Читать книгу Vom Sinn des Lebens in der globalisierten Welt - Petra Barg - Страница 9
ОглавлениеIKIGAI - DIE KRAFT DER GROSSEN SACHE - UNTERSCHEIDEN UND WÄHLEN
Das Unterscheiden von Arbeit und Leistung anhand von vier Fragen gemäss der japanischen Methode „Ikigai“ – „Lebenswert“ hilft weiter bei der Bestimmung von unserer Lebensaufgabe, unserer Mission, unserem Sinn. Diese Art der Lebenskunst ist sehr alt, sie stammt aus der Heian-Periode (794–1185).
Denken Sie an die vielen Möglichkeiten, einen Lebensweg zu gehen, der Ihnen das Gefühl gibt, etwas Besonderes, Einzigartiges zu sein. Entwickeln Sie Ideen und klären Sie für sich vier Fragen:
Das, was ich liebe – Das, worin ich gut bin – Das, was die Welt braucht – Das, wofür ich bezahlt werden kann
Das Geheimnis der Antworten liegt in ihren Überschneidungen, die unseren Auftrag, unsere Kraft sowie unser Programm offenbaren. „Werde der, als der du gedacht bist“. Die Antworten zeigen, wie wir unsere Gegenwart, den Sinn unserer Existenz, am besten in der Kraft der grossen Sache entfalten können, um einem Bedürfnis der Welt zu dienen.
Das Wählen steht nicht im Programm der Menschheitsentwicklung. Nehmen, was man kriegen kann, lautete das Überlebensrezept. Bis heute hinkt unser Gemüt der Evolution hinterher. Ohne Alternativen wird das Leben unerträglich, zu viele Optionen schaffen aber auch Probleme. 30 bis 40 Prozent unseres Alltags bestehen aus Gewohnheiten, sagen die Neuropsychologen. Wenn es nicht so wäre, würden wir unter der Last der Entscheidungen zusammenbrechen. Die Schwester von Gewohnheit und Routine ist aber die Langeweile und Monotonie.
„Wählen zu lernen ist schwer“, erkannte der amerikanische Psychologe Barry Schwartz, „gut zu wählen ist noch schwerer und gut zu wählen in einer Welt unbegrenzter Möglichkeiten ist am schwersten.“ Diese Formulierung betrifft nicht nur das breite Angebot bei unserem Konsum, sondern an erster Stelle die Wahlüberlastung bei unseren Lebensentscheidungen.
Der Kurs auf ein zufriedenes Leben verlangt Handlungsbereitschaft sowie Konzentration auf das Wesentliche und einen Sinn für das Langlebige. Gut genug reicht und ist Fluchtweg aus der Perfektionsfalle. Für die Realisierung unserer Leidenschaften und Visionen müssen wir selbst aktiv werden, uns entscheiden zwischen Ekstase und Entsagung sowie das fehlende Wissen abholen. Besondere Vorhaben brauchen Herz und Seele, Mut und Zeit.