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Menschheit in der Pubertät

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Werden die partiellen politischen, ökonomischen, ökologischen und sozialen Krisen im Prozeß der Globalisierung nicht in ihrem organischen Zusammenhang der Menschheitsentwicklung als ganzer gesehen, so werden sie sich als einzelne Symptome weder wirklich verstehen noch überwinden lassen. Einem linearen Geschichtsdenken muß es als ein Ärgernis oder doch jedenfalls als eine übertriebene Dramatisierung erscheinen, die heutige Lebenskrise der Menschheit als eine epochale Wendezeit einzuschätzen, die eine „geistige Wende kopernikanischen Ausmaßes“ (Club of Rome, 1972) erfordern würde, um eine globale Katastrophe von der Menschheit abzuwenden. Schwerste Krisen, Kriege, Hungersnöte, Epidemien, Völkerwanderungen, Aufstieg und Niedergang von Kulturen hat es zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte gegeben, aber das Leben ist doch schließlich immer wieder weitergegangen. Der Gedanke, daß ausgerechnet der letzte Entwicklungsschritt hin zu einem materialistischen Fortschritt in Technik und Ökonomie, einem Fortschritt, der den Menschen über die Abhängigkeit von der Natur erheben sollte, zugleich der gefährlichste und verhängnisvollste in der Entwicklungsgeschichte sein sollte, so daß er überwunden werden müßte, - dieser Gedanke muß einem „gesunden Menschenverstand“ als absurd erscheinen, der gerne die Kirche im Dorf lassen und die Dinge einfacher sehen möchte, damit die Harmonie des Weltbildes, an das man sich gewöhnt hat, erhalten bleiben kann.

Dem Leben dienen

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