Читать книгу Kurz angebunden - Peter Franz Schmitt - Страница 19

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Scheinparlament

Jedermann weiß es und dürfte niemanden mehr in Erstaunen versetzen: Eisen schwimmt, wenn man es in Schiffsform aufs Wasser setzt. Verblüffend hingegen immer wieder aufs Neue, was der diskrete Charme der Bourgeoisie hierzulande an korrupter Innovation bewerkstelligt, um die Demokratur in ihrem Sinne zu optimieren. Wer von uns naiven Verfassungsgläubigen etwa hätte auch nur den Zipfel einer Ahnung davon, dass wer in der Bundesrepublik Deutschland anno 2021 in den Bundestag gewählt werden möchte, im Durchschnitt schon mal 50.000,- Scheine, sprich Euro, hinblättern muss, in Bayern schon mal bis zu 100.000,- Euro, um damit den eigenen Wahlkampf zu finanzieren?! Und dies, obwohl die Staatskasse den Parteien jährlich 160 Millionen für Wahlkampfmittel zur Verfügung stellt. Nicht wenige Kandidaten, die diese Mittel nicht aufbringen können, müssen aus diesem Grund zeitig das Handtuch werfen und ihre Bewerbung zurückziehen. Genau dies ist offensichtlich auch gewollt. Denn dank dieses Selektionsmechanismus sind somit die Wohlhabenden im Bundestag unter sich, die paar armen Schlucker, die dort noch rumlaufen, sind nur Alibi. Und dieser feinen Gesellschaft von Begüterten vertrauen wir die Gesetzgebung für dieses Land an. Braucht jemand noch eine Erklärung dafür, dass die Reichen immer reicher, die Armen immer ärmer werden? Und was außer dummen Ausreden sagen die selbsternannte Gerechtigkeitspartei SPD und ihre ständig neuen Schnellwechsel -Laufstegkandidaten dazu, deren Namen sich merken zu sollen unsere Geduld über Gebühr strapaziert?

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