Читать книгу Blutdorf - Rolf Eversheim - Страница 17
Оглавление11. Kapitel
Auf dem Weg zur Wanderschäferin geriet Mülenberk in eine Armada von Blaulichtfahrzeugen. Er fuhr sofort rechts ran und ließ sie passieren, um sich nach ihnen in den jetzt wieder spärlichen Autoverkehr einzufädeln. Sie hatten dieselbe Richtung.
Als Mülenberk Königsfeld erreichte, rückte gerade die Feuerwehr aus. Die Eifel fühlte sich nun alles andere als beschaulich und idyllisch an.
Er umfuhr Königsfeld auf der L83 Richtung Bad Neuenahr. Auf der Anhöhe stoppte er. Die Blaulichtfahrzeuge standen aufgeregt blinkend nicht weit weg von der Wochenendhaussiedlung um ein größeres Gebüsch versammelt. Rauch war keiner auszumachen.
Er nahm sein Fernglas aus dem Wagen und konnte erkennen, wie Männer der Feuerwehr mit der Motorsäge eine Schneise in das Dornengeflecht frästen, immer wieder unterbrochen von Anweisungen eines uniformierten Polizisten, der offensichtlich die Regie über das Szenario übernommen hatte. Nach kaum drei Metern schienen die Polizisten zufrieden zu sein. Einer von ihnen schlug sich nun in den Busch und bückte sich, um wenige Augenblicke später herauszuhasten und sich zu übergeben. Da schien sich ihm kein angenehmer Anblick geboten zu haben.
Die Feuerwehrleute standen in der Nähe und hatten die Köpfe zusammengesteckt, als sie aufgefordert wurden, wieder abzurücken. Der Regisseur bedankte sich bei jedem mit einem kurzen Handschlag, dann fuhren sie zurück ins Feuerwehrhaus. Auch wenn es noch früh am Tag war, würden sie vermutlich versuchen, das Erlebte mithilfe von ein oder zwei stärkenden Schnäpsen zu verarbeiten.
Der Regie-Polizist telefonierte kurz, dann besprach er sich mit dem Fahrer des Rettungswagens, der allem Anschein nach ebenfalls nicht mehr gebraucht wurde und den Einsatzort ohne Ladung verließ.
Plötzlich erkannte Mülenberk mitten im Geschehen die Wanderschäferin mit ihren beiden Hunden. Der Polizist sprach kurz mit ihr, machte sich einige Notizen und verabschiedete auch sie mit einem Handschlag vom Einsatzort. Mit den Hunden, die sie kaum beruhigen konnte, ging sie zurück zu ihrer Herde.
Mülenberk wusste nicht, was er tun sollte: Hier warten oder zur Schäferin fahren? Es schien ja so, als ob zwischen Brombeeren und Schwarzdorn etwas Fürchterliches zum Vorschein gekommen war, was einer kriminaltechnischen Untersuchung bedurfte. Das konnte dauern, weshalb er sich Richtung Schafherde auf den Weg machte.
Wenn er gewusst hätte, wie schnell die Spurensicherung am Fundort sein würde, hätte Mülenberk vermutlich gewartet, und mit Sicherheit hätte er seinen Platz nicht verlassen, wenn er auch nur ansatzweise geahnt hätte, wer die Ermittlungen führte.