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Die Breiattacke


Eines der witzigsten Dinge, die ich mit Alessio als kleinem Baby erlebt habe, spielte sich beim Füttern ab. Ich weiß nicht mehr genau, ob es gleich beim allerersten Babybrei war oder bei einem der vielen folgenden Male, aber auf jeden Fall muss ich noch heute grinsen, wenn ich daran zurückdenke. Ich glaube, die meisten Babys veranstalten beim Breifüttern zumindest am Anfang eine ziemliche Sauerei. Das war bei Alessio nicht anders. Es lag gar nicht so sehr daran, dass er den Brei nicht mochte. Er konnte halt einfach noch nicht so gut das Essen da behalten, wo es hingehört.

Wenn man wie ich noch sehr jung ist und dann Papa wird, dann fehlt es vor allem an Erfahrung mit kleinen Kindern. Ich hatte damals ja kaum Kontakt mit Kindern, war weder Onkel, noch kannte ich viele Leute mit Babys. Da kriegt man dann nicht so viel mit. Sonst wäre ich vielleicht besser vorbereitet gewesen. Zum Beispiel hätte ich mir dann nicht vor dem Füttern schon das Hemd angezogen, das ich wenig später bei einem Auftritt tragen wollte. Großer Anfängerfehler! Dabei hatte die Fütterei so gut angefangen. Alessio war nämlich von Anfang an ein echtes Naturtalent in Sachen Brei und Essen. Er war überhaupt nicht mäklig und saß eigentlich meistens auch ganz ruhig da, wenn es was zu futtern gab. Natürlich zappelte er auch ab und zu, aber nicht so extrem, wie man es aus Filmen oder Werbespots kennt. Bei diesem einen Mal, von dem ich euch erzählen will, wartete er sogar ganz lieb, bis ich es endlich geschafft hatte, das Gläschen mit dem Brei auf die richtige Temperatur zu bringen. Ich glaube, es gab so was wie Pasta mit Tomatensoße, jedenfalls war der Brei so richtig schön rot. Der erste Löffel schwebte auf ihn zu, ab in den Mund und brav aufgegessen. Das war ja einfach, dachte ich mir und machte so weiter. Leider lassen sich Kinder in diesem Alter sehr leicht ablenken. Schon eine wehende Gardine oder eine Fliege reichen aus, und sie drehen den Kopf einfach plötzlich weg. Genau so war es auch beim zweiten Löffel. Obwohl ich ja sonst ganz reaktionsschnell bin, schaffte ich es nicht, den Löffel abzubremsen, und schmierte dem Kleinen den Brei erst mal schön an die Wange. Er guckte mich verdutzt an. Äh, sorry, Kleiner! Ich wischte es ab und versuchte es noch mal. Diesmal klappte es, nur leider zog ich die Hälfte des Breis wieder mit dem Löffel heraus. Das Vom-Löffel-Abziehen und Schlucken will halt auch erst einmal gelernt sein.

Nächster Löffel, nächster Versuch. Es klappte so lala. Alessios Lätzchen und auch der Rest seiner Klamotten wurden immer röter. Mein Hemd blieb zum Glück noch ohne Fleck. Noch. Denn beim vorletzten Löffel oder so musste Alessio plötzlich niesen. Solche Erwachsenensachen wie Hand vorhalten oder wegdrehen konnte er natürlich noch nicht. Aber dem Papa eine Ladung Tomatenpasta aufs Hemd schleudern, das klappte prima. Ich musste aber auch einfach nur laut loslachen. Wenn man sich zu sehr über solche Kleinigkeiten ärgert, dann bringt man sich viel zu sehr um den Spaß mit den Kleinen. Ich nehme das lieber locker. Klar musste ich mich noch mal umziehen, aber was soll’s? Dafür hatte ich wieder eine neue tolle Erinnerung mit meinem Alessio.

Pietros Top 5

Gerichte, die garantiert danebengehen:

1. Lachs

2. Putenbrust mit Gemüse

3. Spinat und Ei

4. Spaghetti mit Meeresfrüchten

5. Rosenkohl

Heldenpapa im Krümelchaos

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