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OOPArt aus Vöcklabruck

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Charles Fort

Die Frage nach der Zuverlässigkeit alter Quellen stellt sich auch beim eingangs erwähnten legendären OOPArt-Fall aus Österreich. Es betrifft einen angeblichen „Würfel aus Stahl“, der historischen Aufsätzen zufolge im Inneren einer Kohleplatte steckte. Der Amerikaner Charles Fort (1874 – 1932), ein emsiger Sammler von Zeitungsberichten über unerklärliche Phänomene, erwähnte den Fall bereits 1919 in seinem „The Book of the Damned“. Die deutsche Übersetzung erschien 1995 unter dem Titel „Das Buch der Verdammten“. Fort schreibt von der Entdeckung eines „Metallwürfels“ und führt mehrere Quellen aus dem 19. Jahrhundert an, darunter Reportagen in den Wissenschaftsjournalen „Nature“ und „L’Astronomie“. Seither wird in Mystery-Kreisen darüber spekuliert, ob das Unikat ein Überbleibsel einer versunkenen Vor-Zivilisation ist.

Vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren brachte es der geheimnisumwitterte „Salzburger Eisenwürfel“ zu bemerkenswerter Berühmtheit. Dafür sorgten viele bekannte Mitstreiter alternativer Theorien von Robert Charroux bis Johannes von Buttlar. Sie berichteten darüber in ihren Werken und hatten dabei leider alte Artikel oder Kommentare von Kollegen ungeprüft übernommen. Keiner der grenzwissenschaftlichen Autoren hatte das Corpus Delicti jemals persönlich in Augenschein genommen. Was die Nachforschungen damals erschwerte: Das Artefakt galt zwischenzeitlich als verschollen.

Als Freund fantastischer Ideen muss ich mich selber an der Nase nehmen. In meinem Sachbuch „Geheimnisvolles Österreich“ schrieb ich im Jahre 2006: „Skeptiker halten den ‚Salzburger Würfel‘ eher für eine ‚Laune der Natur‘ oder einen gewöhnlichen Eisenklumpen von einer Industriemaschine. Ein Pech, dass dieses Beweisstück für Untersuchungszwecke nicht mehr zur Verfügung steht. 1886 bis 1910 war es in einem Salzburger Museum ausgestellt. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges verlieren sich die Spuren. Jahrzehnte später soll das Relikt im Oberösterreichischen Landesmuseum Linz und danach im Heimatmuseum von Vöcklabruck aufbewahrt worden sein. Seit einigen Jahrzehnten ist das anormale Ding erneut unauffindbar.“

In Wahrheit befand sich das Metallstück seit 1958 im Heimathaus von Vöcklabruck in Oberösterreich. Was ich damals verabsäumte, holte ich im März 2017 mit einer Anfrage im Museum nach. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Kurator Helmut Kasbauer bestätigte, dass sich „der Wolfsegger Eisenfund nach wie vor im Museum befindet, allerdings nicht als Ausstellungsstück, sondern im Depot“. Bei einem persönlichen Treffen, so Helmut Kasbauer ermutigend, könne ich den „Stein des Anstoßes“ selbst unter die Lupe nehmen. Ein Lockruf, dem jeder Sonntagsforscher gerne folgt.

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