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VIER
ОглавлениеUnten blieb er stehen und lehnte sich erschöpft an die Hausmauer. Wie hatte die Situation nur so außer Kontrolle geraten können? Es war unverzeihlich gewesen, wie er sich benommen hatte. Er fühlte sich beschmutzt, nicht nur, weil er sich auf dem Weg nach unten mit bloßen Händen am Geländer festgehalten hatte. Alles war in Unordnung geraten, in seinem Kopf kreiselten Gedanken und Erinnerungen wie losgelöst, dabei gehörten sie gebändigt, zurückgedrängt in ihre Schubladen, verschlossen, weggesperrt. Vergessen. Warum funktionierte das nicht? Es war ein Fehler gewesen hierherzukommen. Jedes Jahr war das bizarre Weihnachtsgeschehen ein Stück weiter auf diesen Eklat zugetrieben. Er hatte es doch kommen sehen! Warum hatte er sich dem wider besseres Wissen ausgesetzt?
Wenn er seinen Gedanken weiter freien Lauf ließ, würde er noch durchdrehen. Dann würde er in tausend Stücke zerbrechen, und sein Herz würde ihm den Rest geben. Davor hatte er Angst. Er war doch erst fünfunddreißig, und er hatte sich sein Leben gerade so eingerichtet, dass er sich gut darin zurechtfand. Er musste sich zusammennehmen. Am besten zählte er die Sterne am Himmel oder die Laternen in der Straße oder …
Ihm war kalt, wie immer in Situationen, die er nicht beherrschen konnte. Fast rechnete er damit, dass ihm seine eisigen, bläulichen Fingerkuppen erfroren abfallen würden. Er starrte sie an, zählte sie, zählte seine Mantelknöpfe.
Maria sagte etwas zu ihm, aber er verstand sie nicht. Er konzentrierte sich ganz auf die kalte, feuchte Luft, die nach Schnee roch, obwohl es etwas wärmer geworden war. Sie würden auf dem Heimweg also keine Schwierigkeiten haben.
Sein Magen krampfte sich zusammen, als er sich ausmalte, was dann sein würde. Würde er in Heidelberg alles so antreffen, wie er es verlassen hatte? Maria war die ganze Zeit bei ihm gewesen. Sie war nur kurz vor der Abfahrt noch einmal ins Haus gegangen, weil sie das Nitrospray für ihn vergessen hatte. Er hatte vom Wagen aus genau hingesehen; sie hatte zweimal abgeschlossen. Oder nicht? Die Frage quälte ihn schon seit der Abreise.
Maria griff nach seinem Arm und dirigierte ihn ein paar Straßen weiter, wo der Passat stand. Er ließ sie auf dem Beifahrersitz Platz nehmen und riss sich ein paar Bögen der Küchenrolle ab, die er hinter seinem Sitz verstaut hatte. Dann begann er mit spitzen Fingern, die Regentropfen von den Scheiben zu wischen, polierte die Vorder- und die Rücklichter, säuberte die Seitenspiegel und die Nummernschilder. Schließlich nahm er neues Küchenpapier, setzte sich ins Auto und wischte das Armaturenbrett ab.
Angeekelt betrachtete er anschließend seine Hände und kramte ein Desinfektionstuch aus der Manteltasche. Das sollte bis zur nächsten Raststätte genügen, wo er sich die Hände richtig würde waschen können.
»Kannst du fahren?« So rücksichtsvoll Maria die Frage auch formulierte – sie traf ihn. Es war grauenhaft gewesen. Er hatte sich nicht gut verhalten. Er war der Älteste der Geschwister, er hätte besonnen bleiben müssen. Aber er hatte versagt, wie immer. Wieder erfasste ihn übergroße Erschöpfung, und er musste sich sehr zusammenreißen, um nicht einfach die Augen zu schließen und ihr nachzugeben. Allein den Zündschlüssel herumzudrehen kostete ihn übermenschliche Kraft.
»Das verstehst du nicht«, gab er zurück, als der Motor ansprang, und er hoffte, sie würde sich wie üblich damit zufriedengeben.
»Es ist Weihnachten«, setzte sie nach, als er das Auto aus der Parklücke manövriert hatte.
»Weihnachten! Haben wir nie gefeiert, bis Ebba auf die Idee kam.«
»Aber jetzt ist es schöne Tradition, oder?«
Georg schaltete die Scheibenwischer ein. Eine Weile lang war nur das Rucken und Quietschen der Gummilippen zu hören, die Schlieren auf der Scheibe zogen. Höchste Zeit, eine Raststätte aufzusuchen und die Blätter auszutauschen – und die Erinnerungen abzuwaschen, die in ihm nagten. Außerdem hatte er vorhin vergessen, die Funktion von Blinker und Rücklichtern zu kontrollieren, obwohl das doch Vorschrift war.
Maria plauderte über die fröhlichen Familienfeste in ihrer Heimat, und er war zum ersten Mal froh über ihre Redseligkeit, auch wenn er ihr nicht zuhörte. Zu plastisch stand wieder alles vor seinem geistigen Auge, ausgelöst durch das Wort aus Ebbas Mund.
Regenwürmer.
Zehn Stück hatte er im Garten sammeln müssen; der Vater brauchte sie für das neue Bild. Zehn Würmer, die sich in seiner Handfläche wanden – sie sollten das Geheimnis des neuen Gemäldes sein. Er musste sie so lange in den zu einer Schale geformten Händen halten, bis der Vater sie in all ihrem realistischen Schrecken auf die Leinwand gebannt hatte. Dann, sobald die Farbe getrocknet war, würde er alles mit düsterem Braungrün übermalen. Ihm reichte das Wissen um das Geheimnis unter dem eigentlichen Bild, pflegte er zu sagen, und er duldete keinen Widerspruch, kein Aufbegehren, keinen Ekel, kein kindliches Grausen vor den glitschigen, kalten, sich schlängelnden Ungeheuern.
Er hatte in der kurzen Zeit, die ihm gegeben war, nur sechs Würmer im Garten finden können, so tief er auch in der vom Sommer ausgetrockneten Erde gegraben hatte. Wie immer war er in einer Zwickmühle gefangen: Brauchte er länger als befohlen, wurden die Schwestern bestraft. Brachte er in der richtigen Zeit weniger Würmer als gefordert, wurden sie ebenfalls bestraft. Er wollte ihnen so gern die Truhe und den Fenstersims ersparen, aber er schaffte es einfach nicht.
Am Abend, als sie in der Küche mit verheulten Gesichtern vor einem Berg undefinierbarer Vollkornmakkaroni mit brauner Soße saßen, erhob der Vater sein Glas.
»Esst, esst«, krakeelte er aufgekratzt, und sie gehorchten ihm, bis er lachend hinzufügte: »Schmecken euch Georgs Regenwürmer?« Scherz oder Wahrheit? Ebba mit ihren damals dreizehn Jahren hatte jedenfalls ihren Bissen wortlos ausgespuckt und am nächsten Tag das alleinige Regiment in der Küche übernommen.
Plötzlich war es still im Auto, und Maria sah ihn fragend an.
»Entschuldige, was sagtest du?«
»Was ihr früher an Weihnachten gemacht habt, wenn es keine Feier gab? Ist es nicht schrecklich für Kinder, wenn alle Freunde …«
»Wir hatten keine Freunde. Und wir waren froh, wenn der Heilige Abend herum war. Meistens war unser Vater schon am Nachmittag nicht mehr in der Lage, klare Gedanken zu fassen, geschweige denn zu malen oder später mit der Familie … Was rede ich da. Es ist vorbei. Es gibt keine Familientradition. Wir kommen zu diesen Treffen nur zusammen, weil Ebba es will, und natürlich auch, damit Rosie zufrieden ist und Mutter für uns beten kann.«
»Was sie meinte mit dieser Schuld von euch?«
Georg tat, als müsse er sich auf den Verkehr konzentrieren, und es wurde wieder ruhig im Wagen. Maria hatte gelernt, Fragen nicht zweimal zu stellen. Sie war eine gute Frau. Er war froh, dass er gleich nach der bestandenen Prüfung zum Steuerberater zu dieser Agentur gegangen war. Maria war das sanftmütigste Wesen, das er hatte finden können, und noch dazu teilte sie sein Bedürfnis nach makelloser Sauberkeit und Ordnung.
Nur wenn alles unter Kontrolle war, war das Leben perfekt.
Maria unterbrach seine Gedanken. »Warum trefft ihr euch nur einmal im Jahr? Wenn ihr euch öfter besuchen würdet, gäbe es vielleicht nicht diese Spannungen.«
»Weil wir kein Bedürfnis verspüren, uns öfter zu sehen.«
»Aber ihr seid doch eine Familie.«
»Familie!«
»Ja, Familie. Bei uns wir besuchen uns jeden Sonntag, telefonieren zwischendurch oder sehen irgendjemanden aus der Familie. Das war so schön.«
»Hast du Heimweh?«
»Schon okay. Ich weiß, dass du nicht fliegst. Ich bin gern bei dir, und es soll dir gut gehen.«
Ihm lag eine bissige Antwort auf der Zunge, denn es konnte eigentlich nur sie sein, die ihm seit Wochen diesen Schabernack spielte. Wer sonst sollte es auf ihn abgesehen haben? Sie hatten kaum private Kontakte in Heidelberg, es gab niemanden, der ein Interesse daran haben konnte, dass er durchdrehte. Nur Maria. Sie würde das Haus verkaufen, seine Konten plündern und auf die Philippinen zurückkehren, wo niemand sie finden würde. Andererseits war es schwer vorstellbar, dass hinter der Sabotage wirklich seine sanftmütige, ergebene Ehefrau steckte.
Ach, am besten, er beobachtete alles noch für eine Weile, möglichst ohne den Verstand zu verlieren. Und dann würde er ihr eine Falle stellen.
Ebba war wie gerädert, als sie endlich die Tür zu ihrem Penthouse aufschloss. Was für ein verkorkstes Fest! Sie sollte es aufgeben, die Familie zusammenhalten zu wollen. Das machte alles nur noch schlimmer. Nachdem Georg gegangen war, war ihre Mutter im stillen Gebet abgetaucht, Rosie hatte sich gewunden, weil sie nicht wusste, wem von beiden sie es nun recht machen sollte, und auch sie selbst hatte keinen Ausweg gefunden, die Situation noch zu retten, sondern hatte stumm die Teller zusammengestellt.
Am meisten machte sie sich um Georg Sorgen. Er war blass und nervös gewesen, und dieser abrupte Aufbruch passte nicht zu ihm. Vielleicht hatte sein Zustand mit Marias Andeutungen zu tun. Was bildete er sich nur ein, dass er plötzlich sogar seine perfekten Manieren vergaß?
Sie wuchtete den Korb mit dem fast unberührten, verkorksten Festessen, vor dem es sie ein wenig ekelte, das ihre Mutter aber nicht hatte aufheben »können«, auf die Küchentheke und versuchte, die Dosen, Schüsseln und Teller irgendwie im Kühlschrank zu verstauen. Jetzt wäre es schön gewesen, wenn sie Jörg und seine Tochter für morgen hätte zum Essen einladen können. Aber sie selbst hatte darauf bestanden, dass sie sich während der Feiertage nicht gegenseitig anriefen. Sie wollte es langsam angehen mit ihm; nichts war grässlicher, als von jemandem sofort vereinnahmt zu werden.
Dabei war es jetzt fast umgekehrt: Sie hätte gern mit ihm über den Tag geredet. Er hatte sich vor Kurzem sehr eingehend nach Georg erkundigt, und sie hatte entgegen ihrer Vorsätze dessen Schrullen erwähnt, über die sie sich beide etwas lustig gemacht hatten. Jedes Mal, wenn sie die Wohnungstür oder die Galerie abschloss, musste sie zum Beispiel an ihren Bruder denken. Er würde eine halbe Stunde brauchen, um endlich beruhigt in den Feierabend gehen zu können. Bis dahin hätte er das Schloss ein Dutzend Mal kontrolliert und zwischendurch die Sache noch schlimmer gemacht, weil er wieder hineingehen und Strom, Fenstergriffe und Wasserhähne inspizieren musste. Armer Kerl. Und nun litt er noch unter weiteren Verfolgungen? Arme Maria!
Ebba dimmte die kleine Lampe auf der Anrichte, das Tag und Nacht brannte, knipste das Deckenlicht aus und lehnte sich in ihrem weißen Sofa zurück, um das Funkeln der Lichter in der Stadt unter ihr zu genießen. Sie beglückwünschte sich jeden Tag aufs Neue zum Kauf dieser Wohnung; ein echter Glücksgriff war das gewesen, wenn auch nicht billig. Russen und Osteuropäer machten die Preise in Baden-Baden kaputt, aber sie hatte ja genug Geld. Das Erbe von damals hatte für die Galerie gereicht, und nach deren fulminantem Start hatte sie sich gleich diese hundertvierzig Quadratmeter über den Dächern des Stadtkerns leisten können. Rechter Hand auf dem Florentinerberg thronte dunkel das unbewohnte Neue Schloss, unter ihr ragte der leicht bauchige Zwiebelturm der rosafarbenen Stiftskirche empor, und links im Tal waren die angestrahlten grauen Zwillingstürme der Stadtkirche auszumachen, die nur einen Steinwurf von ihrer Galerie entfernt lag.
Ebba goss sich ein Glas italienischen Rotwein ein und ließ ihren Blick durch den riesigen dämmrigen Raum schweifen, der Bibliothek, Küche, Essraum, Mediencenter, Wohnzimmer und Arbeitsplatz zugleich war. Die ausgehängte Tür, die an der Wand lehnte, störte ein wenig, aber sie würde in ein paar Tagen fort sein.
So hatte sie immer leben wollen. Alle Möbel waren weiß, die Wände und Decken ebenso. Nur der fast schwarze Holzfußboden bildete dazu einen dramatischen Kontrast.
Bilder würden hier fehlen, hatte Jörg gestern festgestellt, aber sie wollte die Wände nicht zuhängen. Gemälde gab es in der Galerie genug, und zwar nur solche, die ihr wirklich gefielen. Diese Rechnung ging auf: Die Kunden rannten ihr die Tür ein, und sie zahlten jeden Preis, ohne mit der Wimper zu zucken. Manchen brachte sie die Bilder persönlich ins Haus, gleichgültig, ob in Frankfurt, Rottweil oder auf Mallorca. Jörg hatte mit seinen Fotos dafür gesorgt, dass die Galerie mit einem Schlag international bekannt wurde. Sie hatte sogar die Anfrage bekommen, auf der Art Basel einen Stand zu präsentieren, doch davor schreckte sie zurück, denn sie wusste genau, was die Organisatoren dort zu sehen hofften.
Aber ihr Privatarchiv öffnete sie nur in wenigen Ausnahmen. Jörg war einer der Ersten gewesen, der die Bilder hatte sehen dürfen, und seine Fotos der Exponate hatten diesen Boom ausgelöst, auch wenn sie den meisten Interessenten beschied, dass die Werke unverkäuflich waren. Dass sie glaubte, die Bilder brächten Unglück, weil sie mit den Tränen der Familie gemalt worden waren, behielt sie für sich. Drei von ihnen hatte sie dann doch veräußert – zu unglaublichen Preisen, die ihr den Kauf des Apartments ermöglicht hatten. Jetzt aber blieb das Archiv geschlossen. Sie bekam Kopfschmerzen, wenn sie vor den Bildern stand, sie flüsterten und kreischten zugleich in ihrem Kopf, die grellen Farben bohrten sich in ihre Augen, und der stets dunkle, grünbraune Hintergrund löste Depressionen bei ihr aus. Es war besser, die Stahltüren geschlossen zu halten.
Ebba nippte an ihrem Glas und versuchte, ihre Gedanken in andere Bahnen zu lenken. Georg fiel ihr wieder ein, ihr armer großer Bruder, der sich seine Kindheit und Jugend hindurch so unermüdlich bemüht hatte, Fehler zu vermeiden, um Rosie und ihr selbst die schlimmsten Auswüchse zu ersparen. Leider war es ihm nie gelungen. Was war es nur, das ihn nun so sehr beunruhigte? Vielleicht sollte sie Maria heimlich anrufen und fragen? Aber das ging nicht unbemerkt. Maria kam abends später als Georg nach Hause und würde sich nicht trauen, in seiner Gegenwart über seine Probleme zu reden. Ein Handy besaß sie nicht. Vielleicht sollte sie die beiden einmal besuchen? Ja, das war eine gute Idee. Zufrieden stellte Ebba das Glas auf den Tisch. Man musste nur nachdenken, dann fiel einem immer ein Ausweg ein.
Schon als sie in die Straße einbogen, sah Georg, dass nichts in Ordnung war. Im Flur brannte Licht, außerdem im Wohnzimmer und hinter den Kellerfenstern.
Maria gab einen erstickten Laut von sich und blickte ängstlich zu ihm herüber. »Ich habe die Tür abgeschlossen, zweimal. Ganz bestimmt«, flüsterte sie und hielt sich die Hand vor den Mund, als sei ihr übel.
Ihm drehte sich ebenfalls der Magen um, und er war froh, dass sie in Freiburg nichts gegessen hatten. Der Schmerz in seinem Magen rührte nicht vom Hunger, er begann zu brennen, arbeitete sich durch die Speiseröhre nach oben in den Brustraum, dann zum Hals, in den Arm, bis in die Hände, die ihm plötzlich nicht mehr gehorchten, als er den Autoschlüssel abziehen wollte.
Schweißtropfen perlten in seinen Hemdkragen, durchnässten seine Achseln, ließen ihm das Hemd am Rücken festkleben.
Sprachlos blieb er sitzen, öffnete nur automatisch den Mund, als Maria ihm das Spray hinhielt.
Sein Herz beruhigte sich, seine Angst nicht.
»Bleib sitzen«, sagte er rau und wollte sich aus dem Auto winden, doch dann hielt er inne.
Maria weinte, erst lautlos, dann begann sie zu schluchzen, und ihr Körper zuckte in heftigen Stößen. »Ich – war – das – nicht!«, stieß sie hervor. »Bitte glaub mir doch!«
Er sah zum erleuchteten Haus, dann zu ihr. Er wollte es gern glauben. Eigentlich war es nicht möglich, dass sie in den paar Sekunden vor der Abfahrt auch noch im Keller gewesen war. Aber vielleicht hatte sie einen Komplizen. Er musste das beobachten, unbedingt. Ehe er keinen Beweis hatte, sollte er vielleicht von ihrer Unschuld ausgehen. Alles andere wäre ungerecht.
»Hör auf zu heulen, Maria«, murmelte er und nahm sie halbherzig in den Arm. »Alles wird gut.«
Und wenn sie wirklich unschuldig war?
Es dauerte ein paar Sekunden, dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag.
Zitternd strich er ihr die Haare aus dem Gesicht und küsste sie auf die Stirn, während er weiterhin auf die Fenster starrte und dem eisigen Schrecken nachspürte, der in ihm hochkroch.
»Vielleicht hat Mama recht«, flüsterte er langsam. »Vielleicht ist es Zeit zu büßen.«