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Das 10. Abenteuer Stiwos Abenteuer

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Mitte des Jahres 1997 bat Stiwo Wirstle, unser treuer Helfer bei Due Diligence und allen steuerlichen Dingen, um ein Gespräch. Er teilte mir mit, dass er sich entschlossen habe, aus der Certina auszuscheiden, da er sein Leben verändern müsse. So weit, so gut. Was er mir dann aber als seinen neuen Lebensplan vorstellte, verschlug mir doch etwas die Sprache.

Er erklärte mir, zunächst werde er auf einem Glücksspielschiff in Miami als Croupier anheuern, um dann mit dem Ersparten nach etwa einem halben Jahr nach Guatemala auszuwandern. Dort werde er dann in Antigua eine Fabrikation von Jadeschmuck aufbauen und die Produkte zunächst vor Ort an Touristen verkaufen. Ich kannte Stiwo immer als sehr loyalen und sympathischen Mitarbeiter, der in seinem Auftreten eher etwas konservativ, jedenfalls nicht draufgängerisch wirkte. Aber jetzt war offenbar ein Punkt erreicht, wo der wahre Stiwo rauswollte. Ich ließ ihn also ziehen.

Nach drei, vier Jahren wollte ich doch ein wenig besorgt sehen, was aus ihm geworden war. Ich flog also nach Guatemala City und von dort ging es mit dem Bus nach Antigua. Da traf ich ihn in einem großen Ladengeschäft unweit der »Plaza«. Gerade war ein Bus mit Touristen angekommen, die zielstrebig nur in Stiwos Laden strömten. Die Geschäfte liefen gut, teilte er mir mit. Er beschäftige inzwischen 40 Mitarbeiter und plane die Eröffnung von Zweigstellen in Guatemala City und in Mexiko. Dies ist ihm dann auch noch geglückt. Respekt! Ich jedenfalls lernte, dass man außerhalb der Unternehmenssanierung auch glücklich werden konnte.

2006 stellte sich übrigens bei mir in München ein junger Wiener vor, Franz Maurer. Er habe auf einer Guatemalaexpedition einen Stiwo Wirstle kennengelernt. Beide hätten sich zufällig bei »Fred dem Bankräuber«45, einem Pferdeverleih, getroffen und waren dann wohl zu Pferde zu irgendeinem Vulkan unterwegs gewesen. Stiwo habe ihm dann von unseren Firmen und unserem Firmenkonzept erzählt, und da habe er sich entschlossen, sich mit dem Empfehlungsschreiben von Stiwo in der Tasche, initiativ bei uns zu bewerben. Heute ist Franz Maurer einer meiner Partner und leitet die Akquisitionsabteilung. So kann es gehen.

45Fred war übrigens wirklich Bankräuber, aber offensichtlich ein erfolgloser. Nachdem ein Banküberfall in Manchester gescheitert war, hatte er sich nach Guatemala abgesetzt und vermietete jetzt für »kleines Geld« Pferde.

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