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Absturz

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„Endlich!“, sagte er sich und füllte das Glas vor ihm mit Korn. Er hatte gerade einen Schluck getrunken, als er seinen Augen nicht traute.

Das Bild auf seinem Fernseher stürzte förmlich ab. Er sah dann nur noch eine schwarze Fläche mit einem Lichtpunkt in der Mitte. Mit heftigen Bewegungen drückte er auf die Tasten der Fernbedienung. Doch so oft er es auch tat, auf dem Bildschirm änderte sich nichts.

„Warum nur?“, rief er in die eingetretene Stille. Seinen Kopf weit vorgestreckt, starrte er eine Weile auf den Fernseher. Dann, plötzlich, sprang er hoch.

Als er die Nummer des Fernsehnotdienstes gewählt hatte, war die Leitung besetzt. Erst nach mehreren Minuten wurde sie wieder frei.

„Mit der Freundin telefoniert man erst nach der Arbeit!“, herrschte er den Mann am anderen Ende der Leitung an. Dieser ließ sich dadurch nicht provozieren und versprach, ihm einen Monteur mit einem Leihgerät zu schicken. “Aber dalli!”, sagte darauf der andere und beendete sein Telefonat.

Nach fünf harten Arbeitstagen hatte er sich zu Beginn des Wochenendes auf einen Fernsehabend gefreut. Seit sich seine Frau vor einiger Zeit von ihm getrennt hatte, lebte er wieder allein.

Erst jetzt sah er, dass das Schnapsglas vor ihm noch reichlich Korn enthielt. Er leerte es mit einen Zug und schenkte es gleich wieder voll.

In spätestens einer halben Stunde werde der Monteur mit den Fernsehgerät da sein, hatte der Mann ihm gesagt. Unruhig ging er in seinem Wohnzimmer auf und ab und schüttete noch einige weitere Schnäpse in sich hinein.

Nach einer halben Stunde war der Monteur immer noch nicht eingetroffen. Dieser stecke leider im Stau, sagte ihm der Mann vom Notdienst so ruhig wie nur möglich. „Hätten Sie nur“, schrie ihn trotzdem der andere an, „stets Ihre Arbeit getan, so wäre der Monteur längst schon hier!“

Voller Wut schleuderte er den Handapparat seines Telefons auf den Sessel. Als sich die Ankunft des Monteurs auch weiterhin verzögerte, hielt der Mann es in seinem Wohnzimmer nicht mehr aus. Heftig schwankend, trat er auf den Balkon.

Unter ihm war weit und breit kein Wagen vom Fernsehnotdienst zu sehen. In der Hoffnung, ihn vielleicht doch noch hinter einem geparkten Transporter entdecken zu können, kletterte er mit letzter Kraft auf die Balkonbrüstung.

„Tödlich abgestürzt!“, sagte einige Zeit später der Fahrer eines Krankenwagens zu dem mittlerweile eingetroffenen Monteur.

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