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EINLEITUNG

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»Schreibe einen wahren Satz.

Schreibe den wahrsten Satz,

den du kennst.«

Ernest Hemingway

DER WAHRSTE SATZ, DEN ICH KENNE: Es steckt immer mehr dahinter. Genauer gesagt, auch wenn wir häufig so tun, als seien unsere Eindrücke ganz objektiv, als würden wir mit unseren Sinnen die Welt immer so wahrnehmen, wie sie wirklich ist, ist das eigentlich nie der Fall ist. Und genau da liegt das Problem.

Menschliche Erfahrungen sind komplex und vielschichtig. Da ist viel »zwischen den Zeilen« verborgen, das, wenn es erst freigelegt ist, uns ganz schön überraschen kann. Unsere Eindrücke von Menschen und Dingen kratzen bloß an der Oberfläche, erzählen uns nur einen kleinen Teil vom großen Ganzen. Falls man dieses Buch auf ein Thema herunterbrechen will, dann dieses: Die Dinge sind häufig viel komplexer, als sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Deshalb stehen wir quasi in einem ständigen Dialog mit unseren Lebenserfahrungen. Es ist ein Dialog voller Kommas, Gedankenstriche, Semikolons und unzähligen Klammern – aber niemals mit einem Punkt.

Wenn wir das als Wahrheit akzeptieren – dass immer mehr dahinter steckt, als wir erahnen –, müssen wir auch andere Ideen akzeptieren. Wir müssen akzeptieren, dass jeder und jede mehr mitfühlende Beachtung verdient, als er oder sie normalerweise bekommt, uns selbst eingeschlossen. Wir müssen akzeptieren, dass mehr hinter all dem liegt, mit dem wir täglich zu kämpfen haben: dass etwas scheinbar Zufälliges eine Bedeutung hat, dass etwas scheinbar Schwieriges oder Grausames tatsächlich wertvoll und voll menschlicher Güte sein kann. Ist es vielleicht so, dass in den Schattenzonen des Lebens etwas Großartiges liegt, das nur darauf wartet, entdeckt zu werden? Vielleicht ist es ja sogar so, dass unser Frust, unsere Ängste, die wir bereits im Keim ersticken wollen, eigentlich das Tor zu dem reichen und zufriedenstellenden Leben sind, von dem wir wissen, dass es für uns bestimmt ist. Vielleicht wurden wir alle mit Gehirnen geboren, die den Dialog mit dem Leben zu schnell abschalten wollen. Vielleicht interpretieren unsere Gehirne das Erlebte so starrsinnig, dass wir nicht hören können, was uns ins Ohr geflüstert wird. Vielleicht können wir lernen zuzuhören.

Denken, Glauben und Verhalten sind letztlich immer Ausdruck unserer Wahrnehmung. Unsere Wahrnehmung ist eingeschränkt und immer eine Überprüfung wert.

Monkey Mind

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