nun lebte nur noch Lex Jamyson in dieser schönen, großen Villa. Die Anschrift seines Vaters hätte sich geändert. Der saß jetzt im Zuchthaus auf Ryker’s Island.

Connery fand, dass Lex seinem Vater nicht das Wasser reichen konnte.

Derek Jamyson war eine Persönlichkeit. Er hatte eine spürbare Ausstrahlung. Seine Männer hatten ihm Achtung entgegengebracht und ihn gefürchtet.

Lex Jamyson wirkte dagegen wie ein billiger Abklatsch. Keiner nahm ihn richtig ernst. Nicht einmal eine Woche hätte er sich an der Spitze der Gang gehalten, wenn sein Vater tot gewesen wäre.

Aber Derek Jamyson lebte noch. Selbst aus dem Gefängnis heraus hielt er schützend seine Hand über seinen schwachen, aufgeblasenen und eingebildeten Sohn.

Der wahre Boss war immer noch Derek Jamyson. Nur deshalb kuschte Ross Connery auch dann, wenn ihm ein Befehl von Lex gegen den Strich ging.

Zwei Doggen hetzten über den kurzgeschorenen Rasen und verbellten den Wagen. Schöne, kräftige Tiere, vor denen Connery jedoch keine Angst zu haben brauchte. Sie kannten ihn und würden nichts tun.

Connery stoppte das Auto vor dem imposanten Gebäude. Das Telefon schnarrte. Er langte nach dem Hörer und meldete sich. Die Information, die er bekam, war kurz. Er nahm sie zur Kenntnis und schob den Hörer wieder in die Halterung.

Dann verließ er den Wagen. Die Hunde kamen näher und beschnüffelten ihn.

„Na, Jungs“, sagte Connery und wagte es sogar, sie zu tätscheln.

Lex Jamyson erwartete ihn im Arbeitszimmer seines Vaters. Ein steifer Mensch mit buntem Halstuch, langem blondem Haar, farblos und unwichtig.

Nur er selbst nahm sich ungeheuer wichtig. Dadurch wirkte er fast lächerlich. Die große Pose passte ebenso wenig zu ihm wie der Schreibtisch, an dem er saß.

Er musterte Connery geringschätzig. Eine Majestät gewährte Audienz. Mit einer herablassenden Geste bot er seinem Gegenüber Platz an. Ross Connery hoffte, ihm all das eines Tages zurückzahlen zu können.

Jamyson wies auf die Bar. „Wenn du etwas trinken möchtest.“

„Nicht so früh am Morgen.“

„Um die Zeit liegst du normalerweise noch im Bett, wie?“

„Wenn man erst um zwei Uhr ins Bett kommt...“

„Das wird sich ändern. Ich habe überhaupt vor, vieles zu ändern. Mein Vater ließ in letzter Zeit die Zügel zu sehr schleifen.“

„Ich finde, er hatte alles großartig im Griff.“

„Da sieht man, dass du keine Ahnung hast. Würde er im Zuchthaus sitzen, wenn er wirklich alles so gut im Griff gehabt hätte?“

„Jeder kann mal Pech haben.“

„Gibt’s was Neues?“

„Ja. Gerade eben habe ich erfahren, dass Foxworth das Krankenhaus verlassen hat“, sagte Ross Connery. „Und wie geht es seiner Frau?“

„Seit sie weiß, was gespielt wird, ist sie halb verrückt vor Angst.“

„Wunderbar.“

Jamyson wies auf die elektronischen Geräte, die er besorgt hatte.

Sie standen neben der Tür auf einer Kommode. Ihretwegen war Connery hier. Er sollte sie abholen.

„Zwei Videorecorder, eine Videokamera und alles, was dazugehört. Du machst einen schönen, interessanten Film, okay? Sieh dir die Aufnahmen nachher genau an und schneide die besten Szenen zusammen. Achte darauf, dass ihr, wenn überhaupt, nur mit dem Rücken zur Kamera im Bild seid. Der Star des Streifens muss selbstverständlich Claudagh Foxworth sein.“

„Ist klar, Boss“, sagte Connery. „Don Foxworth wird sich unser Kunstwerk in die Videothek stellen.“

„Dann mal los. Lass ihn nicht zu lange auf die Aufnahmen warten. Wenn er seine geliebte Frau schon nicht bei sich haben kann, soll er sie wenigstens auf dem Bildschirm sehen.“

Connery schleppte die Geräte zu seinem Wagen. Da ihm Lex Jamyson nicht half, musste er zweimal gehen. Der blonde Pinsel fühlte sich zu gut für so niedrige Arbeiten. Er war schließlich der Boss.

Ross Connery kehrte mit der Videoausrüstung nach Springfield Gardens zu seinen Komplizen zurück. Bill Bellwood und Jimmy Brooks waren ihm diesmal beim Tragen behilflich. Die Videorecorder stellten sie im Livingroom ab. Der Rest kam in den Keller.

Nicholas Taylor war während Connerys Abwesenheit hier gewesen, wie er erfuhr. Der Arzt war mit dem Zustand der Frau sehr zufrieden gewesen.

„Kurz danach hatte sie einen Tobsuchtsanfall“, sagte Bellwood. „Thelma Blane wäre mit ihr allein nicht fertig geworden. Wir haben sie mit vereinten Kräften niedergelegt und ihr was zur Beruhigung gegeben. Im Moment ist sie lammfromm.“

Thelma Blane öffnete die Tür. Claudagh Foxworth saß auf dem Bettrand und starrte unglücklich vor sich hin. Jetzt hob sie den Kopf und blickte die Eintretenden an.

„Alles okay, Mrs. Foxworth?“, fragte Connery grinsend. „Sie sehen nicht eben besonders zufrieden aus. Was soll sich denn Ihr Mann denken, wenn er Sie so sieht?“

Claudagh Foxworth riss die Augen auf. „Ist er hier?“

„Nein. Aber wir haben vor, einen Videofilm mit Ihnen zu drehen. Keine Angst, keine Schweinerei. Nur eine kleine Botschaft für Ihren lieben Gatten, damit er weiß, dass es Ihnen noch gutgeht.“

„Noch?“, hauchte Claudagh Foxworth.

,,Tja, Sie sind hier nicht bei der Heilsarmee, meine Liebe. Was auf Sie zukommt, hängt in erster Linie von Ihrem Mann ab, ist ja klar.“

„Wollen Sie Geld? Ich bin sicher, er wird keine Schwierigkeiten machen. Er akzeptiert jede Summe.“

„Die Dinge liegen in diesem Fall ein wenig vielschichtiger“, erklärte Connery. „Aber das werden Sie schon noch merken.“

Er befahl Thelma Blane, die Frau des Staatsanwalts ein wenig zurechtzumachen. Während sie das tat, machte er sich mit der Handhabung der Videokamera vertraut.

Er legte eine Kassette ein und erklärte Claudagh Foxworth, was sie ihrem Mann mitzuteilen hätte. Sie weigerte sich zwar und sprach kein Wort, doch es war für die Gangster kein Problem, sie zu zwingen.

Als Connery genug Material auf Band hatte, ging er nach oben und schnitt die Aufnahmen mit Hilfe der beiden Videorecorder zu einem beklemmenden Bericht zusammen.

„Das wird ihm unter die Haut gehen und seinen Nerv an der empfindlichsten Stelle treffen“, vermutete Ross Connery grinsend, nachdem er sich die Magnetaufzeichnung noch einmal angesehen hatte.

Unsere skrupellosesten Killer: Krimi Paket 6 Thriller

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