Читать книгу Low Carb Backen - Petra Hola-Schneider - Страница 8
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Wir uns vorstellen
Egal, was in der Low-Carb-Bäckerei auf dem Programm steht: Wir sind für die Hauptrollen fest gesetzt. Warum? Weil wir in jedem Teig eine gute Figur machen und vermeintlichen Stars wie Zucker und Mehl kohlenhydratmäßig eh die Schau stehlen. Sie möchten uns näher kennenlernen? Bitte sehr …
Birkenzucker
Obwohl ich meist aus Buchen- und nur selten aus Birkenholz entstehe, nennt man mich gerne Birkenzucker. Achten Sie beim Einkauf unbedingt darauf, dass ich ein Premiumprodukt bin – aus europäischem Holz und nicht aus asiatischem Mais hergestellt. Dann können Sie sicher sein, dass ich nicht gentechnisch manipuliert wurde. Meine Stärke: Ich süße so stark wie gängiger Haushaltszucker, habe aber im Vergleich 40 Prozent weniger Kalorien (etwa 240 pro 100 g). Denn meine Süße, genannt Xylit, wird vom Körper nicht vollständig aufgenommen. Mein GLYX (also der glykämische Index) liegt bei durchschnittlich 10, damit bin ich auch für Diabetiker ein echter Glücksfall.
Chiasamen
Wir sind die Samen der mexikanischen Chiapflanze und machen gerade als Superfood Karriere. Dabei haben die Mayas unser gesundheitsförderndes Talent schon vor Jahrtausenden entdeckt. Weil wir stark quellen, sind wir eine Wohltat für den Darm, sollten aber – wie Leinsamen – stets mit ausreichend Wasser aufgenommen werden. Mit Flüssigkeit versetzt, werden wir zu einer Art Pudding. In kleinen Mengen untergemischt, geben wir Gebäck einen besonderen Knuspereffekt.
Flohsamenschalenmehl
Den Preis für den witzigsten Namen habe auf jeden Fall ich verdient! Und ich habe eine Menge perfekter Eigenschaften: Ich mache zum Beispiel richtig satt, weil ich stark aufquelle, sobald ich mit Flüssigkeit in Berührung komme. Die Pflanze, an der meine Samen wachsen, die wie kleine Flöhe aussehen, heißt botanisch Plantago ovata (für den Fall, dass Sie mal mit Backexperten-Wissen glänzen möchten). Diese kleinen, „Flöhe“ werden nach der Pressung vermahlen – das Ergebnis bin ich, mit 2 g Kohlenhydraten und unter 1 g Fett pro 100 g. Der Körper kann fast nichts von mir aufnehmen, aber 88 g Ballaststoffe sorgen für eine gesunde Verdauung.
Kokosmehl
Mir macht man häufig Komplimente, weil ich so wunderbar nach Kokos dufte. Kein Wunder, nach der Kokosölpressung werde ich aus dem Presskuchen vermahlen. Besonders attraktiv finden mich Kuchen und Plätzchen, aber auch Brötchen wickele ich mit meinem feinen Urlaubsaroma um den Finger. Sehr anziehend wirke ich auf Flüssigkeiten – deshalb muss man mich vorsichtig dosieren: Weniger als die Hälfte der normalen Weißmehlmenge reichen aus. Würde man mich 1:1 wie Mehl einsetzen, ergäbe dies einen Kuchen, der von der Konsistenz her eher an Beton erinnert. Ich bringe nur etwa 22 g Kohlenhydrate und 18 g Eiweiß, aber 42 g Ballaststoffe mit (jeweils pro 100 g). Deshalb bin ich auch für den Darm sehr wertvoll!
Mandelmehl
Ich bin der unangefochtene Star der Low-Carb-Bäckerei – das kann ich wohl mit gutem Recht behaupten. Besonders fein schmecke ich, wenn man mich aus geschälten spanischen Mandeln herstellt. Genauer gesagt werde ich aus dem Presskuchen, der dabei entsteht, fein vermahlen. Im Laden heiße ich dann „helles, entöltes Mandelmehl“. Mein größtes Plus im Vergleich zu Weizenmehl: Ich habe nur ein Zehntel der Kohlenhydrate! Auch sonst kann ich mit Top-Werten punkten (36 g Eiweiß, 12 g Fett und 7 g Kohlenhydrate pro 100 g), weshalb man mich bedenkenlos für jede reuelose Nascherei verwenden kann: ob im Biskuit oder im Cupcake, ob im Schoko- oder im Mürbeteig. Ein echtes Allroundtalent eben!
Goldleinmehl
Wenn Sie mich bislang noch nicht kennen, sollten Sie das schnell ändern: Ich entstehe bei der schonenden Kaltpressung von Goldleinsaat und bestehe bis zu 14 Prozent aus Leinöl! Das ist bekanntlich supergesund, weil es eine hohe Dosis an Omega-3-Fettsäuren und fast 30 Prozent Eiweiß enthält. Und gleichzeitig sagenhaft wenig Kohlenhydrate, nämlich nur 6 g pro 100 g. Mein milder Geschmack macht mich zum idealen Basismehl für Brote und Brötchen.
Walnussmehl
Nach der Pressung von Walnussöl werde ich aus den Nussresten fein vermahlen. Verglichen mit meinen Low-Carb-Verwandten bin ich sehr geschmacksintensiv und kann in kleinen Mengen zu etwas neutraleren Mehlen hinzugefügt werden, was mich bei Broten oder Brötchen sehr gefragt macht! Besonders wertvoll sind außerdem meine Fette, die das Gehirn auf Trab bringen.
Leinmehl
Sie wollen ein Mehl, nahezu frei von Kohlenhydraten? Voilà, hier bin ich! Aus Leinsamen hergestellt, die nach der Pressung sehr fein vermahlen werden, habe ich sage und schreibe nur 4 Prozent Kohlenhydrate! Mein Geschmack ist nussig, etwas intensiver als der von Goldleinmehl. Ich komme gerne zum Einsatz, wenn Brote besonders kohlenhydratarm sein sollen.
Sesammehl
Auch ich entstehe durch die Pressung der Sesamsaat, idealerweise einer schonende Kaltpressung, bei der – ähnlich wie beim Leinmehl – noch bis zu 12 Prozent Sesamöl erhalten bleiben. Mit 18 g Kohlenhydraten und 31 g Eiweiß auf 100 g bin ich ein echtes Low-Carb-Schätzchen. Ich schmecke nussig und peppe Brötchen und Brote so richtig auf.
MEHR INFOS
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