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Kapitel 7

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In der Kabine des Global Hawk war es eigenartig leise, trotz des Rolly-Royce-Mantelstromtriebwerks, das hinter Ben brüllte. Er mampfte ein Sandwich, ohne irgendeine Ahnung, was vor sich ging oder welcher Teil der Welt zwanzig Kilometer unter ihm vorbeirauschte. Er war nahe am Rande des Weltraums, da oben bei Angel 65, wie Piloten eine Höhe von fünfundsechzigtausend Fuß bezeichneten, aber er kam sich vor, als säße er in einem Sessel auf solidem Boden.

Eine Stimme krächzte aus einem Lautsprecher. »Äh, hi.«

»Bist du das, Winnie?«

»Keine Namen. Die Leitung ist verschlüsselt, aber na ja … man kann nie vorsichtig genug sein.«

»Falls das so ist, sollte ich in einem Greyhound-Bus sitzen, meinst du nicht?«

Winstedt ignorierte die Bemerkung. »Der Code, den Sie brauchen, lautet folgendermaßen. Bereit?«

Ben kam sich ein wenig wie Slim Pickens vor, als der die nuklearen Zielkoordinaten in Dr. Seltsam entgegennahm, und zog den Aluminiumkoffer vom Kabinenboden auf seinen Schoß.

»Bereit zum Empfang.«

Winstedt diktierte ihm über Funk eine zehnstellige Nummer. Ben gab die Zahlen über das Tastenfeld am Koffer ein. Ein internes Schloss klackerte. Ben hob den Deckel nur zwei Fingerbreit, um sicherzugehen.

»Hat es funktioniert?«, fragte Winstedt.

»Wie geschmiert. Danke, Kumpel.« Es gab eine kurze Pause. »Bist du noch da?«

»Wie ist es denn so?«

Ben dachte einen Moment nach. »Bordunterhaltung ist nicht so doll. Keine Aussicht. Der Flug läuft recht reibungslos. Flugbegleiter ist unscheinbar. Es ist, was es ist, Winnie. Wo bin ich?«

»Das darf ich nicht sagen. Kate … ich meine, dein Pilot hat 'nen tollen Start hingelegt, oder?«

»Keine Beschwerden«, sagte Ben. »Sag ihr Danke von mir.«

»Das werde ich.« Stolz schwang in Winstedts Stimme mit.

Ben wechselte das Thema. »Sag mal, Winnie, ich suche nach 'nem Zigarettenanzünder in diesem Ding. Ich glaub, ich kann die Pinkelflasche als Aschenbecher nehmen, aber …«

Winstedts Stimme war panisch, als er unterbrach. »Nein! Oh Gott, bitte nicht rauchen! Es könnte die Komm-Einrichtung durcheinanderbringen. Ich meine, Sie sitzen in einer Druckkabine, 'ne Menge O2, dann ein Feuer und wir werden den Gestank nie wieder aus dem Polster bekommen. Wie bei Apollo 1, wissen Sie? Gut durchgebraten.«

Ben lächelte. »Entspann dich, ich mach nur Spaß.«

»Wirklich? Überhaupt nicht lustig.« Winstedt sammelte sich wieder. »Okay. Das war's, schätze ich. Nur zurücklehnen und entspannen. Sie sind in guten Händen, hoffe ich. Machen Sie's gut, Ben.«

Das Funkgerät verstummte. Also kannte Winstedt Bens Namen. Er war wohl doch kein so schlechter Lügner. Als ob seine derzeitige Lage nicht schon heikel genug war, spürte Ben, dass ihm die Kontrolle über die Situation entglitt. Er war von seiner verborgenen Arbeit weggelockt worden, hin zu einer Mission, die selbst mysteriös war. Vier Millionen Dollar in Gold lagen verlassen und unbewacht in einer feindseligen Stadt hinter einem Vorhängeschloss und einer Kette, die in Minuten mit einem Schweißbrenner durchtrennt werden konnten. Ben fühlte sich wie ein Trottel. In diesem Augenblick, eingepfercht in der kleinen Kapsel hoch über der Erde, überspülte ihn ein überwältigendes Gefühl der Einsamkeit.

Ben öffnete den Aktenkoffer vollständig. Aus Einsamkeit wurde Wut. Fotos bebten in seiner Hand, obwohl es keinerlei Turbulenzen gab.

IM FADENKREUZ

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