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3 Peter nimmt die Touristin mit nach Hause

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Als Peter und Birgit das Harlekin verließen, griff sie nach seiner Hand und ließ sie erst wieder los, als sie vor Peters Tür standen.

Peter wohnte drei Minuten von der Musikkneipe entfernt am Rand des englischen Gartens in einem jener typischen Patrizierhäuser, wie sie vor über hundert Jahren von wohlhabenden Bürgern am damaligen Stadtrand von München errichtet worden waren. Peters Wohnung lag unter dem Dach und wurde nach oben von einer schrägen Balkendecke begrenzt, die zusammen mit zwei Erkern und einem großen Gaubenfenster der Räumlichkeit eine besonders anheimelnde Atmosphäre verlieh.

Doch als erstes fiel Birgits Blick auf ein Bild, das im Flur neben der Garderobe hing. Ein gerahmtes Foto von vier athletischen Männern, die mit freiem Oberkörper vor einem Boxring standen. Einer trug Boxershorts, die anderen drei hatten nur ein Handtuch um ihre Hüften. Birgit deutete auf einen der Handtuchträger. „Bist du das?“

„Ja“, bestätigte Peter.

„Und wer sind die anderen?“

Peter erklärte, dass es sich bei dem mit den Boxershorts um Ulli, ihren Trainer handelte. Die anderen beiden waren Robert und Frank, zwei Freunde.

Birgit nickte beifällig. „Alles richtige Kerle“, meinte sie. Dann wandte sie sich Peter zu und schmiegte sich an ihn. Als er seine Arme um sie legte, drückte sie sich noch näher an ihn und ließ ihre Hände über seinen Körper gleiten. Da sie sich jetzt nicht mehr in der Öffentlichkeit befanden, waren ihrer anatomischen Neugier keine Grenzen mehr gesetzt. Dann suchten ihre Lippen Peters Mund. Gierig fuhr ihre Zunge in seinen Hals und er fühlte, wie gleichzeitig ihr Oberschenkel gegen seinen Schritt drängte. Seine Reaktion schien ihr zu gefallen, denn kurz darauf wanderten ihre Hände in die Tiefe und öffneten den Reißverschluss seiner Hose. Als sie ihre Hand unter seinen Slip schob, ging sein Handy.

„Schlechtes Timing“, stöhnte Peter, angelte nach dem Telefon und sah auf das Display. Es war Ulli.

„Geh nicht dran”, bettelte Birgit.

„Ich muss“, sagte Peter, entwand sich Birgits Armen und nahm das Gespräch an. „Hi, Ulli. Was gibt’s um diese Stunde?“

„Robert hatte einen Unfall.“ Ulli Stimme klang ungewöhnlich erregt und er musste erst noch einmal durchatmen, bevor er Peter erklären konnte, was passiert war und wo er sich befand.

„Ich komme“, sagte Peter. Er machte seine Hose wieder zu und sah Birgit bedauernd an. „Mein bester Freund ist eben verunglückt“, erklärte er, „ich muss sofort los.“

Auf Birgits Miene lag ein Ausdruck abgrundtiefen Bedauerns. Aber es schien nicht dem unbekannten Freund zu gelten.




Peter Prock: Bavaria

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