Читать книгу IM FADENKREUZ - Robert Blake Whitehill - Страница 16
Kapitel 10
ОглавлениеDer Pyramid Lake, Nevada gebar gemächliche, sich windende Phantome aus Dunst in die Nacht, als kalte Luft vom Ufer über die wärmeren Gewässer driftete. Die vier Männer auf ihren Trittleitern warfen ihre Fliegenruten geistesabwesend im seichten Wasser aus; dankbar, dass die Sterne hoch über ihnen funkelten, aber der zunehmende Mond noch nicht aufgegangen war, um den Himmel, das Wasser oder den Boden zu erhellen. Sie waren still. Es war ihnen egal, falls eine Cutthroat-Forelle sich in ihren Schnüren verhakte. Tatsächlich wäre das sogar verdammt ungünstig für ihre Pläne. Sie erwarteten einen größeren Fisch.
Ein Zuschauer am Ufer hätte vielleicht darauf hingewiesen, dass die Forellen zurzeit nicht anbissen und sich vermutlich am Grund des Sees aufhielten. Der gleiche Zuschauer würde anmerken, dass die Ausrüstung der Angler nicht ganz passte, dem Ansinnen nicht gerecht würde, selbst wenn ihr Timing für den Fisch perfekt gewesen wäre. Die Schlechtwetter-Nymphen an ihren Schnüren waren falsch, da das gute Wetter laut Vorhersage halten sollte. Die Kescher waren geradeso außer Reichweite. Die Weidenfischkörbe schienen altmodisch und fehl am Platze; sowohl sie als auch die Taschenwesten, welche die Männer trugen, waren leer. Die Kleidung der Männer schien durchgehend neuwertig zu sein und die originalen Bügelfalten aufzuweisen; sie hatten sich ebenso nach Gemälden von Izaak Walton wie nach einem Sportkatalog gekleidet.
Der erste Angler sah zum vierten Mal in ebenso vielen Minuten auf seine Uhr. Dieses Mal steckte er seine Fliegenrute in eines der Löcher oben an der Leiter, das für Farbwalzengriffe gedacht war. Aus seinem Fischkorb zog er ein Computer-Tablet hervor und verband es mittels eines kleinen USB-Kabels mit einem leistungsstarken Transmitter. Ein weiteres Kabel führte vom Transmitter zu einem Port in der Fliegenrute. Die Rute war tatsächlich eine Antenne. Er bearbeitete den Touchscreen des Tablets für einen Moment und lächelte breit durch seinen dichten Bart, als ihm gefiel, was er da sah. Alles startklar.