Читать книгу Unsere skrupellosesten Killer: Krimi Paket 6 Thriller - Pete Hackett - Страница 10

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„Fünf Minuten zu spät. Tut mir leid“, entschuldigte sich Bount Reiniger lächelnd. „Das ist sonst nicht meine Art.“

„Kann ich bestätigen“, sagte Don Foxworth und erhob sich.

„Ich wurde im Büro aufgehalten.“

„Ist schon in Ordnung, Bount“, sagte der Staatsanwalt und reichte dem Privatdetektiv mit einem herzlichen Lächeln die Hand. Dann wandte er sich an seine hübsche Frau. „Liebling, ich möchte dir Mr. Bount Reiniger vorstellen, die wirkungsvollste Einmannarmee der Ostküste.“

Bount grinste. „Ihr Mann übertreibt, Mrs. Foxworth.“

Die junge Frau reichte ihm die Hand. „Don hat mir schon viel von Ihnen erzählt, Mr. Reiniger. Er hält große Stücke auf Sie.“

„Und ich auf ihn. Er ist ein Staatsanwalt nach meinem Geschmack.“

Bount ergriff die kleine, schlanke Hand. Claudagh Foxworth verfügte über eine einmalige Ausstrahlung. Sie musste auf so gut wie jeden anziehend wirken, hätte das Prädikat „Mrs. Sex Appeal“ verdient.

„Setzen Sie sich, Bount“, sagte der Staatsanwalt und nahm selbst wieder Platz. „Was möchten Sie trinken?“

„Scotch pur.“

„Waren Sie schon mal hier?“

„Nein.“

„Sie werden auf der Speisenkarte eine Menge erlesener Gaumenfreuden finden und Sie sind selbstverständlich mein Gast.“

„Ich bin eigentlich nicht hier, um mir auf Ihre Kosten den Wanst vollzuschlagen“, erwiderte Bount Reiniger.

„Darüber können wir später noch reden“, sagte Foxworth und winkte einem der Mädchen, die sich um das Wohl der Gäste zu kümmern hatten. Sie sahen alle irgendwie gleich aus. Es war immer derselbe Typ: blond, schlank und langbeinig. Sie trugen hellrote Minikleider mit Spaghettiträgern und die Wärme ihres freundlichen Lächelns war eine Gefahr für die Eiswürfel im Whisky.

Bount bekam seinen Drink. Später ließ er sich von Don Foxworth ein Gericht empfehlen. Er brauchte es nicht zu bereuen. Das Fleisch zerfiel auf der Zunge, die Soßen waren ein kulinarischer Traum. Zum Nachtisch gab es flambierte Himbeeren auf Vanilleeis und mit einer Pall Mall setzte Bount schließlich einen gelungenen Schlusspunkt.

Don Foxworth vertrat die Ansicht, Geschäfte sollte man niemals mit leerem Magen abwickeln, und es handelte sich um ein Geschäft, einen Auftrag, dessentwegen er Bount Reiniger hierher gebeten hatte.

„Wie Sie wissen, habe ich mich entschlossen, in unserer Stadt mal gründlich durchzugreifen“, begann der Staatsanwalt. „Die Zahl der Verbrechen nimmt ständig zu, man ist sich nachts auf der Straße und in den Parks seines Lebens nicht mehr sicher. Der Drogenhandel blüht, es gibt immer mehr Süchtige. Anfangs arbeiten sie noch, aber in der Regel verlieren sie durch die Drogenabhängigkeit schon bald ihren Job. Und da sie Geld brauchen, um sich weiteres Rauschgift kaufen zu können, sind sie gezwungen, Verbrechen zu begehen. Dennoch verurteile ich nicht diese armen Schweine, sondern diejenigen, die sich an ihnen bereichern. Sie haben die Süchtigen zu dem gemacht, was sie heute sind, und ihnen den Zugang zu jeder Art von Rauschgift ermöglicht. Ich sage der Unterwelt den Kampf an, Bount. Sie bekämpfen dieses Gesindel auf Ihre Weise, ich auf die meine. Ich schwöre Ihnen, es werden bald Köpfe rollen. Einige sind es bereits.“

Bount nickte. „Der von Derek Jamyson zum Beispiel. Ich hab’s in der Zeitung gelesen. Da ist Ihnen zum Auftakt ein ganz besonders spektakulärer Schlag gelungen. Jamyson war in der Unterwelt so etwas wie ein Denkmal. Man hielt es nicht für möglich, dass man ihn von seinem Sockel stoßen könnte. Sie haben es geschafft. Jamyson sitzt hinter Gittern.“

Don Foxworth schmälerte seine Leistung selbst ein bisschen, indem er einwandte: „Derek Jamyson lebte noch vom Ruhm vergangener Tage. Er ist alt geworden. Seine Spannkraft hat nachgelassen. Deshalb konnte ich ihn erwischen. Hinzu kam, dass ihm alle sagten, er wäre nach wie vor der Größte, und niemand könne ihm jemals etwas anhaben. Das machte ihn unvorsichtig. Im Grunde genommen brachte er sich selbst zu Fall. Ich brauchte ihn nur mit dem Finger anzutippen.“

Bount wusste, dass das stark untertrieben war. Es hatte sehr viel Mut und Cleverness dazugehört, Derek Jamyson ins Zuchthaus zu bringen.

„Ich werde die Stadt mit einem eisernen Besen sauber fegen“, kündigte der Staatsanwalt an. „Natürlich bin ich kein dummer Träumer, Bount. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass es mir niemals gelingen könnte, ganz New York sauberzukriegen. Aber ich will es immerhin schaffen, dass die Stadt von diesen Parasiten nicht überwuchert wird. Ich werde die Triebe, die gierig nach allem greifen, was ihnen in die Nähe kommt, radikal zurückschneiden. Mir ist klar, dass ich mir damit eine Menge Feinde schaffen werde. Genau das ist der Grund, weshalb ich mich an Sie wende. Ich habe keine Angst vor diesem elenden Pack, aber es wäre ein entsetzlicher Schlag für mich, wenn man meiner Frau etwas antun würde. Die nächsten Wochen werden ziemlich hektisch sein. Ich werde soviel Bewegungsfreiheit wie möglich brauchen.“

„Ich verstehe. Dabei ist Ihnen Ihre Frau im Weg“, sagte Bount.

„Nicht im Weg“, stellte der Staatsanwalt richtig und legte die Hand auf den Arm seiner schönen Frau. „Ich möchte mir nur keine Sorgen um sie machen müssen. Immerhin ist es denkbar, dass man mich daran hindern will, meine Arbeit zu tun.

Wenn ich nur an mich selbst zu denken brauche, habe ich kaum etwas zu befürchten. Ich möchte meinen Feinden so wenig Angriffsfläche wie möglich bieten. Nur so kann ich ihnen bedenkenlos an die Kehle gehen. Und Claudagh würde ich für diese Zeit gern unter der Obhut eines bewährten, zuverlässigen und erfahrenen Mannes wissen. Jemand, der die Unterwelt wie kein Zweiter kennt, und der bereit ist, sich mit seinem Leben für die Sicherheit meiner Frau einzusetzen. Ich brauchte nicht lange nachzudenken, um herauszufinden, wer für diesen Job der beste Mann ist, Bount. Mir fiel sofort Ihr Name ein.“

Bount Reiniger nahm einen Zug von seiner Pall Mall. „Wenn ich Sie richtig verstehe, wollen Sie mich als Leibwächter anheuern.“

„Ich hatte mir das so vorgestellt... Wenn Ihnen mein Vorschlag nicht gefällt, bin ich gern bereit, mir Ihren Gegenvorschlag anzuhören. Also: Sie fahren mit meiner Frau irgendwohin. Den Ort wählen Sie aus und nur wir drei, eventuell noch Ihre Sekretärin, kennen ihn. Sie machen dort Urlaub auf meine Kosten. Wenn die Luft dann nicht mehr so dick ist, bringen Sie mir Claudagh wohlbehalten wieder.“

Bount wandte sich an die Frau des Staatsanwalts: „Was sagen Sie dazu, Mrs. Foxworth?“

„Nennen Sie mich bitte Claudagh.“

„Okay. Also?“

„Ich bin mit allem einverstanden.“

„Auch damit, dass Ihr Mann einem Heer von gewissenlosen, eiskalten Schurken den Kampf ansagt?“, fragte Bount erstaunt. Er kannte viele Frauen, die dafür kein Verständnis aufgebracht hätten.

„Irgendjemand muss es ja schließlich tun“, erwiderte Claudagh Foxworth. „Mein Mann weiß, was er tut, Bount. Und ich kann mich darauf verlassen, dass er sich in keinen Kampf stürzen würde, der von vornherein aussichtslos wäre. Don rechnet sich gute Chancen aus und ich bin davon überzeugt, dass er welche hat.“

„Schön, eine Frau zu haben, die so denkt“, sagte Bount zu Don Foxworth gewandt.

„Eine Frau wie Claudagh gibt es nur einmal. Deshalb möchte ich sie auch um jeden Preis behalten.“

Bount schmunzelte. „Ich werde dazu beitragen, was ich kann.“

„Sie übernehmen also den Auftrag?“, fragte der Staatsanwalt erfreut.

Bount grinste. „Ich mache nichts lieber als Ferien mit einer schönen Frau.“ Das blonde Mädchen, das ihm den Scotch gebracht hatte, kam. „Mr. Reiniger?“

„Ja?“, antwortete Bount und drückte die Pall Mall aus.

„Telefon für Sie.“

Don Foxworth musterte ihn irritiert. „Wer weiß, dass Sie hier sind?“

„Nur meine Mitarbeiterin“, beruhigte Bount ihn und erhob sich. Das Mädchen zeigte ihm den Weg zur Telefonzentrale. Es war ein Vergnügen, ihr beim Gehen zuzusehen. Ihre hübschen Hüften hatten einen beeindruckenden Schwung.

Bount schenkte ihr ein freundliches Lächeln und betrat die Zelle, in der der Hörer für ihn bereitlag.

Er nahm ihn auf. „Hallo, June, ich...“

Bount hielt inne, denn die Leitung war tot. Es war kaum möglich, dass June nicht die Geduld aufgebracht hatte, zu warten, bis er sich meldete.

Nein, June hatte mit Sicherheit nicht aufgelegt. Hier war irgendetwas faul. Kaum war ihm dieser Verdacht gekommen, da bestätigte er sich auch schon.

Ein Lufthauch streifte seinen Nacken. Er zuckte herum und sah eine klobige Faust, die eine kleine Luftdruckpistole umschloss. An einem der dicklichen Finger glänzte ein Wappenring. Dahinter ein breites Gesicht mit eiskalten Augen und einer eingeschlagenen Nase.

Obwohl Bount Reiniger gelernt hatte, ohne Verzögerung zu reagieren, war er diesmal nicht schnell genug. Die Pistole zischte bösartig. Im selben Moment spürte Bount einen Stich.

Mit dem nächsten Herzschlag raste das Gift des K.o.-Bolzens in seinen Kopf und alle Lampen gingen für ihn aus.

Unsere skrupellosesten Killer: Krimi Paket 6 Thriller

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