Читать книгу Heldenpapa im Krümelchaos - Pietro Lombardi - Страница 4

Einleitung

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»Papaaaaaaaaa!« Alessio kommt auf mich zugerannt, und ich bin total happy, dass ich ihn endlich wieder in die Arme schließen kann. Seit drei Wochen habe ich ihn schon nicht mehr gesehen. Drei Wochen! So lange waren wir noch nie getrennt und müssen es hoffentlich auch so bald nicht mehr sein. Der Kleine vergräbt sein Gesicht in meinem Hals und klammert sich, so fest er kann, an meine Schulter. Seine kleinen Hände sind echt ganz schön kräftig. Es tut fast weh. Aber das ist mir jetzt egal. Ich freue mich einfach nur, ihn wiederzusehen. Ich hatte echt Panik, dass er mich ein bisschen vergessen hat oder dass er denkt, ich habe ihn im Stich gelassen. Aber jetzt, wo ich ihn endlich wiederhabe, geht es mir wieder gut.

Als ich in Afrika war, habe ich jeden Tag an Alessio gedacht. Klar war ich durch die vielen Leute, das fremde Land und vor allem das sauheiße Wetter abgelenkt, aber zwischendurch dachte ich mir immer wieder: Hab ich das richtig gemacht? Sollte ich hier sein? Oder hab ich meinen kleinen Kämpfer im Stich gelassen? Es ist schon krass, wie sehr man merkt, dass man ein Kind vermisst, wenn man richtig weit weg ist und weiß, dass man erst in vielen Tagen wiederkommt und das Kind wiedersieht. Je länger ich weg war, umso mehr Angst hatte ich auch. Ich hatte Angst davor, dass Alessio mich vielleicht vergessen haben könnte. Oder dass er mir böse sein könnte, weil ich ihn so lange nicht geknuddelt habe. Wenn ich das jetzt so schreibe, klingt das fast ein bisschen albern und übertrieben. Aber damals in Afrika habe ich genau so empfunden.

Als ich bei Global Gladiators ausgeschieden war (Natürlich ein Skandal! Ich hätte gewinnen müssen! Kleiner Scherz), da musste ich noch zwei lange Tage im Hotel warten, bis endlich mein Flug zurück nach Deutschland ging. Klar, es gab massig Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. Das war auch an sich wunderschön dort in Afrika. Aber ganz ehrlich, ich hatte einfach keine Lust mehr. Es war mir egal, ob es in Deutschland geregnet hat oder kalt war. Ich wollte nur zurück zu meinem Kleinen. Sogar im Flugzeug war ich noch ganz hibbelig. Ich hatte Sarah dann von unterwegs schon eine Nachricht geschrieben, dass ich ihn so schnell wie möglich nach der Landung sehen möchte.

Ich bin dann auch tatsächlich direkt vom Flughafen zu meinem Alessio gefahren. O Mann, ich war lange nicht mehr so aufgeregt wie in dem Moment, als ich dort geklingelt habe. Was, wenn er mir wirklich böse ist? Oder sich hinter Mama versteckt, weil er mich nicht erkennt? Oje, das wäre echt hart für mich gewesen. Aber schon als ich den Kleinen durch den Türspalt sah, wusste ich, dass alles gut ist. Er kam sofort angerannt und sprang mir mit einem lauten »Papaaa!« in die Arme. Ganz so, als sei nix gewesen und ich wäre nur einen Tag und nicht ganze drei Wochen weg gewesen. Dieses Wiedersehen mit meinem Sohn war wirklich einer der schönsten Momente, an die ich mich mit ihm erinnern kann.

Drei Wochen sind wirklich lang für einen Menschen, der kaum zwei Jahre alt ist. Es ist mir nicht leichtgefallen, den Auftrag für Global Gladiators anzunehmen. Ihr erinnert euch? Diese verrückte Show in Afrika auf ProSieben. Das lag vor allem daran, dass ich eben diese ganzen drei Wochen wirklich komplett weg sein sollte. Weg aus Deutschland und weg von dem ganzen Medienrummel um mich und Sarah, ja. Aber eben auch weg von Alessio. Der Kleine ist mein Ein und Alles. Er bedeutet mir so viel mehr als meine Karriere, das Geld und der ganze Fame. Er ist viel wichtiger als der Zoff mit Sarah oder die ganzen Gerüchte um uns. Ich wünschte mir, ihr alle da draußen – ob ihr nun Fans seid oder mich aus irgendeinem Grund nicht leiden könnt –, ihr alle könntet verstehen, warum ich das alles mache und was mir wirklich wichtig ist.

Aber wie kann ich euch das nur richtig erklären? Ihr kennt mich alle immer nur aus kurzen Interviews, aus Zusammenschnitten und irgendwelchen Quotes. Das, was in den bunten Überschriften der Magazine steht, stimmt nur zur Hälfte, wenn überhaupt. Selbst das, was ich in den Facebook-Videos sage, ist nur eine kurze Momentaufnahme. Für mehr fehlte mir bisher die Zeit und auch der Mut. Wer will sich schon ein Video von mir reinziehen, in dem ich stundenlang nur über mich selbst quatsche? Aber vielleicht ist es ja eine gute Idee, wenn ihr das alles mal in einem Buch lesen könnt, oder? Also habe ich mich hingesetzt und alles aufgeschrieben, was mir wichtig ist. Und dabei habe ich gemerkt, dass es vor allem um Alessio geht. Er ist der Mittelpunkt meines Lebens, und nur für ihn mache ich das alles. Was ich mit ihm erlebe, sind die wirklich wichtigen Momente. Als ich für Global Gladiators aus einem fliegenden Hubschrauber gesprungen bin, war das aufregend und cool. Aber Alessios erste Schritte und sein erstes Wort, das sind die Sachen, die in meinem Kopf und in meinem Herzen die wichtigsten Plätze einnehmen. Also lade ich euch ein, mich durch dieses Buch zu begleiten, in dem es um mich als Papa und um Alessio als meinen Sohn geht. Vielleicht versteht ihr dann ein wenig besser, wie euer Pietro tickt und dass es mir wahrscheinlich nicht anders geht als anderen Vätern, die ihre Kinder über alles lieben.

Als ich damals, im Juni 2015, Papa geworden bin, hat sich alles für mich verändert. Plötzlich ging es nicht mehr nur um mich, sondern da war jemand, der wichtiger war als ich selbst. Die Verantwortung, die man für ein Kind trägt, war für mich persönlich die größte Umstellung. Klar ist man auch ein klein bisschen für seinen Partner mitverantwortlich, aber das ist ja ein erwachsener Mensch, der für sich selber sorgt und eigene Entscheidungen trifft. So ein kleines Baby aber, das ist komplett davon abhängig, ob du ein guter Papa oder eine gute Mama bist oder nicht. Das Krasse dabei ist, dass du am Anfang gar nicht weißt, was richtig und was falsch ist. Du bist plötzlich Papa und hast Verantwortung, aber du bist genauso planlos wie vorher, als du noch keiner warst. Ich werde euch in diesem Buch eine Menge Situationen schildern, an denen ihr sehen könnt, dass ich weder der perfekte Superpapa noch der totale Experte für Kinderfragen bin. Ich war und bin einfach ein normaler Typ, der gelernt hat, was es heißt, Papa zu sein. Ich finde, es kommt auch gar nicht darauf an, perfekt zu sein. Es ist viel wichtiger, man selbst zu bleiben und sein Kind einfach von Herzen lieb zu haben. Der Rest findet sich dann von allein.

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum ich dieses Buch geschrieben habe. Wie ihr wisst, teile ich ja viel von mir und meinem Alltag schon auf Facebook und Instagram. Ich habe also kein Problem damit, mein Leben offen zu zeigen und meinen Fans etwas von mir mit auf den Weg zu geben. Dabei geht es mir aber nicht darum, immer der Oberchecker zu sein, der alles weiß und immer recht hat. Ich sage und tue die Dinge einfach so, wie ich sie fühle, und so, wie ich denke, dass es richtig ist. Wer eine andere Meinung hat, bitte schön. Ich bin der Letzte, der was dagegen hat. Was ich aber überhaupt nicht leiden kann, sind Männer, die sich von ihrer Frau oder Freundin trennen und dann einfach abhauen, ohne sich um ihr Kind zu kümmern. Diese Leute finde ich echt armselig. Egal, wie weh es tut, und egal, was passiert ist: Das Kind kann nichts dafür und darf nicht darunter leiden.

Mit diesem Buch möchte ich einfach mal zeigen, wie es für mich ist und wie ich es gemeinsam mit Alessios Mama gelöst habe. Es geht mir nicht darum, jemandem zu beweisen, was ich für ein toller Papa bin. Das muss ich nur einer Person beweisen, und zwar Alessio. Sonst niemandem. Aber ich möchte schon auch zeigen, dass es einfach schön ist und wichtig, als Papa für sein Kind da zu sein. Auch wenn man nicht mehr unter einem Dach wohnt. Ich möchte zeigen, dass ich das Papasein liebe.

So, jetzt aber genug mit den tiefgründigen Worten. Dieses Buch soll vor allem Spaß machen. Ihr werdet sehen, wie witzig und verrückt das Leben mit so einem kleinen Wirbelwind sein kann. Wann immer Alessio bei mir ist, gibt es richtig Action. Ich bin hundertprozentig für ihn da, und jede Stunde mit ihm ist so aufregend und schön, dass ich meine Arbeit dann eigentlich immer gern links liegen lasse.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Euer Pie

Heldenpapa im Krümelchaos

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