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Alkohol
ОглавлениеNeben Rauchen, von dem inzwischen jeder weiß, dass es – trotz Tabakwerbeverbot und erhöhter Tabaksteuer – noch immer die Gesundheit vieler Menschen massiv schädigt, taucht auch Alkohol unter den acht wesentlichen und vermeidbaren Gesundheitsrisiken auf. Da könnte der geneigte Leser spontan entgegenhalten: Aber ein geringer Alkoholkonsum, das Gläschen Rotwein am Abend, ist doch gesund? Leider nein. Die Diskussion um Alkohol ging in den letzten Jahrzehnten hin und her. Von „kein Alkohol“ zu „möglichst wenig“, von „welcher Alkohol ist egal“ zu „nur Rotwein ist gesund“ und wieder, dass es egal sei, woher der Alkohol komme, Hauptsache wenig. Aktueller Stand durch eine gigantische vorausschauende Untersuchung an einer halben Million Menschen über zehn Jahre hinweg, also keine rückschauende Korrelation: Es steht nun fest, dass es keine gesunde Höchstmenge an Alkohol gibt. Gen-Varianten erklären etwa die Hälfte des durchschnittlichen Alkoholkonsums; Umweltfaktoren wie Stress sind zusätzliche Auslöser. Alkohol erhöht also generell das Risiko für einen Schlaganfall um etwa ein Drittel pro 280 Gramm Alkohol pro Woche. Bei keiner Menge kommt es zu einer schützenden Wirkung durch leichten oder mäßigen Alkoholkonsum.52 Warum auch? Es muss ja nicht alles im Leben gesund sein, was Spaß macht oder Genuss bringt. Daher muss man Alkohol nicht verbieten, aber eine Steuer entsprechend dem damit assoziierten gesundheitlichen Risiko, das ja dann wieder von der Solidargemeinschaft, also uns allen, aufgefangen werden muss, wäre wie beim Zucker angebracht. Prost!