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ОглавлениеGott, wer bist du?
Unser Leben ist oft schweren Erschütterungen ausgesetzt. Ich denke an die Frau, die ihren Mann verlor, als er gerade mal Mitte vierzig war. Für sie verfestigte dieses bittere Erleben das Vorurteil, dass Gott ungerecht sei. Ein Ehepaar verlor sein einziges Kind im Säuglingsalter. Die Frage nach Gott war für beide fortan mit heftigen Aggressionen besetzt.
Ich muss gestehen, dass sich oft mein Empfinden für Gerechtigkeit nicht mit dem deckt, was Gott gerecht nennt. Manchmal schweige ich einfach nur, wenn Menschen in schweren Stunden nach dem Warum fragen. Ich habe keine Antwort für sie, weil ich Gott selbst nicht immer verstehe. Aber ich habe eine Entdeckung gemacht, die mich durchträgt. Ich muss Gott gar nicht begreifen können, ich darf ihm einfach nur vertrauen. Dabei helfen mir die Aussagen der Bibel über Gott.
Achten Sie einmal darauf, mit welchen Worten Jesus in seinem Gebet (Johannes 17) Gott anspricht. Ich habe sie farbig markiert, damit ich sie beim Beten leicht wiederfinde: Vater – heiliger Vater – gerechter Vater … In Zeiten der Anfechtung halte ich sie Gott vor und gesunde daran; denn dabei vollziehe ich den notwendigen Blickwechsel von den trüben Gedanken weg auf ihn.
Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.