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A bisserl krank

Unerwartet und unerwünscht konnte ich mit einem Mal nicht mehr so kräftig bellen, wie ich wollte.

Meine kräftige Stimme war nicht mehr so tenoral wohlklingend, und überdies war meine markante Nase ein wenig trockener als sonst. Hmmm – und niesen musste ich, sodass immer einer meiner beiden „hatschi“ sagen musste. Aber gut: Herrli ging sofort mir zur Frau Doktor (zu allem Überfluss regnete es!). Die schaute sich kundig meinen Hals an und stellte fest, dass er so rot war, wie er sich für mich anfühlte. Da hab ich halt eine Spritze bekommen und dann Tabletten für daheim.

Nach ausgedehnten Spielen mit meiner Kleinen war mir nicht zumute … aber nach Schlaaafen … Am sicher köstlichen Mittagfressen habe ich später nur mal genippt, während Kari wie immer alles verschlungen hat. Bloß auf meine „Nur-für-dich-Pax“-Streifen vom Hähnchenfilet konnte ich doch nicht verzichten. Danach umfingen mich wieder Morpheus’ Arme, und den Mittagsschlaf habe ich mal locker ausgedehnt bis zum Abend.

Hatte ich das Mittagsfressen verschmäht (obwohl es gut roch), so habe ich das Abendfressen nicht mal ignoriert (was der stärkste Ausdruck für Gleichgültigkeit ist). Nachdem wir den Spaziergang am Nachmittag ausgelassen hatten (ich schlief ja schließlich … und werde da natürlich auch nicht geweckt), wurde es jetzt am Abend doch Zeit für mich, noch mal kurz in den Regen zu gehen. Na ja, meine Große hat mir ja auch Mut gemacht, dass wir nur kurz um die Ecke auf unsere Wiese und dann gleich wieder heimgehen würden. So war es!


In der Nacht habe ich mich zur Ruhe begeben auf dem gemütlichen Sofa im Wohnzimmer. Frauli hatte es auch vorsorglich fein vorbereitet mit einem Baumwolltuch, nicht zu warm und nicht zu kühl. Hei – war das gut! So habe ich wenigstens ruhig und ausgiebig schlafen können – man sagte mir, ich hätte gelächelt wie ein Schmunzelhase. Ich? Hase??? Soll das ein Witz sein???

Am nächsten Tag war es ähnlich wie am Vortag: Halsschmerzen, Regen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, keine Lust zum Spielen. Nee, nee – es gab aber morgens Leberwurst (da war wohl meine Medizin drin) und Kari bekam auch eine Kugel davon (wohl eher ohne Medizin – aber so wurde sie nicht neidisch). Mmmh – das war lecker und außergewöhnlich.

Wir sind auch an diesem Tag nicht weit gegangen – nur für die notwendigen Geschäfte. Das war mir sehr recht, und ich habe es auch von mir aus angezeigt. Das funktioniert auch ohne große Worte. Herrli und Kari habe ich auch ohne Rebellion Gassi gehen lassen nach einem wenigstens angedeuteten Widerstand.

Als sie dann endlich weg waren, habe ich nur so ganz diskret meinen Kopf am Küchenschrank hochgereckt, und Frauli wusste sofort, wo meine Interessen lagen.

Es ging ja um die berühmten „Nur-für-dich-Pax“-Streifen!

Jaaa – die habe ich mir dann auch schmecken lassen … in Maßen, aber immerhin.

Die beiden kamen ja ohnehin bald wieder, und spielen konnte ich auch schon wieder ein wenig, ohne Übertreibung.

Am dritten Tag war ich sogar schon ein wenig unternehmungslustiger beim morgendlichen Gassi-Gehen.

Es ist von unschätzbarem Vorteil, wenn man (wie ich) jeden Zentimeter kennt. Haben wohl die sehenden Zwei- und Vierbeiner schon mal alles so genau wahrgenommen?

Ich kenne alle Steine und Grashalme, weiß genau, in welcher Ecke die besten sind. Und ich kenne alle Visitenkarten, denen ich meine natürlich hinzufüge „Pax war auch wieder hier“!

Pax erzählt

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