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Musik

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Ich rieb mir gerade die Augen. Dabei erstreckte sich vor mir plötzlich eine weite Ebene.

In dem Moment, wo ich wieder zum Bildschirm blickte, staunte ich. Ich sah auf ihm jetzt das, was ich mir soeben bloß vorgestellt hatte. Neugierig geworden, schaltete ich das Fernsehprogramm um und schloss erneut die Augen.

Wozu würde mich diesmal die Musik anregen? Bereits nach wenigen Takten erblickte ich einen ruhig dahinfließenden Fluss.

Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich im Fernsehen große, ziehende Wolken. Meine Enttäuschung darüber, dass sich meine Vorstellung nicht bestätigt hatte, legte sich jedoch schnell. Denn schon nach wenigen Augenblicken wusste ich: solche Wolken haben etwas mit einem Fluss gemein.

Kurz nach dieser Überlegung stieß ich auf einen Sender, der gerade ein Konzert übertrug. Was, dachte ich, würde ich mir wohl bei einer Musik vorstellen, die mir fremd war?

Ich hörte, wie eben ein musikalischer Satz zu Ende ging. Vor dem nächsten stand der Dirigent einen Augenblick lang ganz still. Mit konzentrierter Miene hielt er seinen Taktstock fast waagerecht. Für einen Moment wunderte ich mich, dass ich den Dirigenten so genau betrachtete.

Da, mit einem Ruck, setzte die Musik wieder ein. Hinter geschlossenen Lidern sah ich eine schnell aufwärts strebende Linie. Von einem Augenblick auf den anderen aber hielt sie plötzlich inne. Es war, als überlegte sie, wie es weitergehen solle. Schließlich sah ich, dass sie sich dafür entschied, wieder zu fallen. Kaum jedoch hatte sie ihren tiefsten Punkt erreicht, geschah es: Ich konnte plötzlich nichts mehr sehen. Doch dafür wurde ich sogleich umso mehr entschädigt. Noch nie hatte ich Musik so intensiv gehört wie jetzt gerade.

Nach dem Ende des Stücks öffnete ich wieder die Augen und sah verwundert: von allem ging ein Glanz aus.

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