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Erwachsenwerden

Wir Erfahrenen wissen es schon: Erwachsen werden ist schwer.

Mit einem Mal erscheint alles Gewohnte ganz verändert und neu. Ich merke das in letzter Zeit ziemlich deutlich bei meiner Kleinen.

Sie ist einerseits ganz schön keck, und im nächsten Moment erscheint sie mir ganz scheu. Erst knabbert sie mir eifrig am Öhrchen, gehe ich dann aber auf das Spiel ein, flieht die Kleine schon rasch zu Frauli, um Schutz zu suchen.

Auch beim Fressen gibt es neuerdings andere Gewohnheiten. Kari lässt mich zuerst fressen. Sie wartet in höflichem Abstand und wagt sich nicht an ihren Napf.

Erst wenn ich fertig bin, nähert sie sich vorsichtig.

Dabei hat Frauli doch unsere Näpfe weiter auseinandergerückt, damit wir beide viel Platz haben. So könnten wir uns gar nicht gegenseitig behindern beim Fressen.

An einem Abend lässt sie sich dann erst einmal von Frauli füttern mit der Hand … von der Küchentüre bis zur Stelle, wo ihr Fressnapf steht. So nach und nach … dann frisst sie ganz normal bis zu Ende und schleckt ihren Napf so lange aus, bis er blitzeblank ist. Danach poliert sie noch einmal meinen Napf und noch einmal ihren.

Am nächsten Abend hingegen kann es passieren, dass sie zunächst gar nicht aus ihrem Napf fressen will, sondern immer wieder zu meinem geht.

Also hat Frauli gleich reagiert. An solchen Abenden bekommt die Kleine portionsweise ihr Fressi in meinem Napf serviert und leert ihn hingebungsvoll aus.

Wahrscheinlich spürt sie mich darin und ist deswegen so begeistert!

Wer weiß das schon, was in so jungen Frauen vor sich gehen mag. Damit kenne ich mich natürlich überhaupt nicht aus.

Es ist alles unvorhersehbar geworden.

Mal will die Kleine spielen und flitzt wie ein Wiesel hin und her und her und hin, dann wiederum legt sie sich ganz still und nachdenklich auf unser Sofa im Büro. Da mag sie, genau wie ich, auch nicht so gerne gestört werden. Lasse ich sie halt in Ruhe! Dann muss ich mich auch nicht über die Maßen anstrengen!

Die Kleine ist jedenfalls sehr wissbegierig. Immer und überall rennt sie Frauli nach und lässt sich wirklich jeden Handgriff erklären. Dabei wird sie auch niemals müde, denn schließlich erscheint ihr alles spannend … und wenn es nur die Rumpel-Pumpel-Maschine für die Teller ist oder die Rumpel-Pumpel für die Kleidi.


Wichtig ist ihr auch, dass die Blümchen keinen Durst haben. Da rennt sie auch unermüdlich mit Frauli hin und her durch die ganze Wohnung, bis die Blümchen nicht mehr durstig sind. Anschließend gibt es für uns noch leckeres, frisches Wassi in unseren Trinknapf auf dem Balkon.

Da bedient sich unsere Kleine natürlich auch sofort, denn Arbeit macht Durst.

Mir gegenüber ist sie oft sehr verhalten, zurückhaltend, ausweichend. Wahrscheinlich hat sie nun gemerkt, dass ich ja schon ein großer, schöner und gscheiter Manndi bin, und das flößt ihr Respekt ein.

Nun, wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Fest steht jedenfalls, dass wir alle zusammengehören. Und so muss sich die Kleine auch nicht fürchten, langsam und allmählich erwachsen zu werden. Dabei helfen wir ihr schon – großes Pax-Ehrenwort!

Pax erzählt

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