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Bitter im Geschmack, süß in der Wirkung

„Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist …“ Diese Worte hatten wir für die Geburtsanzeige unserer ältesten Tochter ausgewählt. Mehr als einmal war ich damals versucht, sie enttäuscht in den Müll zu befördern. Was Gott uns zumutete, war nicht nach meinem Geschmack. Ich hatte das Gefühl, dass Jesus uns vor die Wand laufen ließ. Warum hatte er zugelassen, dass unser Kind krank ist? Weshalb ließ er uns auch noch finanziell auf Grund laufen? Ich haderte heftig mit Gott. Er muss sehr an mir gelitten haben.

Zusagen der Bibel daran festzumachen, dass sich etwas nicht nach unserem Geschmack entwickelt, ist kurzsichtig. Oft ist es gerade die bittere Arznei, die hilft. Der Herr sorgte für uns, als wir dazu nicht mehr fähig waren. Dabei überraschte er uns immer wieder mit seinen Möglichkeiten. Er kann Wunder wirken. Zu ihnen gehören auch die Erfahrungsberichte, wo sich die äußeren Umstände nicht geändert haben.

Wilfried drang ausgerechnet dann zum Glauben an Jesus durch, als er zum Krüppel gefahren wurde. Ja, dieser Umwandlungsprozess war mit Schmerzen und inneren Kämpfen verbunden. Er geht seither an Krücken. Aber er hat das Leben aus Gott erlangt. „Wohl dem, der auf ihn trauet!“ gilt denen, die in der Anfechtung standhalten und ihre eigenen Vorstellungen in Gottes gute Hand legen.

Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!

Psalm 34,9

Bibel trifft Leben

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