Читать книгу Sie müssen da nicht allein durch! - Prof. Martin Rauh-Köpsel - Страница 10

UNERFÜLLT Aktive und passive Wünsche

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Wir haben Lust, uns in Eigenregie um die Erfüllung unserer Wünsche zu kümmern. So kochen wir uns etwas, wenn wir Hunger haben, gehen unter Menschen, wenn wir uns einsam fühlen. Doch gibt es auch Wünsche, von denen wollen wir, dass sie jemand anderes für uns erfüllt, im besten Falle ohne eigens darum bitten zu müssen. Es sind unsere sogenannten passiven Wünsche.

Jeder hat sie, und sie sind ganz normal. Schwierig wird es erst in Lebenslagen, in denen wir uns unentwegt selbst um alles kümmern müssen. Entweder ist niemand da, der uns hilft oder mal umsorgt, die andere Person hat keine Ahnung oder ist zu einfältig, um unsere mehr oder weniger verborgenen Wünsche nach Unterstützung und Fürsorge zu erahnen. Wenn wir die Erfüllung solcher Wünsche jedoch einklagen müssen, verfehlt das unser Bedürfnis zu erleben, dass sich jemand in uns hineingefühlt hat, weil wir ihm wichtig sind.

Irgendwann gibt es einen problematischen Zeitpunkt, an denen sich die vergeblich nach Einfühlung und Fürsorge sehnenden Wünsche innerlich querstellen und jede eigene Aktivierung sabotieren. So können wir zum Beispiel, nachdem wir über Monate hinweg einzelkämpferisch an unserer Abschlussarbeit geschrieben haben, plötzlich eine massive Arbeitsblockade entwickeln, sollte uns in dieser Zeit zu selten einmal jemand Kaffee kochen, uns bemitleiden oder zu einer kurzen Zerstreuung einladen.

Sie müssen da nicht allein durch!

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