Читать книгу IM AUGE DES FEUERS - Robert Blake Whitehill - Страница 22

KAPITEL 17

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Gunter Voss führte gerade einen Motorradkonvoi aus dreiundsiebzig handverlesenen Red-Iron-Bikern die Autobahn 10 in südwestlicher Richtung herunter. Der Wind teilte seinen Bart in zwei dicke, angegraute Strähnen und ließ seinen Zopf einen guten halben Meter hinter seinem Kopf flattern. Die ganze Gang roch wie eine Herde nasser Ziegen mit einer beißenden Auspuff-Marijuana-Note, als sie durch die anliegenden Städte rollte.

Wenn sie nicht schon modifiziert waren, waren die Schalldämpfer der Bikes mit langen Stahlbohrern durchlöchert worden, um die akustische Begleitung zu Ehren dieser Prozession so laut wie nur möglich zu gestalten. Sich an den Lärmgrenzwert von achtundachtzig Dezibel von Autobahnen zu halten, war etwas, das ein Red-Iron-Biker, der seine Lederjacke wert war, gar nicht erst in Erwägung zog. Vor allem nicht bei dieser Fahrt. Dies hier war ein Kriegskommando und die Motoren lieferten das Kampfgebrüll.

Diese Gangmitglieder gehörten zu einer ganz besonderen Elite, den One-Percentern; Kriminelle, die laut der American Motorcyclist Association den Ruf der anderen neunundneunzig Prozent der friedliebenden, lebenslustigen Motorradenthusiasten beschmutzten. Heute reisten sie mit leichtem Gepäck, also ohne Schusswaffen. Diese Art von Eisenwaren reiste momentan in einem angemieteten Pick-up, der bewusst eine ganz andere Route nach Bisbee bestritt.

Die Red-Irons waren 1948 von Frank Flachzange Marsdan gegründet worden, unter einem Credo, das noch ein weiteres Dreivierteljahrhundert zurückreichte, bis in eine Zeit, als die Yavapai-Apachen das derzeitige Territorium der Gang, Wickenburg, Arizona, noch in Angst und Schrecken versetzt hatten. Die Minenstadt war den Angriffen damals genauso sehr aus Gründen des Hungers wie zur Schikane der weißen Eindringlinge zum Opfer gefallen. Die zermürbenden Gegenangriffe durch General Crook trieben die Yavapai schließlich in das San Carlos Reservat in Graham County, östlich von Phoenix. Aber Marsdans schwelender Hass in Kombination mit seiner flexiblen Einstellung gegenüber lukrativen Ungesetzlichkeiten versorgte die Gang stets mit neuen wütenden Männern auf brüllenden Maschinen, begleitet vom Geheul marodierender Amazonen.

Obwohl die Gang die Stadt Tucson über die Bundesstraße passiert hatte, hatten sich die Fahrer in Zweier- und Dreiergrüppchen aufgeteilt, um Anklagen wegen Versammlungen ohne Genehmigung aus dem Weg zu gehen … als ob ein einzelner Polizist den Mumm hätte, einen von ihnen anzuhalten. Einen Red-Iron zu kontrollieren, würde nur einen Schwarm weiterer Mitglieder aus Foss’ vorsorglich abgestelltem Reaktionstrupp mit sich bringen, die die Kontrolle filmen und den physischen Gewalt- und Bewältigungsfaktor bis kurz vor der Festnahme hochschrauben würden. Die Kriegskasse der Gang war bis zum Bersten gefüllt und das teure Anwaltsteam des Clubs konnte einen Tornado aus legalen Lappalien entfesseln, und das war bei den Behörden ebenso gefürchtet, wie normale Bürger die Gewalttaten der Gang fürchteten.

Foss war der Waffenmeister der Red-Irons. Bisher war er mit der Fahrt zufrieden. Keine Verhaftungen und nur ein Unfall. Sonny Manfredi war eine sandige Stelle zum Verhängnis geworden, aber im Alter von fünfundsechzig Jahren hatte er vermutlich einen Schlaganfall erlitten, bevor sein Bike zu Boden gegangen war. Es würde eine vernünftige Bestattung auf Red-Iron-Art für Manfredi geben, sobald sie wieder zurück waren. Falls die Dinge nämlich so liefen, wie Gunter Foss sich das vorstellte, würde Manfredis Beerdigung nicht die einzige bleiben.

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