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Makeda – Königin aller Könige

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Es war einmal – vor mehr als 3.000 Jahren –, da zogen die Israeliten mit Moses fort aus Ägypten. Allerdings nicht alle: Manchen von ihnen erschien die Zukunft unter Moses zu ungewiss. Nach der Vernichtung des Pharaos und der ägyptischen Soldaten durch die Wassermassen des Roten Meers waren die Zurückgebliebenen aber den grausamen Rachegelüsten der Ägypter ausgesetzt, wie Jakoub Adol Mar in seinem Buch „Makeda, Königin von Saba“ (1) dargestellt hat, das die alt-äthiopischen Überlieferungen wiedergibt und das auch den folgenden Ausführungen über die Königin von Saba zu Grunde liegt. Die Ägypter beschlossen, die Israeliten im Roten Meer zu ertränken. Doch wieder gab es ein Wunder: Ein katastrophaler Sandsturm zerstreute die ägyptischen Soldaten und verhalf den Israeliten zur Flucht. Ihnen blieb aber nur noch der Weg nach Süden. So zog man den Quellen des Nils entgegen, in Richtung Äthiopien, wo es ein märchenhaft schönes Land geben sollte. Noch heute wird bei religiösen Festen in Äthiopien Sand in die Luft geworfen zur Erinnerung an dieses denkwürdige Ereignis. Und noch heute gibt es Juden in Äthiopien, die religiöse Gebräuche haben, wie sie vor Moses Zeiten üblich waren.

Zu diesen Juden, die auf der Hochebene von Simen in Äthiopien ihr neues Reich gründeten, gehörten die Vorfahren Makedas, später Königin von Saba genannt. Als einziges Kind des Königs Angebo sollte sie ihrem Vater in der Herrschaft nachfolgen, allerdings unter einer Bedingung: Sie musste im Alter von sieben Jahren schwören, immer Jungfrau zu bleiben und nicht zu heiraten; denn die Priester wollten nicht im Falle einer Heirat einen ausländischen König vorgesetzt bekommen, der den Glauben an Jahwe ablehnte.

König Angebo hatte sich auf die jüdischen Wurzeln seiner Vorfahren besonnen und den bereits verfallenden Glauben an Jahwe wieder erneuert. Nach vierzehnjährigem Aufenthalt als Goldschmied in Ägypten war er reich an Gold, Erfahrung und Wissen in das verschlafene Simen zurückgekehrt. Auch war er von einem jüdischen Priester in Theben bestens in Glaubensfragen belehrt worden. So wie David als einfacher Hirte König eines jüdischen Reiches geworden war, gelang es auch dem Goldschmied Angebo, in Simen ein jüdisches Königreich zu errichten. Später, nach Aufbau eines gut organisierten, blühenden Reiches, träumte König Angebo auch bereits davon, dass seine Tochter einmal eine Vereinigung des „auserwählten“ Volkes der Juden erreichen könnte.

Als König Angebo starb, wurde Makeda im Alter von achtzehn Jahren Königin von Simen, das nun bis zum Roten Meer reichte; denn König Angebo hatte schon mit List den Küstenstreifen am Roten Meer „für Jahwe“ erobert. Der König hatte aber auch für eine gründliche Ausbildung seiner Tochter am Hofe des Pharaos in Ägypten gesorgt. Selbst im Reiten, Bogenschießen und Wagenlenken war Makeda dort ausgebildet worden, was sonst nur den Männern vorbehalten blieb. Mit ihrer Krönung zur Königin trug Makeda jetzt einen ehrfurchtgebietenden Titel: „Allerreinste Perle, Königin aller Könige, Löwin vom Stamme Juda, Jahwes Auserwählte, durch Gottes Gnaden Herrscherin über Tag und Nacht, Gebieterin über die Bewegung der Himmelskörper und Spenderin der fruchtbaren Wasser“ (1)

Mythen und Religionen in neuem Licht

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