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Barnard: »Ich hätte nicht operieren dürfen.«

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Fragen der Zustimmung waren ebenso schnell geregelt wie die juristischen. Denise Darvall war bei einem Bummel mit ihrer Mutter von einem Auto angefahren worden. Die Mutter starb noch an der Unfallstelle und Denise erlitt eine irreparable Kopfverletzung. Vater Edward Darvall konnte schnell überzeugt werden und erteilte seine Zustimmung für die Organentnahme. Nachdem das sogenannte irreversible Hirnversagen festgestellt war, stellte Barnard, wie er selber schreibt, das Beatmungsgerät ab und öffnete den Brustkorb, als bei ihrem Herzen das Kammerflimmern eingesetzt hatte.42 Bei dem 55-jährigen Organempfänger Louis Washkansky beendete eine Lungenentzündung das »Transplantationswunder« nach 18 Tagen. Als der Patient verstarb, kam Barnard, wie er in seinen Erinnerungen schreibt, zu der verspäteten Erkenntnis: »Ich hätte nicht operieren dürfen.« Die Behandlung zur Vermeidung der Abstoßung des fremden Herzens hatte die Widerstandskraft des Patienten derart geschwächt, dass tödliche Organismen über eine Kanüle ungehindert in den Körper eindringen konnten. Zudem hatte Louis Washkansky Diabetes, war geschwächt. Erst 1982 kommt Cyclosporin A zur Verhinderung der Abstoßung eines Organs auf den Markt und wird von der Schweizer Firma Sandoz (heute Novartis) als immunsuppressives Medikament unter der Bezeichnung Sandimmun verkauft.

Der nächste Herzempfänger, der Zahnarzt Philip Blaiberg (1909 – 1969), dem Barnard am 2. Januar 1968 ebenfalls ein Ersatzherz implantierte, überlebte 593 Tage. Bei aller Begeisterung ließ Kritik nicht lange auf sich warten. Das dritte Herz entnahm Barnard einem Patienten, ohne zuvor die Einwilligung der Angehörigen einzuholen.

Sowjetische Ärzte erklärten der Weltöffentlichkeit, der Spender des Herzens für Blaiberg könnte noch leben, wenn Barnard ihn nicht zu früh für tot erklärt hätte.

Die Hirntod-Falle

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