Читать книгу Heldenpapa im Krümelchaos - Pietro Lombardi - Страница 13

Wie ihr ja sicher wisst, ist Alessio im Juni geboren und damit in einer sehr schönen Jahreszeit, in der man super rausgehen kann. Jetzt war ich vorher nicht unbedingt einer, der einfach so spazieren gegangen ist. Ich habe eigentlich immer ein Ziel gebraucht und bin eher selten einfach nur so herumspaziert. Mit einem Baby ist das dann allerdings ein wenig anders. Denn kleine Kinder brauchen viel frische Luft und sollten am besten jeden Tag ein bisschen rauskommen. Also blieb auch mir nichts anderes übrig, als mich hinter den Kinderwagen zu klemmen und Alessio durch die Stadt zu schieben. Das allerdings ist gar nicht so einfach, wenn man in der Öffentlichkeit steht und im wahrsten Sinne stadtbekannt ist. Trotzdem habe ich es mir nicht nehmen lassen, meinen Sohn immer mal wieder ein wenig durch die Parks zu schieben. Ein tolles Gefühl, sage ich euch! Obwohl man ja eigentlich gar nicht wirklich etwas macht und einfach nur mehr oder weniger ziellos herumläuft, fühlt man sich dabei richtig wohl und genießt es, wenn der Kleine einen anguckt oder die Welt um sich herum bestaunt.

Als Alessio noch ganz klein war und sich im Kinderwagen kaum bewegen konnte, hab ich ihn beim Schieben einfach nur angeschaut und beobachtet, wie er sich bewegt. Wenn ein kleiner Windhauch ihn angepustet hat, hat er manchmal das Gesicht verzogen oder kurz gequiekt. Für ihn muss das etwas ganz Krasses und Neues gewesen sein. Für uns ist das nur ein kleiner Windstoß. Aber für ihn! Schon krass, wenn man das dann so beobachtet. Die kleinen Babys kennen ja noch gar nichts von der Welt.

Als er dann etwas älter und größer war und nicht mehr gelegen, sondern schon aufrecht gesessen hat, da konnte ich immer beobachten, wie er die Welt erkundet hat. Wenn ein Auto vorbeigefahren ist oder da ein Schild war, dann hat er ganz interessiert geschaut. Wenn ein Hund an uns vorbeilief, hat sich Alessio fast den Hals verrenkt, weil er es so spannend fand. Und wenn dann jemand Fremdes zu ihm in den Wagen geguckt hat, hat er riesengroße Augen gemacht. Überhaupt scheinen Kinderwagen andere Leute irgendwie anzuziehen. Jeder Fremde möchte mal reingucken. Ich hab da an und für sich gar nichts dagegen, solange die Leute einen kleinen Sicherheitsabstand einhalten. Gucken ja, aber gleich antatschen, das mag ich nicht. Vor allem ältere Leute sind ja da manchmal sehr dreist. Ich kann sie ja verstehen. Babys sind so toll und niedlich, aber dieser kleine Kerl hier, das ist meiner. Den will ich selber tätscheln, haha.