Читать книгу Ich liebe dich, aber ich brauche dich nicht - Renate Georgy - Страница 10
4. Du hast keine Angst vor Trennung
ОглавлениеNicht immer kommt es deshalb zur Trennung, weil eine/-r oder beide PartnerInnen Zwang ausüben. Es kann auch sein, dass man sich einfach auseinanderlebt. Menschen ändern sich, setzen neue Schwerpunkte, entdecken neue Möglichkeiten und begeistern sich für neue Ziele. Was nun?
An sich ist das nichts Schlimmes. Ebenso wie wir heute nicht mehr jahrzehntelang einen einzigen Beruf ausüben, scheint auch die lebenslange Ehe ein Auslaufmodell zu sein. In Großstädten wird bereits jede zweite Ehe geschieden, nicht zu reden von den Beziehungen ohne Trauschein. Dabei gelingt es glücklicherweise vielen Paaren, sich vernünftig oder sogar freundschaftlich zu trennen und auch die Sorge für gemeinsame Kinder zu teilen. Rosenkriege sind die Ausnahme. In den Medien tauchen allerdings – wie bei so vielen anderen Themen – oft nur die Fälle auf, in denen alles schiefläuft.
Tatsächlich sind Patchworkfamilien nichts Ungewöhnliches mehr, sondern an der Tagesordnung. Nebenbei können Eltern ihren Kindern auf diese Weise ein lebendiges Vorbild dafür geben, dass eine Trennung keine Katastrophe sein muss, sondern etwas, das in den besten Familien vorkommt und mit ein wenig gutem Willen zu regeln ist.
Wie gelingt das?
Indem man sich bewusst macht, dass man auch ohne diese eine Person, die einem vor Jahren oder Jahrzehnten als das Nonplusultra erschien, sehr gut leben kann. Jede Veränderung – und dazu gehören auch Trennungen – kann auch etwas Gutes bedeuten. Möglicherweise eröffnet sie erst die Chance, jemandem zu begegnen, der viel besser als der Ex-Partner zu einem passt. Mit der Überzeugung, dass dein Glück nie von einer anderen Person abhängt, sondern von dir selbst, bedeutet der Verlust des Partners niemals den Verlust des Glücks.