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Den Menschen nach dem Munde reden?

Ich suche unter Christen stets das Verbindende und nicht das, was trennt. So habe ich etwa meine feste Meinung zur Tauf-Praxis. Aber ich akzeptiere Glaubensgeschwister, die einer anderen Tradition folgen. Ich schätze Christen in Gemeinden, in denen man den Sabbat hält, während ich selbst den Sonntag achte. Gern danke ich für die Chancen der Christen in Volkskirchen, während ich bewusst Glied einer Freikirche bin. Ich pflege Geistesgaben, ohne zu einer charismatischen Gruppe zu gehören. Ich bete mit Christen darum, dass Gottes Reich komme, obwohl einige von ihnen darüber völlig andere Auffassungen haben. Gern beteilige ich mich an einer ökumenischen Bibelwoche, wenn ich etwas beitragen kann.

Wenn ich aber noch Menschen gefällig wäre, würde ich versuchen herauszufinden, was sie gern hören. Ich würde meine eigenen Überzeugungen verleugnen, um ja nicht anzuecken. Ich würde verschweigen, dass das Verharren in der Sünde Konsequenzen hat. Ich würde vom Himmel reden, aber die bittere Realität der Hölle verschweigen. Ich würde dem Zeitgeist entsprechend für alles Gottes Segen erbitten, was Sünde ist und nicht Gottes Vorstellungen entspricht. Ich würde die Mitte der Botschaft vom gekreuzigten und auferstandenen Jesus so verschieben, dass wir einen interreligiösen Konsens fänden. Ich würde damit meiner Berufung untreu.

Predige ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen gefällig zu sein? Wenn ich noch Menschen gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht.

Galater 1,10

Bibel trifft Leben

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