Читать книгу Das große Praxisbuch Ernährungsmedizin - Prof. Dr. rer. nat. Martin Smollich - Страница 10
Ernährung kann viel mehr als nur satt machen!
ОглавлениеÜber fast die gesamte Menschheitsgeschichte hatte Nahrung nur eine – ihre entscheidende! – Funktion: so viel Energie und Nährstoffe zu liefern, dass es für das Überleben reichte. Diese biologische Notwendigkeit hat Nahrung heute immer noch, aber für uns Menschen in der westlichen Welt ist Nahrungsüberschuss selbstverständlich geworden. Erstmals seit Hunderttausenden von Jahren sind wir in der Situation, dass wir nicht zu wenig, sondern dauerhaft zu viel Nahrung zur Verfügung haben. Noch unsere Großeltern kannten Hungersnöte. Nachdem nun im 20. Jahrhundert stets ausreichend Nahrung zur Verfügung stand, rückte etwas anderes in den Fokus: Das Essen sollte nicht nur verfügbar sein, sondern zusätzlich noch positive Gesundheitseffekte liefern. Manche Menschen denken, es gäbe »Superfoods«, die ihre Gesundheit schlagartig verbessern. In der Realität ist es aber umgekehrt: Die meisten ernährungsbedingten Krankheiten sind nicht Folge von zu wenig »Superfoods«, sondern von zu viel Pseudolebensmitteln, die abträglich sind für unsere Gesundheit.
Viele Menschen unterschätzen das präventive Potenzial der Ernährung. Das liegt daran, dass sowohl die guten als auch die schlechten Effekte von Nahrung erst sehr langfristig auftreten (von akuten Vergiftungen mal abgesehen). Selbst wenn Sie sich ein paar Wochen nur von Fastfood und Schokolade ernähren, wirkt sich das zwar auf Ihre Laborwerte und Ihre Stimmung aus – Ihrer Gesundheit wird das kurzfristig aber nicht schaden. Das gilt auch umgekehrt: Nach ein paar frischen Gemüsemahlzeiten spüren Sie keinerlei gesundheitlichen Mehrwert. Genau dies ist so heimtückisch: Weil die negativen Effekte von ungesunder Ernährung erst nach Jahrzehnten auftreten – dann aber massiv –, nehmen viele Menschen die starke gesundheitsförderliche Wirkung von Lebensmitteln nicht wahr.
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Inulin, ein wichtiges Kohlenhydrat für unsere Darmbakterien, steckt reichlich in Topinambur.