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EINLEITUNG: DAS OBJEKT DIESER GESCHICHTE

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Wenn ich nun einen Vergleich wagen darf: Eine solche „Abderitische“ Krankheit hat auch jetzt bei vielen Gebildeten um sich gegriffen – nicht etwa daß sie Tragödien deklamierten; sie wären gar nicht einmal so verrückt, wenn sie Jambenpoesie, die ein anderer verfaßt hat und die dazu nicht verächtlich ist, faszinierte – nein, seitdem sich hier bei uns so große Ereignisse abgespielt haben – ich denke dabei an den Krieg mit den Barbaren, die Niederlage in Armenien und die ununterbrochene Reihe von Siegen – seitdem gibt es keinen, der nicht Geschichte schriebe – ja, wir haben plötzlich lauter Historiker vom Format eines Thukydides, Herodot und Xenophon, und das Wort „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“ scheint sich zu bewahrheiten, wenn es tatsächlich mit einem Schlag so viele Historiker hervorgebracht hat.

(Lukian von Samosata, Wie man Geschichte schreiben soll)

Fabula de te narrat – die Worte des Lukian von Samosata aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert handeln von uns. Es gab (und gibt) Krieg, Heraklits „Vater aller Dinge“ (polemos hapantōn pater), und viele von uns Gelehrten griffen nicht zum Schwert, sondern zur Feder. Wie nun hat die Feder die folgenden Seiten komponiert? Mindestens am Anfang des Essays sollte der Historiker seine Kunst und Absicht mit Warnungen und Abgrenzungen näher bestimmen.

Heiliger Krieg

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