Читать книгу Unsere skrupellosesten Killer: Krimi Paket 6 Thriller - Pete Hackett - Страница 14

6

Оглавление

Bill Bellwood fuhr mit dem gestohlenen Wagen auf dem Major Deegan Expressway den Harlem River entlang. An einem der abgelegensten Winkel schwenkte er in eine unscheinbare Straße ein, wo er das geklaute Vehikel vor einem Abbruchhaus stehenlassen wollte.

Er rechnete nicht mit Schwierigkeiten.

Arglos stieg er aus dem Auto und ging nach vorn, um sich den Schaden anzusehen. Allzu viel konnte nicht kaputtgegangen sein, denn er hatte die Foxworths nur angefahren, nicht überfahren. Schließlich wurden die beiden ja noch gebraucht.

An der dicken, verchromten Stoßstange war auch überhaupt nichts zu sehen. Nur der Kühlergrill war an einer Stelle ein wenig eingedrückt und vom linken Scheinwerfer war ein Zierring abgegangen.

Der Besitzer des Fahrzeugs konnte von Glück reden. Bellwood hatte auch schon eine nicht geringe Anzahl von gestohlenen Autos zu Schrott gefahren.

Aus purer Bosheit ließ er das Licht brennen, damit wenigstens auch noch die Batterie leer war, wenn man den Wagen entdeckte.

Zum Schluss wischte Bellwood mit seinem Taschentuch noch einmal gewissenhaft über alles, was er angefasst hatte. Diese Vorsichtsmaßnahme vergaß er nie. Sie war ihm schon zur lieben Gewohnheit geworden.

„Es gibt Männer, die lieben Frauen, und es gibt Typen, die stehen vor allem auf ihr Auto“, sagte plötzlich jemand hinter ihm. „Am liebsten würden sie ihre Rostlaube von vorn bis hinten ablecken. Und zu Hause verkümmert inzwischen ihre Alte.“ Bellwood bemühte sich, nicht erschrocken zu wirken. Er richtete sich langsam auf und steckte das Taschentuch ein. Dann drehte er sich gelassen um.

„Lass ihn doch“, wandte ein nervöser, magerer Kerl gespielt ein. „Jeder hat das Recht, auf seine Weise glücklich zu werden. Wenn ihm sein Auto mehr gibt als ’ne knackige Mieze, ist das allein seine Sache.“

„Stört mich auch nicht weiter“, sagte der andere. Er überragte seinen Kumpel um einen Kopf und zog immer wieder den Handrücken unter der Nase vorbei.

Für Bellwood war klar, dass er es mit zwei Süchtigen zu tun hatte. Er war sicher, dass sie Geld von ihm wollten. Aber sie würden von ihm keinen müden Dollar erben, das stand fest. Er verabscheute diese Schwächlinge.

Bellwood stieß die Autotür mit dem Fuß zu.

„Das Licht, Mister“, sagte der kleinere der beiden Fixer. „Sie haben vergessen, das Licht abzudrehen. Sind wir beide nicht nett zu Ihnen? Sollte Ihnen das nicht ein paar Scheinchen wert sein?“

„Verschwindet, sonst mache ich euch Beine!“, knurrte Bellwood.

Das ärgerte den größeren Junkie. „He, Mann, so kannst du nicht mit uns reden. Den Ton gewöhnst du dir ganz schnell wieder ab, sonst setzt es was.“

Blitzschnell zückte der Kerl ein Springmesser, dessen Klinge mit einem hässlichen Klicken aufschnappte. Der Süchtige grinste. „Na, Großmaul, wagst du jetzt immer noch so große Töne zu spucken?“

Bellwood ließ sich nicht bluffen. Mit solchen Kerlen würde er noch allemal fertig werden. „Aber sicher. Du solltest deinen Kartoffelschäler ganz schnell wieder einstecken, bevor du dir damit in die Finger schneidest.“

„Er muss ’nen Sprung in der Schüssel haben“, sagte der Kleine. „Junge, wir spaßen nicht. Du solltest uns lieber ernst nehmen.“

„Zeig her, was du in der Brieftasche hast!“, verlangte jetzt der mit dem Messer.

„Freifahrtscheine auf den Friedhof für euch beide. Wollt ihr sie haben?“

Der Große trat vor. Er wollte Bill Bellwood den Stahl an die Kehle setzen. Gleichzeitig griff auch der andere Junkie an.

Bellwood steppte zur Seite, schlug den Arm des Gegners nach unten und löste auch bei dem kleineren Fixer mit einem gezielten Fußtritt eine unverhofft heftige Schmerzwelle aus.

Der Kleine stöhnte auf. Bellwoods Hand glitt unter das Jackett, aber er holte nicht die Brieftasche heraus, sondern seinen stumpfnasigen Colt Cobra.

Aber er schoss nicht. Mit dem Lauf der Waffe hämmerte er auf den Langen ein und richtete sie im nächsten Moment auf den Kleinen.

Entsetzt starrte der Bursche in die Mündung.

„Nicht doch, Mister. Machen Sie sich nicht unglücklich. War ja alles nur Spaß. Wir wollten nur mal sehen, ob Sie sich erschrecken lassen. Ehrlich. Wir hatten nicht wirklich die Absicht, Ihnen etwas wegzunehmen. Sowie Sie Ihre Brieftasche gezückt hätten, hätten wir Ihnen gesagt, dass das Ganze nur ein Jux ist.“

„Typen wie euch sollte man wie räudige Straßenköter über den Haufen schießen“, sagte Bellwood verächtlich.

Der Kleine legte den Rückwärtsgang ein. Er machte vorsichtige Schritte zurück, einen nach dem ändern. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Er führte zwar ein mieses, entbehrungsreiches Leben, aber trotzdem hing er daran.

Sein Freund war auf die Knie gefallen und kam jetzt wieder auf die Beine.

„Wenn Sie uns abknallen, ist das Mord“, stöhnte er.

„Seit wann ist es Mord, wenn man Ungeziefer vernichtet?“, fragte Bill Bellwood spöttisch.

„Wir werden so etwas nie wieder tun. Ich verspreche es.“

Bellwood wusste, dass die Kerle sich nicht an dieses Versprechen halten würden. Das konnten sie auch gar nicht, denn sie waren drogenabhängig. Sie brauchten Stoff und den bekamen sie nur für Geld.

Er hob den Revolver an und zielte auf die Nasenwurzel des Langen. Der Hahn war gespannt. Es fehlte nur noch ein winziger Druck mit dem Zeigefinger, dann gab es einen Fixer weniger.

Sein Gegenüber befürchtete, Bellwood könnte ernst machen. Er hielt die Belastung nicht länger aus, wirbelte herum und stürmte mit weiten Sätzen davon.

Der Kleine folgte ihm naturgemäß mit kürzeren Sätzen.

Bellwood schob die Waffe mit einem triumphierenden Grinsen in das Schulterholster zurück und ging in die andere Richtung.

Unsere skrupellosesten Killer: Krimi Paket 6 Thriller

Подняться наверх