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Bount kam nicht wieder. Stattdessen brachte das Mädchen einen Zettel.

Gefahr!, stand darauf, verlassen Sie das Lokal schnellstens durch den Hinterausgang. Ich erwarte Sie dort. Bount.

Don Foxworth blickte sich beunruhigt um. Fast alle Tische waren besetzt. Es wurde gelacht, geplaudert, getrunken und gegessen. Es herrschte der übliche Betrieb. Der Staatsanwalt konnte keine Spur von Gefahr entdecken, aber er verließ sich darauf, dass Bount Reiniger in diesen Situationen die bessere Antenne hatte.

Foxworth schob seiner Frau den Zettel zu.

„Jemand muss uns gefolgt sein“, sagte Claudagh.

„Möglich“, erwiderte der Staatsanwalt unkonzentriert.

Der Besitzer des „White Stork“ tänzelte heran und erkundigte sich, ob alles zu Foxworths Zufriedenheit wäre. Als der Staatsanwalt die Rechnung verlangte, zuckte er zusammen, als habe er eine Ohrfeige bekommen.

„Haben Sie irgendeine Beschwerde vorzubringen, Sir?“

„Nein, es war alles bestens...“

„Aber Sie wollen schon gehen“, sagte der Restaurantbesitzer traurig.

„Richtig, und ich habe es sehr eilig!“, erwiderte der Staatsanwalt scharf. „Die Rechnung!“

„Sofort.“

Wenig später waren Foxworth und seine Frau zum Hinterausgang unterwegs.

„Sie kommen!“, meldete Barney Waterman seinen Komplizen.

„Okay, Bill, mach dich bereit!“, ging die Order an Bellwood und dieser

startete den Motor des gestohlenen Wagens, in dem er saß.

„Braucht ihr mich noch?“, fragte Waterman in die Uhr.

„Du machst dich gefälligst noch nicht dünn, sondern hältst dich für alle Fälle in der Nähe bereit. Sollte es wider Erwarten Schwierigkeiten geben, greifst du ein, klar?“

„Verstanden“, sagte der Boxer.

Don Foxworth griff nach der Hand seiner Frau.

„Warte!“, er trat zuerst auf die Straße und schaute sich nach Bount Reiniger um. „Das verstehe ich nicht. Bount ist nicht hier. Wir fahren nach Hause, Claudagh. Von da aus werde ich dann Bount anrufen. Vielleicht meldet er sich auch selbst. Jedenfalls sehen wir zu, dass wir schnellstens von hier fortkommen. Hier stimmt irgendetwas nicht.“

Sie eilten los und wussten nicht, dass Bill Bellwood sie bereits im Visier hatte. Der Wagen rollte langsam an, wurde aber rasch schneller. Jetzt drehte Bellwood die Scheinwerfer voll auf und drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch.

Der Motor heulte auf. Das Fahrzeug schoss mit pfeifenden, rauchenden Reifen vorwärts. Zuviel Kraft wirkte auf die Räder ein. Sie drehten durch.

Aber die Geschwindigkeit reichte.

Es passierte alles fast gleichzeitig. Der Motor dröhnte, die Reifen quietschten, Passanten schrien entsetzt auf und Claudagh und Don Foxworth fuhren verstört herum.

Der Staatsanwalt versuchte, seine Frau noch aus dem Gefahrenbereich zu stoßen und sich selbst mit einem kraftvollen Sprung in Sicherheit zu bringen. Aber die Zeit reichte nicht.

Bellwood ließ ihnen keine Chance.

Sein Timing stimmte hundertprozentig.

Kontakt!

Das Ehepaar wurde hochgerissen und zur Seite geschleudert. Bellwoods Fuß blieb auf dem Gaspedal. Er raste mit unverminderter Geschwindigkeit weiter, bremste erst zwanzig Meter vor der nächsten Straßenkreuzung scharf ab und verschwand um die Ecke, ehe sich die Passanten von ihrem Schock erholt hatten.

Die Leute eilten auf Claudagh und Don Foxworth zu.

„Sind sie tot?“, fragte jemand.

Ein Mann sah sich die beiden genauer an. Er war zwar kein Arzt, aber immerhin Krankenpfleger. Er stellte fest, dass der Mann und die Frau noch lebten.

„Das war Absicht!“, behauptete ein Augenzeuge.

„Ich habe mir das Kennzeichen gemerkt“, sagte ein anderer. „Ein Blick genügte. Schon wusste ich die Nummer. Der Kerl kommt nicht weit. Die Polizei wird ihn mit meiner Hilfe schnappen.“

„Ein Krankenwagen muss her!“

Barney Waterman mengte sich unter die Schaulustigen. Er beobachtete das Treiben aus sicherer Entfernung. Niemand konnte ihn damit in Zusammenhang bringen.

Jetzt redete er wieder zu seiner Uhr. „Nun seid ihr dran, Jungs!“

„Wir kommen!“, sagte Ross Connery in dem falschen Krankenwagen. Er trug einen weißen Hosenanzug, genau wie Jimmy Brooks, der neben ihm saß.

Sie ließen noch eine kurze Zeit verstreichen, dann fuhren sie los. Wenn sie den Unfallort zu früh erreichten, konnte jemand Verdacht schöpfen.

„Wir sehen uns später“, sagte Connery zu Waterman. „Du weißt wo.“

„In Ordnung. Bis dann. Viel Glück!“

Waterman nahm den Hörer aus seinem Ohr und stellte den Sender ab. Er entfernte sich vom „White Stork“. Zwei Straßen weiter winkte er einem Taxi und stieg ein.

Connery und Brooks kamen mit Blaulicht und Sirenen an.

„Platz! Macht Platz, Leute!“, rief jemand. „Lasst den Krankenwagen durch!“

Als die Gangster ausstiegen, bemerkte der Krankenpfleger: „Ihr wart aber rasch hier.“

„Glück für die beiden“, erwiderte Connery. „Wir fuhren gerade durch den Central Park, als uns der Funkspruch erreichte.“

Der Pfleger tat sehr wichtig. „Die Knochen scheinen halbwegs heil geblieben zu sein, aber vielleicht haben sie innere Verletzungen davongetragen. In welches Krankenhaus bringt ihr sie?“

„Weiß ich noch nicht“, log Ross Connery. „Ich muss erst in der Zentrale nachfragen, wo was frei ist.“

„Ist mal wieder Hochsaison. Ich arbeite in der Mirjam-Klinik. Bei uns liegen die Patienten sogar auf dem Flur.“

Zu dritt verfrachteten sie Claudagh und Don Foxworth in den Wagen. Dann stieg Jimmy Brooks hinten ein und schloss die Tür. Ross Connery schwang sich hinter das Steuer und fuhr los. Die Menge der Neugierigen teilte sich vor dem langsam anrollenden Fahrzeug.

„Sieh dir bloß mal diese sensationslüsternen Knilche an“, sagte Connery zu seinem Komplizen. „Sie treten einander auf die Zehen, weil sie unbedingt Blut sehen wollen.“ Brooks lachte hinter ihm durch das offene Fenster. „Die Menschheit ist roh geworden. Es gibt kein Mitgefühl mehr.“

„Daran ist das Fernsehen mit seinen Brutal- und Schockszenen schuld. Das hat es zu Zeiten des Rundfunks nicht gegeben.“

„Und da hatten auch die Frauenvereine noch was zu sagen“, fügte Jimmy Brooks grinsend noch hinzu. „Wohin fahren wir?“

„Erst mal rüber zu den Hudson Piers. Wir müssen Don Foxworth loswerden.“

„Ich glaube, er kommt zu sich.“

„Tu was dagegen“, sagte Ross Connery.

Foxworths Lider flatterten. Seine Augen waren noch geschlossen, aber er atmete schon wieder kräftiger und sein Gesicht zuckte. Ein Zeichen dafür, dass er Schmerzen wahrnahm.

Brooks schob den rechten Ärmel des Staatsanwalts hoch. Aus einem Etui nahm er eine gefüllte Spritze. Er machte sich nicht die Mühe, die Einstichstelle zu reinigen.

Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte Foxworth nie mehr die Augen aufgeschlagen. Er hasste Männer wie ihn. Aber er hatte seine Anweisungen und die musste er befolgen.

Der Staatsanwalt öffnete die Augen und blickte Brooks benommen an. Er bewegte die Lippen, als wollte er etwas sagen.

„Nur ruhig“, sagte Brooks. „Es kommt alles wieder in Ordnung.“

„Meine Frau, was ist mit Claudagh?“

„Sie ist okay. Machen Sie sich keine Sorgen. Sie dürfen sich jetzt nicht aufregen. Entspannen Sie sich.“

Foxworth sah die Spritze. „Was machen Sie da?“

„Es ist ein Beruhigungsmittel.“

„Das brauche ich nicht.“

„Ich bin der Arzt“, sagte Jimmy Brooks.

„Gehen Sie weg damit, ich will das nicht..

Don Foxworth wehrte sich kraftlos. Brooks hatte keine Schwierigkeiten, ihn niederzudrücken und ihm die Kanüle in die Ader zu stechen.

Die Muskeln des Staatsanwalts erschlafften fast augenblicklich.

„So ist es brav“, sagte Brooks und grinste zufrieden.

Connery bog in die 42. Straße West ein und fuhr in Richtung Lincoln Tunnel. Der Krankenwagen erreichte ein finsteres Gebiet. Alte, zum Teil baufällige Lagerhäuser und stillgelegte Fabriken standen nutzlos herum. Eine Zone für Penner und ausgeflippte Junkies.

Vor einem rostigen Gittertor stoppte Ross Connery das Fahrzeug. „Der Staatsanwalt ist am Ziel“, rief er nach hinten.

„Du meinst, er soll aussteigen? Das wird er allein nicht schaffen.“

„Dann hilf ihm“, brummte Connery.

„Alles, was du willst, solange du nicht von mir verlangst, ich soll den Guten mit Samthandschuhen anfassen“, erwiderte Brooks und öffnete die Tür.

Dann zerrte er Foxworth hoch und beförderte ihn mit einem Fußtritt aus dem Wagen.

„Erledigt“, sagte er und klappte die Tür wieder zu.

„Einmalig, wie du das machst.“

„Und dabei war ich noch nicht mal auf ’ner High School. Was sollte ich auch da? Ich bin von Natur aus ein heller Kopf. Mir braucht nicht erst so’n dämlicher Lehrer etwas einzutrichtern.“

„Foxworth wird staunen, wenn er zu sich kommt. Wir haben ihm seinen teuersten Schatz geklaut.“

„Er wird fast überschnappen vor Angst um seine Claudagh“, vermutete Brooks. „Ach Gott, kann das Schicksal manchmal grausam sein.“

Unsere skrupellosesten Killer: Krimi Paket 6 Thriller

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