Читать книгу Gute Laune glänzt und glitzert - Ross Antony - Страница 10
KRAFT ZIEHEN AUS ERFAHRUNGEN
ОглавлениеWas mir auch sehr hilft, um gute Entscheidungen für mich selbst und das, was mir guttut, zu treffen, sind natürlich meine Erfahrungen, die ich im Laufe des Lebens gesammelt habe. Sicher gilt dies nicht nur für mich, sondern letztlich für alle Menschen. Das Wesentliche ist, sich des Reichtums bewusst zu sein, über den man da verfügt und aus dem man Kraft schöpfen kann. Es sind immer die Erfahrungen, die man sammelt. Wenn man keine Erfahrungen sammelt, dann hat man keine Perspektive. Und ja, Alter macht weise und auch gelassener – nicht zu unterschätzende Eigenschaften! Und da ich ja noch gar nicht sooo alt bin, wie weise und gelassen mag ich da wohl noch werden? Jedoch glaube ich, dass es ebenso wichtig ist, sich selbst im Laufe des Älterwerdens auf eine mögliche Zunahme von Starrsinn, Unbeweglichkeit und Verharren in alten Mustern zu überprüfen. Denn nicht immer wird dieses wertvolle Erfahrungspotenzial, das das Alter definitiv mitbringt, genutzt. Und was nützt das tolle Rüstzeug all dieser bereits gemachten Erkenntnisse, wenn man sie nicht für neue nutzt? Und genau hier hapert es bei vielen Älteren enorm. Einige Menschen tun sich im Alter schwer, offen für Neues zu sein, was nicht unbedingt weise ist. Jedoch wenn sie offen sind, dann ist der ganze Erfahrungsreichtum, den sie in ihre Offenheit für Neues integrieren, von unschätzbarem Wert. Und es ist vor allem auch weise, dies zu tun.
In meinem täglichen Leben begegne ich daher nicht nur bewusst neuen Dingen positiv und offen, sondern greife in unklarer Entscheidungslage oder bei Stimmungstiefs immer wieder auf Erfahrungen zurück, die ich in ähnlichen Situationen schon mal gemacht habe. Das gilt auch für ganz simple Alltagssituationen. Wenn ich zum Beispiel antriebslos bin und am liebsten im Bett liegen bleiben will, habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder ich gebe mich meiner Antriebslosigkeit mit einer riesigen Portion Selbstmitleid hin, bleibe den ganzen Tag im Bett und bedauere mich. Oder ich nehme bewusst meine Stimmung und meine Gefühle wahr und reflektiere über die Konsequenz der möglichen Entscheidung. Und natürlich komme ich dann zu dem Ergebnis, dass es im Falle der Hingabe ans Bett so nicht funktionieren wird. Ich spiele das alles in Gedanken durch und konfrontiere mich mit Erinnerungen an ähnliche Situationen aus meinem Leben, in denen mir die Alternative, dem Schweinehund die Stirn zu bieten, das um ein Vielfaches bessere Gefühl gegeben hat. Und sei es auch noch so simpel, unmittelbar in dem Moment, wo man schließlich aufsteht, fühlt man sich genau in diesem Augenblick schon viel besser. Und wer sogleich die Jalousien hochzieht und das Fenster weit öffnet, um den Morgen zu atmen, hat gewonnen.