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Anziehen, ausziehen, umziehen

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Wo ich gerade dabei bin, euch meine Fails zu gestehen – da hab ich gleich noch so eine Geschichte für euch. Eigentlich sind es sogar mehrere, denn es gibt eine Sache, bei der stelle ich mich bis heute oft ein wenig, sagen wir mal, ungeschickt an. Die Rede ist vom Anziehen, genauer gesagt dem Anziehen meines Sohnes. Ganz am Anfang, als Alessio erst wenige Wochen alt war, hatte ich immer ein wenig Angst vor dem Anziehen, Ausziehen oder Umziehen. So ein kleines Baby ist doch so zerbrechlich, und ich hatte immer Angst davor, ihn zu grob anzufassen oder womöglich eines der winzigen Ärmchen oder Beinchen zu verdrehen. Ich bin ja nun wirklich kein Grobmotoriker und habe jetzt auch keine Riesenpranken wie ein Bauarbeiter oder so, aber trotzdem sahen Alessios Arme und Beine immer so winzig in meinen Händen aus. Manchmal hat es also ewig gedauert, bis ich ihn angezogen hatte, weil ich eben so vorsichtig war. Einmal waren wir ziemlich in Eile, und Sarah drängelte schon, aber ich bekam einfach den Body nicht über seine Hände. Immer spreizte sich mindestens ein Finger ab, und dann musste ich wieder ein Stück zurück, um dem Kleinen nicht das Fingerchen zu brechen. Neuer Versuch! Wieder nichts! Natürlich lag Alessio auch nicht die ganze Zeit ruhig da, sondern zappelte herum und wälzte sich auf die Seite, weil er auch keinen Bock mehr auf das ewige Angeziehe hatte. Das machte die Sache für Papa Pie aber nun auch nicht einfacher. Irgendwann wurde es Sarah zu bunt, und sie löste mich ab. In zwanzig Sekunden war der Bengel angezogen, und ich stand ziemlich dumm da. Aber immerhin hatte ich es ehrlich probiert und dem Kleinen auch nichts gebrochen. Dafür kriege ich doch einen kleinen Fleißpunkt, oder?

Als Alessio schon ein bisschen größer war, gab es auch so eine Situation, bei der ich mir ein wenig blöd vorkam. Ich weiß nicht genau, was damals mit mir los war. Vielleicht war ich nur müde oder abgelenkt oder hatte andere Sachen im Kopf. Jedenfalls musste ich Alessio damals auch umziehen, weil er sich mit irgendwas vollgekleckert hatte. Mit Babybrei, denke ich, aber das weiß ich nicht mehr so genau. Jedenfalls zog ich ihm alles aus und wechselte bei der Gelegenheit auch gleich mal die Windel. So weit, so gut. Dann zog ich ihm als Erstes wieder den Body an. Ja, genau, den Body! Den vollgekleckerten. Warum auch immer. Erst als alle Knöpfe zu waren, bemerkte ich meinen Irrtum und seufzte. Boah, Mann, Pietro, du Dussel! Das muss ich wohl gedacht haben in dem Moment. Okay, kein Ding, Body wieder aus und einen frischen an. Natürlich war ich auch nicht so clever, mir gleich alle Sachen in Griffweite hinzulegen. Also musste ich mir Alessio schnappen, mit ihm durch die halbe Wohnung laufen und einen frischen Body holen. Wir wanderten zurück zur Wickelkommode, und ich zog dem Kleinen einen Body mit einer gelben Ente an. Bestimmt habe ich Alessio damals auch so was gesagt wie: »Guck mal! Ein kleines Entchen!« Das machen alle Eltern, obwohl das Baby das ja gar nicht versteht. Aber irgendwie sagt man ja dauernd so Babysprache-Sachen. Man kann einfach nicht anders. Aber zurück zum Thema. Der Entenbody war also angezogen. Jetzt sollten Hemdchen und Hose folgen. Die natürlich auch nicht griffbereit dalagen. War ja klar. Also wieder den verwunderten Alessio geschnappt und noch mal zum Schränkchen gespurtet. Als ich ihn dann wieder auf die Wickelkommode legte, merkte ich, dass er vorhin nicht nur seine Klamotten, sondern auch sich selbst mit dem Babybrei vollgekleckert hatte. Nun war auch der frische Body bematscht. Oh, Mann!

Ich muss gestehen, ich habe kurz überlegt, ob ich die Flecken einfach ignoriere und die anderen Sachen drüberziehe. Aber irgendwie hat man dann ja doch ein schlechtes Gewissen und will alles vernünftig und richtig machen. Also machte ich es richtig und – ihr ahnt es – spurtete erneut mit dem halb nackten Alessio auf dem Arm durch die Wohnung. Diesmal war es ein Body mit einem putzigen Elefanten. Wieder zurück zur Kommode gespurtet und … halt! Erst mal die ganzen Flecken mit einem Waschlappen abgewischt. So, jetzt bist du sauber! Elefantenbody an, Hemdchen und Hose an – und fertig ist der Alessio! Stolz präsentierte ich den sauberen und fein angezogenen Alessio seiner Mama, und was soll ich euch sagen!? Keine fünf Minuten später setzt der Bengel eine schöne dicke Ladung Kacka in seine frische Windel. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass mir da erst mal die Kinnlade heruntergefallen ist. Aber so ist es nun einmal mit kleinen Babys, und richtig böse kann man denen ja schließlich sowieso nicht sein.

Heldenpapa im Krümelchaos

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